idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
31.01.2020 11:50

Erfolgreiche internationale Tagung: selbstgesteuertes Lernen in kritischen Kontexten

Romy Walter Marketing & Communications
Fachhochschule Dresden (FHD)

    Auf der Tagung „Authentic Inquiry als sozialpädagogische Lernmethode in kritischen Lebenskontexten“ wurde am 23. Januar 2020 diese Methode in den deutschen Kontext eingeordnet, theoretisch fundiert und in verschiedenen Workshops praktisch erprobt.

    „Die Grundannahme des Authentic-Inquiry-Ansatzes, dass Bildung Kriminalität und Gewalt verhindern kann, möchte ich nur bestätigen und begrüßen. Allerdings, und damit sind wir ganz beim Thema, braucht Bildung immer auch eine geeignete Methode, die den Lernenden tatsächlich erreicht. Das gilt in ganz besonderer Weise für Gefangene.“ so Mathias Weilandt, Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung.

    Auf der Tagung „Authentic Inquiry als sozialpädagogische Lernmethode in kritischen Lebenskontexten“ wurde am 23. Januar 2020 diese Methode in den deutschen Kontext eingeordnet, theoretisch fundiert und in verschiedenen Workshops praktisch erprobt. 100 Personen nahmen an der Tagung teil. Darunter Teilnehmer aus England, Spanien, Italien, Belgien, den Niederlanden, Lettland und Deutschland. Die Tagung wurde begrüßt von Christian Avenarius, Leiter des Sachsen-Verbindungsbüros Brüssel. Peter Weinholtz, Richter am Landessozialgericht Chemnitz, bereicherte die Tagung mit einem Beitrag zum Thema „Resozialisierung als gesellschaftliche Aufgabe. Was können wir im Arrest tun und was muss danach folgen?“. Dr. Adeela Shafi (University of Gloucestershire) stellte die Methode vor und berichtete über Erfahrungen aus der Arbeit mit straffälligen Kindern in England. Stefaan Pleysier (Prof. Dr. Faculty of Law KU Leuven and director of the Leuven Institute for Criminology) referierte zu Erfolgen und Wirkungen alternativer Methoden in der Arbeit mit straffälligen Jugendlichen und Prof. Dr. Yvonne Knospe und Dipl.-Soz. Karsten König (FHD) untersuchten, wie Trotz und Widerstand von Jugendlichen als Ressource verstanden werden kann. In zehn thematischen Arbeitsgruppen wurden weitere Aspekte der Arbeit in schwierigen Kontexten mit Praktikerinnen und Praktikern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutiert.

    Um die Lernmethode der Authentic Inquiry praktisch erlebbar zu machen, wurde sie auf zehn unterschiedliche Themenfelder aus der sozialen Arbeit mit straffälligen jungen Menschen angewandt. So wurden etwa die Methode der Theater-Arbeit im Gefängnis Zeithain von Uwe Ziegler (JVA Zeithain), das Seehaus Leipzig von Paul Schneider oder das Thema der Paarbeziehungen von Strafgefangenen von Prof. Dr. Vera Hähnlein (FHD) erörtert. Dabei wurde deutlich, dass die Lernmethode der Authentic Inquiry einen sehr persönlichen und auch emotionalen Zugang zu Lerngegenständen bietet. Ziel der Auseinandersetzung ist es, einen persönlichen Bezug zum Gegenstand herzustellen und damit Lernprozesse anzustoßen. So berichtete Dr. Adeela Shafi (University of Gloucestershire) etwa von der Arbeit mit einem straffälligen Jugendlichen, der größere Mengen Blei gestohlen hatte und der im Rahmen der pädagogischen Arbeit in einem englischen Gefängnis begann, Geschichte und Chemie von Blei zu erforschen und so Zugang zu Lernprozessen bekommen konnte.

    Im Rahmen des Projektes wird die Methode nun in verschiedenen Settings in England, Italien, Spanien und Deutschland erprobt und anhand der konkreten Erfahrungen weiterentwickelt. Ergebnisse werden im September 2021 publiziert und auf weiteren Fachtagungen bei den Projektpartnern veröffentlicht. Eine Tagungsdokumentation wird Ende Februar auf den Webseiten des Projektes verfügbar sein:

    https://www.fh-dresden.eu/forschung/forschungsprojekte/renyo/
    https://skills4youth.eu/
    https://www.facebook.com/renyo.project/


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. phil. Yvonne Knospe
    Tel 0049 351 44 45 430
    y.knospe@fh-dresden.eu

    Dipl.-Soz. Karsten König
    Tel 0049 351 44 45 436
    k.koenig@fh-dresden.eu


    Bilder

    Staatssekretär im SMJ Mathias Weilandt, FHD Rektor Prof. Dr. Scholz und das Projektteam der Fachhochschule Dresden
    Staatssekretär im SMJ Mathias Weilandt, FHD Rektor Prof. Dr. Scholz und das Projektteam der Fachhoch ...
    Romy Walter
    None

    Einblick in die Ausarbeitung der Methode
    Einblick in die Ausarbeitung der Methode
    Romy Walter
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, jedermann
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Staatssekretär im SMJ Mathias Weilandt, FHD Rektor Prof. Dr. Scholz und das Projektteam der Fachhochschule Dresden


    Zum Download

    x

    Einblick in die Ausarbeitung der Methode


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).