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12.03.2020 09:12

Früh übt sich: Das kleine Einmaleins der Hygiene

Stephanie Schmidbauer Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Regensburg (UKR)

    Gerade in der Erkältungszeit ist eine gründliche Händehygiene auch für die Kleinen unter uns das A und O. Deshalb besuchten Hygieneexperten des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) den Kindergarten Sonnenschein in Obertraubling. Dort erklärten sie den Kindern, wie man mit einfachen Hygienemaßnahmen gesund bleiben kann.

    Erkältung, Grippe oder Magen-Darm-Beschwerden – dies sind Infekte, die für Kindergartenkinder typisch sind. Eine Ansteckung lässt sich aber mit kinderleichten Hygienemaßnahmen verringern. Das wissen auch die UKR-Hygieneexperten und besuchen daher regelmäßig Kindergärten.
    Was sind eigentlich Bakterien und Viren? Wie niese ich korrekt? Wann und wie wasche ich mir richtig die Hände? Diese Fragen standen beim Besuch im Kindergarten in Obertraubling im Mittelpunkt. Um den etwa 20 Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren das Thema „Hygiene“ verständlich zu vermitteln, hatten die Hygieneexperten ein besonderes Programm in petto. „Wir erklären den Kindern spielerisch, wie sich Bakterien und Viren verbreiten und was man dagegen tun kann. Da die Aufmerksamkeitsspanne von Kindern eher kurz ist, ist eine spielerische Vermittlung essenziell. Dadurch bleibt ihnen dieses wichtige Thema besser im Gedächtnis“, so Professor Dr. Wulf Schneider, Leiter der Abteilung für Krankenhaushygiene und Infektiologie am UKR. Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Kinder Bakterien und Viren als natürliche Teile ihrer Umwelt verstehen. Sie brauchen sich davor nicht zu scheuen oder Angst zu haben.

    Kuschelige Modelle veranschaulichen Norovirus & Co.

    Die Experten brachten beispielsweise ein millionenfach vergrößertes Norovirus in Form eines Kuscheltiers mit. „Dadurch können wir den winzig kleinen Erreger für die Kinder sichtbar machen und ihnen zeigen, dass Bakterien und Viren nicht nur eine abstrakte Vorstellung sind, sondern tatsächlich existieren“, erklärt Hygienefachkraft Josef Hartenberger. Neben dem Norovirus präsentierten die Experten auch das Rhinovirus sowie die Auslöser von Grippe, Halsschmerzen und Husten anhand von Stofftiermodellen, die natürlich keineswegs ansteckend waren. „So verstehen die Kinder auch, dass jede Art von Bakterium oder Virus anders aussieht“, so Josef Hartenberger weiter.

    Prävention kann Großes bewirken

    „Durch Niesen oder Husten werden Bakterien in den Raum ausgestoßen und bleiben an Kleidung, Nahrungsmitteln und Spielzeug kleben“, beschreibt Dr. Aila Caplunik-Pratsch, Assistenzärztin in der Abteilung für Krankenhaushygiene und Infektiologie, den Weg der Bakterien. Deshalb sind richtiges Niesen und gründliches Händewaschen sehr wichtig. Um Bakterien beim Greifen und Anfassen nicht zu verteilen, sollte man lieber in die Armbeuge anstatt in die Hand niesen.

    Händewaschen ist außerdem nicht gleich Händewaschen. Nur durch langes und gründliches Einseifen der kompletten Hand, der Fingerzwischenräume und der Fingerspitzen kann man den Bakterien und Viren an seinen Händen den Kampf ansagen. So können die Kinder eine Ansteckungsgefahr verringern und sich und ihre Familien vor Krankheitserregern schützen. „Das Händewaschen sollte übrigens mindestens eine halbe Minute dauern. Das ist für Kinder natürlich eine lange Zeit. Zur Überbrückung kann daher ein Händewaschlied dienen“, rät Dr. Caplunik-Pratsch. Die Ärztin erklärte den Kindern außerdem, wann man sich die Hände waschen sollte: unter anderem nach dem Toilettengang, dem Spielen im Garten und dem Streicheln von Tieren sowie vor dem Essen. Unter UV-Licht konnten die Kinder testen, ob ihre Hände beim Waschen tatsächlich sauber geworden sind. Vor dem Händewaschen wurden außerdem Proben von den Bakterien an den Kinderhänden genommen. Die Kinder warteten gespannt, welche Keime auf den Abklatschpatten zum Vorschein kamen.

    Ein weiterer wichtiger Präventionsaspekt ist das Auskurieren von Erkrankungen. Wer zu früh wieder in den Kindergarten zurückkehrt oder sich mit Freunden zum Spielen trifft, gefährdet durch einen Rückfall seine eigene Gesundheit und kann auch andere anstecken.

    Hygiene erfordert Disziplin

    „Obwohl diese Tipps so kinderleicht klingen, erfordert die richtige Hygiene große Disziplin, die geübt sein muss. Unser Programm legt hierzu den Grundstein und zeigt den Kindern frühzeitig, wie Ansteckungsgefahr und Händehygiene zusammenhängen“, sagt Professor Schneider abschließend.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Stephanie Schmidbauer
    Unternehmenskommunikation
    Universitätsklinikum Regensburg
    Franz-Josef-Strauß-Allee 11
    935053 Regensburg
    T: 0941 944-4200
    F: 0941 944-4488
    presse@ukr.de
    www.ukr.de


    Bilder

    Josef Hartenberger (li.) kam in voller OP-Montur in den Kindergarten und informierte die Kinder über die hygienischen Schutzmaßnahmen im UKR.
    Josef Hartenberger (li.) kam in voller OP-Montur in den Kindergarten und informierte die Kinder über ...
    © UKR
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    Dr. Aila Caplunik-Pratsch erklärt den Kindern, welche Bakterien sich auf ihren Händen angesiedelt haben.
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    © UKR
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    Anhang
    attachment icon Unter dem UV-Licht konnten die Kinder prüfen, ob sie ihre Hände gründlich gewaschen haben.

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

    Josef Hartenberger (li.) kam in voller OP-Montur in den Kindergarten und informierte die Kinder über die hygienischen Schutzmaßnahmen im UKR.


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    Dr. Aila Caplunik-Pratsch erklärt den Kindern, welche Bakterien sich auf ihren Händen angesiedelt haben.


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