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08.06.2005 11:47

Mannheim: 2. State-of-the-Art-Symposium "Mindfulness basierte Therapie"

Dr. med Marina Martini Referat Kommunikation und Medien
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim

    Veränderung durch Akzeptanz - Die dritte Wende in der Psychotherapie?
    Mindfulness basierte therapeutische Verfahren greifen auf alte kontemplative und meditative Methoden zurück und stehen derzeit an der Spitze der therapeutischen Neukonzeptionen in den USA. Mittlerweile liegen zahlreiche empirische Wirksamkeitsnachweise für ein breites, störungsübergreifendes Indikationsspektrum vor.
    Das 2. State-of-the-Art-Symposium des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim am Samstag, den 2. Juli im Congress Center Mannheim Rosengarten beleuchtet die Neurophysiologie, Philosophie und Empirie von Mindfulness basierten Verfahren und deren Anwendung in der Kombinationsbehandlung von Depression, Borderline-Störung und Chronischen Schmerzerkrankungen. Impulsreferate vermitteln den theoretischen Hintergrund, interaktive Vorlesungen bieten Raum, diese Methodik selbst zu erfahren.

    "Mindfulness" (Achtsamkeit) bezieht seine Wurzeln aus dem ZEN und bezeichnet eine besondere Form der Aufmerksamkeitslenkung: Dem gegenwärtigen Erleben wird bewusst, ausschließlich und nicht-wertend Aufmerksamkeit geschenkt. Mindfulness-basierte Therapien wurden entweder als eigenständige Konzepte oder als Elemente im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte entwickelt. Als "bahnbrechend" gelten dabei die Arbeiten von Jon Kabat Zinn und Prof. Marsha Linehan.
    Jon Kabat Zinn, Autor des Erfolgsbuches "Full Catastrophe Living" entwickelte am Medical Center der Universität von Massachusetts erstmals ein komplettes, ausschließlich auf Mindfulness basierendes Therapieprogramm, dessen Wirksamkeit bei der Behandlung von Schmerzerkrankungen, Stress-bedingten Erkrankungen und den Folgestörungen von Krebserkrankungen mittlerweile in mehreren Studien wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte.
    Prof. Marsha Linehan (Seattle) gelang es, Mindfulness als Therapiebaustein in die Behandlung von chronisch suizidalen Patienten einzubauen und damit auch für die Behandlung schwerer psychischer Störungen zugänglich zu machen. Erst in jüngster Zeit konnten von einer renommierten Arbeitsgruppe aus London (Prof. Mark Williams Erfolge von Mindfulness basierter Therapie in der Rückfallprophylaxe bei Depressionen nachgewiesen werden.
    Darüber hinaus werden derzeit an vielen Zentren weltweit Studien zur Wirksamkeit von Mindfulness-basierten Therapien etwa bei "Chronischem Erschöpfungssyndromen", Aufmerksamkeitsstörungen, Schmerzerkrankungen und Onkologischen Erkrankungen durchgeführt.
    Zusammenfassen gilt derzeit Mindfulness als innovative und vielversprechende Ergänzung insbesondere von verhaltenstherapeutischen Verfahren.

    Das 2. State of the Art Symposium des ZI Mannheims wird die weltweit führenden Vertreter aus Klinik und Forschung auf diesem Gebiet präsentieren. Es werden Parallelen und Unterschiede zwischen verhaltenstherapeutischen Behandlungsansätzen und Prinzipien der Achtsamkeit aufgezeigt. Im Anschluss daran werden verhaltenstherapeutische bzw. verhaltensmedizinische Ansätze kurz beschrieben, die achtsamkeitsbasierte Elemente beinhalten. Neben J. Kabat-Zinns Ansatz ("Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion") werden die "achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie" zur Rückfallprophylaxe bei Depression von Z. Segal, M. Williams und J. Teasdale, die "Dialektische Therapie der Borderlinestörungen" von M. Linehan sowie erste Ansätze zum Einsatz achtsamkeitsbasierter Elemente in der Therapie der Substanzabhängigkeit von A. Marlatt vorgestellt. Der aktuelle Stand der empirischen Überprüfung dieser Ansätze (u. a. Übersichtsarbeiten von Baer, Bishop und Grossman) wird diskutiert.

    Die Veranstaltung richtet sich an Psychiater, Neurologen, Psychotherapeuten, Schmerztherapeuten, Allgemeinmediziner, Internisten, Orthopäden und andere therapeutisch tätige Berufsgruppen. Es werden an die 1000 Teilnehmer erwartet.

    Infos und Anmeldung unter http://www.zi-mannheim.de.

    Dr. med. Marina Martini
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim J 5, 68159 Mannheim
    Fon: 0621/1703-1301, -1302
    Fax: 0621/1703-1305
    E-Mail: martini@zi-mannheim.de


    Weitere Informationen:

    http://www.zi-mannheim.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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