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15.12.2021 10:36

Kakao-Anbau bietet Fledermäusen und Vögeln Nahrung und Lebensraum

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Kakao-Anbau erlaubt uns nicht nur den Genuss von Schokolade, sondern kann auch die Artenvielfalt fördern. Die Vorteile der Farmen für die biologische Vielfalt wurden in Agrarlandschaften mit Resten von tropischen Regenwäldern umfassend untersucht, waren aber in Regionen mit tropischen Trockenwäldern bisher unbekannt. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen hat nun erstmals herausgefunden, wie saisonale Effekte das Vorkommen von Vögeln und Fledermäusen – den wichtigsten Fressfeinden von schädigenden Insekten – in Kakaowäldern in Peru bestimmen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Agriculture Ecosystems and Environment erschienen.

    Trockenwälder sind weltweit durch Abholzung und Landwirtschaft bedroht. Im Nordwesten Perus wird Kakao häufig in der Nähe von Trockenwäldern angebaut. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten mehr als ein Jahr lang die Kakao-Agroforstsysteme, das heißt den Anbau von Kakao unter Schattenbäumen, und fanden heraus, dass Vögel und Fledermäuse – vor allem solche, die sich von Insekten ernähren – von ihnen profitieren. „Wir haben festgestellt, dass tropische Trockenwälder zwar einzigartige Vogel- und Fledermausarten beherbergen, aber die Agroforstwirtschaft mit Kakao eine gute Option ist, Landwirtschaft zu betreiben, die der Artenvielfalt zugutekommt“, berichtet die Erstautorin Carolina Ocampo-Ariza von der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. „Diese Ergebnisse sind wertvoll für die Gestaltung und Bewirtschaftung von Agrarlandschaften in mega-diversen tropischen Ländern wie Peru.“

    Das Forschungsteam fand heraus, dass Fledermäuse in Kakao-Agroforstsystemen stets in größeren Gruppen anzutreffen waren als in den umliegenden Wäldern. Bei Vögeln war dies nur in der Trockenzeit der Fall. „Kakao-Agroforstsysteme scheinen eine Oase für Vögel zu sein, die ihnen Nahrung und Lebensraum bietet, wenn Nahrung im Wald knapp ist“, erklärt Co-Autor Prof. Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. „Dies hat wichtige Konsequenzen für die Ökosystemleistungen in Agroforstsystemen, da Vögel und Fledermäuse eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Insektenschädlingen im Kakao spielen“, ergänzt Co-Autorin Dr. Bea Maas von der Universität Wien.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Carolina Ocampo-Ariza
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften – Agrarökologie
    Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
    E-Mail: carolinamaria.ocampoariza@uni-goettingen.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/74726.html


    Originalpublikation:

    Carolina Ocampo-Ariza et al. Trait-dependent responses of birds and bats to season and dry forest distance in tropical agroforestry. Agriculture, Ecosystems and Environment. 2022. Vol 325: https://doi.org/10.1016/j.agee.2021.107751.

    Full text available until 8 January 2022 at https://authors.elsevier.com/c/1e6R5cA-IgJe8.


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=6530 weitere Fotos


    Bilder

    Eine insektenfressende Fledermaus in Kakaowäldern in Peru.
    Eine insektenfressende Fledermaus in Kakaowäldern in Peru.
    Jean-Pierre Castro-Namuche
    Jean-Pierre Castro-Namuche

    Erstautorin Carolina Ocampo-Ariza von der Universität Göttingen neben einer reifen Kakaoschote, die von der einheimischen peruanischen Sorte "Cacao blanco de Piura" stammt.
    Erstautorin Carolina Ocampo-Ariza von der Universität Göttingen neben einer reifen Kakaoschote, die ...
    Carolina Ocampo-Ariza
    Carolina Ocampo-Ariza


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Eine insektenfressende Fledermaus in Kakaowäldern in Peru.


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    Erstautorin Carolina Ocampo-Ariza von der Universität Göttingen neben einer reifen Kakaoschote, die von der einheimischen peruanischen Sorte "Cacao blanco de Piura" stammt.


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