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15.01.2020 14:30

Mit Künstlicher Intelligenz zu innovativen Geschäftsmodellen

Simon Ratmann Stabsstelle Presse und Kommunikation
Universität Paderborn

    Mit der Übergabe des Förderbescheids durch NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart in Düsseldorf fiel am 8. Januar der Startschuss für das Projekt „Smart-GM“. In dem Vorhaben arbeiten im „Software Innovation Campus Paderborn“ das „SI-Lab“ der Universität Paderborn und die Unternehmen aXon, myconsult, UNITY sowie WP Kemper an einem Assistenzsystem, das kleinen und mittleren Unternehmen passende innovative Geschäftsmodelle vorschlägt. Grundlage sind eine umfangreiche Wissensbasis zu Geschäftsmodellen und eine Künstliche Intelligenz. Das Projekt mit seinem Gesamtvolumen von circa 2 Millionen Euro wird vom Land Nordrhein-Westfalen und der EU mit bis zu 1,4 Millionen Euro gefördert.

    Beim Assistenzsystem sollen KI-Algorithmen aus der großen Zahl möglicher Kombinationen zielgerichtet neue Ideen für Geschäftsmodelle erzeugen. Anschließend werden diese auf einer öffentlichen Crowd-Plattform oder von Kunden und Experten bewertet. Mit steigender Zahl an Bewertungen wird langfristig auch die Qualität neuer Geschäftsmodellvorschläge des Assistenzsystems erhöht.

    „Es reicht heutzutage nicht mehr aus, tolle Produkte oder Dienstleistungen anzubieten. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen tun sich häufig schwer, für ihre Leistungsangebote innovative Geschäftsmodelle zielgerichtet und systematisch zu entwickeln. Die Qualität eines Geschäftsmodells hat jedoch einen maßgeblichen Einfluss auf den späteren Markterfolg des Leistungsangebots“, erklärt Dr. Stephan Kassanke, Geschäftsführer myconsult. „Genau hier setzt das Projektvorhaben an: So soll ein intelligentes Assistenzsystem entwickelt werden, welches dem Nutzer Vorschläge für Geschäftsmodellinnovationen unterbreitet“, erläutert Dr. Christoph Weskamp, Projektleiter und R&D Manager im SICP.

    „Im Projekt werden erstmals Kompetenzen und Methoden aus den Bereichen Geschäftsmodellinnovationen, Technikakzeptanz, maschinellem Lernen, (crowd-basierter) Bewertung von Ideenqualität sowie computergestützter Ideengenerierung für die Entwicklung von Geschäftsmodellinnovationen miteinander vereint“, hebt Prof. Dr. Dennis Kundisch, Direktor des Kompetenzbereichs Digital Business im SICP und Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, insb. Digitale Märkte, hervor. „Damit leiten wir die nächste Generation von Geschäftsmodellinnovationsmethoden ein: von passiver Unterstützung zu aktiver Assistenz“, ergänzt Christoph Plass, Vorstand UNITY. „Gründern und kleinen Unternehmen wird es so erleichtert, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.“

    Auf der Seite des „SI-Labs“ beteiligen sich darüber hinaus Prof. Dr. Nancy Wünderlich und ihr Team vom Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement sowie Prof. Dr. Eyke Hüllermeier und sein Team von der Fachgruppe „Intelligente Systeme und Maschinelles Lernen“. Sie bringen ihre Expertise zur Technikakzeptanz des Assistenzsystems bzw. bei der Entwicklung von KI-Methoden zur Unterstützung der Geschäftsmodellinnovationen in das Projekt ein.

    Ist es erst entwickelt, soll das Assistenzsystem im Projekt regelmäßig evaluiert werden. Dafür sind entsprechende Fallstudien bei den am Projekt beteiligten Unternehmen geplant. „Im Zuge von Industrie 4.0 gewinnen Smart Services, wie bspw. Predictive Maintenance, zunehmend an Bedeutung. Hier stellt sich die Frage, welche Geschäftsmodelle für solche Produkt- und Dienstleistungsbündel in Zukunft tragfähig sein werden“, so Dr. Michael Euler, Geschäftsführer WP Kemper. „Heutige Unternehmenssoftware wird als Cloud Solution mit tagesgenauer Abrechnung ausgeliefert und Kunden erwarten Software im Container-Design die Multi-Cloud-fähig ist. Die Sicherstellung von Compliance-Richtlinien, das Trainieren von KI oder die Überwachung von automatisierten KI-Entscheidungen lassen völlig neue Geschäftsfelder für Managed Services entstehen, deren zukünftige Gestaltung noch viele ungeklärte Fragen aufwerfen“, ergänzt Adelhard Türling, Geschäftsführer aXon.

    Darüber hinaus ist geplant, dass im Projektverlauf auch weitere Unternehmen das Assistenzsystem im Rahmen von Innovations-Workshops erproben können und somit ihre Innovationskraft verbessern können.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Christoph Weskamp, SICP – Software Innovation Campus Paderborn (SICP) der Universität Paderborn, Tel.: 05251 60-5240, E-Mail: wes-kamp@sicp.de


    Weitere Informationen:

    http://www.sicp.de/projekte/smart-gm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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