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24.06.1999 16:24

Hans-Georg Gadamer Ehrendoktor der Uni Marburg

Ulrich Thimm Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Philipps-Universität würdigt den Nestor der deutschen Philosophie

    Hans-Georg Gadamer, Nestor der deutschen Philosophie, ist neuer Ehrendoktor der Marburger Philipps-Universität. Der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philosophie zeichnete den 99jährigen Gelehrten heute aus "angesichts der langjährigen engen Verbundenheit mit seiner alten Alma mater, der Philippina zu Marburg, in Würdigung seiner Verdienste um die Verbindung von Neukantianismus, Phänomenologie und Fundamentalontologie zur Philosophischen Hermeneutik sowie um die damit verbundene Neubegründung der Geisteswissenschaften, seiner wissenschaftlichen Beiträge zu einer neuen Deutung der antiken Philosophie, der Philosophie der Aufklärung und der Philosophie Hegels, seiner erfolgreichen Bemühungen um das internationale Ansehen der Philosophie in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und seines unermüdlichen Einsatzes für die Rettung der humanistischen Idee der Universität" - so die offizielle Begründung, die Dekan Professor Ralf Zoll bei der Verleihung verlas.

    Gadamer, der in Marburg geboren wurde, wurde von der Universität geehrt, an der sein philosophisches Denken seinen Anfang genommen hat. Gadamer hat 1922 bei einem der Hauptvertreter des Marburger Neukantianismus, Paul Natorp, promoviert. Unter der Ägide von Martin Heidegger wurde er hier auch habilitiert. Lange Jahre lehrte er bis zu seiner Emeritierung in Heidelberg. Untrennbar mit seinem Namen verbunden ist die philosophische Hermeneutik. In ihr geht es dem hochdekorierten Denker um das Verstehen als Existenzweise des Menschen.

    Der Marburger Philosoph Professor Walther Ch. Zimmerli, selbst Schüler Gadamers, bezeichnete den neuen Ehrendoktor in seiner Laudatio als den "bedeutendsten philosophischen Sohn dieser Stadt". Zimmerli lenkte den Blick zurück auf die ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts, in denen der Name der Philipps-Universität in der Philosophie und den Geisteswissenschaften einen weltweiten Klang gehabt habe, und skizzierte den akademischen Alltag jener Jahre am Beispiel des Verhältnisses von "Lehrer und Schüler im Gespräch". Seit seiner Antrittsvorlesung am 23. Februar 1929 sei Gadamer zum Lehrer von buchstäblich Zehntausenden geworden. Die vielfältigen Impulse, die er in der Philosophie gegeben habe, würden noch lange weiterwirken: "Vielleicht mag der Rückblick auf dieses Jahrhundert uns auch Inspiration zu geben für einen Aufbruch in das nächste Jahrtausend, der nicht meint, mit dem Alten brechen zu müssen, um Neues denken zu können."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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