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07.03.2005 11:06

Expertinnen diskutieren: Was tun gegen die verlorene Potenz?

Bettina-Cathrin Wahlers Pressestelle der DGU
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

    Der 3. Workshop der Urologinnen in Potsdam setzt sich auch mit medizinischen Tabuthemen auseinander

    Mit dem Thema Sexualität, Liebe und Partnerschaft nach einem Prostatakarzinom beschäftigt sich der 3. Workshop der Urologinnen. Etwa 150 Medizinerinnen diskutieren am 11. und 12. März in Potsdam unterschiedlichste Probleme aus dem Fachbereich der Urologie. Zum ersten Mal stehen diesmal auch psychotherapeutische Fragestellungen im Mittelpunkt der Referate, Foren und Gesprächsrunden.
    "Die Folgen einer Prostatektomie sind häufig eine gewaltige Herausforderung für die Liebe und für die Beziehung", sagt Dr. Ulrike Brandenburg. "Über die Krebserkrankung selbst wird gesprochen. Über ihre Bedrohlichkeit und die Gefahr, die sie für das Leben des betroffenen Mannes darstellen auch." Was dagegen gern tot geschwiegen wird, sind die möglichen sexuellen Folgen für die Männer. Impotenz ist ein Tabu. "Schlimm ist dabei, dass nicht nur die Patienten nicht gern darüber reden, sondern auch die Ärzte dem Thema aus dem Weg gehen."

    Das soll sich in Potsdam ändern. Einen ganzen Themenblock haben die Veranstalterinnen der intimen Problematik Impotenz eingeräumt. Wie thematisiere ich den Verlust der Potenz meines Patienten? Wie kann ich ihn medizinisch bzw. sexualmedizinisch unterstützen und begleiten? "Das sind wichtige Fragen. Denn die Tabuisierung übt einen zusätzlichen Druck auf die Männer aus und belastet sie völlig unnötig", so Dr. Brandenburg.

    Rein mechanistisch wird die Impotenz auf der funktionellen Ebene abgehandelt, sei es mit einer medikamentösen Behandlung oder mit dem Verweis auf andere therapeutische Methoden wie die SKAT-Therapie oder mechanische Hilfsmöglichkeiten wie die Pumpe. Was dagegen meist ignoriert wird, ist der "Schmerz" um die verlorene Potenz. Ohne Blick auf diesen Aspekt ist keine adäquate Bewältigung möglich. Wenn Ärzte betroffenen Männern und Paaren nicht helfen, den Schritt in die "Trauer" zu wagen und zu realisieren, verhindern sie dadurch auch eine aktive Auseinandersetzung des Patienten mit dieser, seiner neuen Problematik.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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