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15.07.1999 15:46

Reisen ohne Sprach- und Wissensgrenzen

Dipl.-Biol. Renate Ries Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
European Media Laboratory GmbH

    Computerbasiertes Dolmetschersystem für sechs Sprachen und tragbarer elektronischer Touristenführer sollen Touristen das Leben erleichtern

    S P E R R F R I S T: 22. Juli, 15.30 Uhr

    Presse-Information
    15. Juli 1999

    Reisen ohne Sprach- und Wissensgrenzen

    Computerbasiertes Dolmetschersystem für sechs Sprachen und tragbarer elektronischer Touristenführer sollen Touristen das Leben erleichtern

    In Zukunft könnte Ihre Reise nach New York so aussehen: Sie buchen Ihre Tour mit Computerhilfe in einem New Yorker Reisebüro, wobei sie alle Einzelheiten mit dem amerikanischen Reiseberater in deutsch besprechen. In den Staaten angekommen, schnallen Sie sich einen kleinen Kasten an Ihr Handgelenk. Dieser weist Ihnen den Weg zu interessanten Sehenswürdigkeiten, liefert Ihnen auf Wunsch Hintergrundinformationen oder lotst Sie zu einem Restaurant Ihres Geschmacks.

    Ein computerbasiertes Dolmetschersystem für sechs Sprachen und ein tragbarer Touristenführer sollen in Zukunft das individuelle Verreisen angenehmer machen. Am 22. Juli, um 15. 30 Uhr stellen die Interactive Systems Laboratories (ISL), Karlsruhe und Pittsburgh, und das European Media Laboratory (EML) in der Villa Bosch in Heidelberg in einer multimedialen Demonstration Prototypen dieser neu entwickelten Systeme vor. Die Vorführung erfolgt im Rahmen einer internationalen Demonstration von Forschungsergebnissen des Consortium for Speech Translation Advanced Research (C-STAR), bei der Mitglieder aus sechs Ländern am gleichen Tag bahnbrechende Neuerungen bei den online-Übersetzungstechniken vorführen.
    In einer internationalen Videokonferenz mit Pittsburgh (USA), Kyoto (Japan) und Trento (Italien) können Sie in der Villa Bosch miterleben, wie Sprachgrenzen simultan und online mit Hilfe des Sprachübersetzungssystems Janus überwunden werden. Die besonderen Vorteile von Janus liegen darin, daß es ohne vorher-gehendes Training spontan gesprochene Sprache erkennt, einen sehr großen Wortschatz von mehr als 10 000 Wörtern besitzt und sechs Sprachen übersetzen kann. "Frühere Demonstrationen haben gezeigt, daß Sprachübersetzung möglich ist, aber bislang war das Vokabular begrenzt, und die Sätze mußten perfekt formuliert und sauber ausgesprochen sein," erklärt Professor Alex Waibel, Di-rektor der Interactive Systems Laboratories und Professor an der Universität Karlsruhe und der Carnegie Mellon University, Pittsburgh. "Jetzt kann das Spracherkennungssystem den nachlässigen Sprechstil verstehen, in dem Men-schen normalerweise miteinander reden. Die ähs und hmms, Unterbrechungen, Verzögerungen und das gelegentliche Stottern werden automatisch erkannt und in der Übersetzung entsprechend behandelt." Am Beispiel eines amerikanischen Touristen, der von Pittsburgh aus bei einem Reiseberater seine Deutschland-Tour vorbereitet, können Sie diese Kommunikation ohne Fremdsprachenkenntnisse mitverfolgen. Der hierbei verwendete deutsche Spracherkenner wurde zum Teil mit Ressourcen aus dem Projekt Verbmobil des Bundesministeriums für Bildung und Forschung entwickelt.

    In einer Live-Übertragung können Sie an diesem Tag außerdem beobachten, wie ein amerikanischer Tourist sich von dem Prototyp eines elektronischen Touristenführers durch Heidelberg führen läßt. Das Gerät "spricht" mehrere Sprachen und "versteht" sie, orientiert sich unter anderem über eine Kamera im Gelände und kann dreidimensionale Graphiken des Stadtbildes aus verschiedenen Epochen zeigen. Zusätzlich ist der Touristenführer über das Internet mit Informations- und Servicesystemen verbunden, über die beispielsweise der Fahrplan des öffent-lichen Nahverkehrs eingesehen oder ein Hotel gebucht werden können. Der digi-tale Reiseführer kann sowohl als Dolmetscher dienen als auch Fragen bean-worten wie beispielsweise: Was ist das da vorn für ein Gebäude? Kann ich für das Orgelkonzert heute abend noch Karten bekommen? Es fängt an zu regnen; was kann ich nun unternehmen? "Mobile Touristenführer dieser Art helfen den Reisenden, ihre Zeit besser zu nutzen und auf einfache Weise mehr Informa-tionen über die Stadt, ihre Geschichte und ihre Attraktionen zu erhalten. Dieses Projekt ist ein Beispiel für das allgemeine Forschungsziel des European Media Lab, das darin besteht, Informationstechnik so einfach und intuitiv benutzbar zu machen, daß sie von den Menschen als nützliche Erweiterung ihrer eigenen Fähigkeiten erlebt wird," sagt Professor Andreas Reuter, Leiter des European Media Laboratory.

    Der vorgestellte Prototyp basiert auf Forschungsergebnissen des Projektes Deep Map (European Media Laboratory) und des ISL-Sprachübersetzungssystems (Interactive Systems Laboratories). Die Forschungsarbeiten am EML wurden unterstützt durch die Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg, ESRI (Gesellschaft für Umwelt- und Systemforschung), Kranzberg, Hewlett-Packard GmbH, Böblingen, Xybernaut Corporation, Sindelfingen sowie durch das Vermessungsamt der Stadt Heidelberg.

    Die European Media Laboratory GmbH (EML) in Heidelberg ist ein privates Forschungsinstitut für Informationstechnik und ihre Anwendungen (http://www.eml.villa-bosch.de) und assoziiertes Mitglied des C-STAR. Derzeit bearbeitet das European Media Labor-atory im wesentlichen Forschungsvorhaben und -projekte der gemeinnützigen Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg (http://www.villa-bosch.de), die die Wissenschaften und die inter-nationale wissenschaftliche Zusammenarbeit fördert. Ebenso wie die Klaus Tschira Stiftung ist das European Media Lab in der Villa Bosch in Heidelberg beheimatet, dem ehemaligen Wohnsitz des Nobelpreisträgers Carl Bosch (1874 - 1940).

    C-STAR ist ein internationales Konsortium von insgesamt 20 Institutionen in 10 Ländern, die führend bei der Erforschung von Sprachübersetzungssystemen sind (http://www.c-star.org). Die Interactive Systems Laboratories (http://isl.ira.uka.de), die an der Universität Karlsruhe (TH) und der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA, angesiedelt sind, gehören zu den Mitgliedern des C-STAR. In die Villa Bosch sind am 22. Juli 1999 per Videokonferenz zugeschaltet die Forschungsinstitute Advanced Tele-communications Research (ATR) in Kyoto, Japan, Electronics and Telecommunications Research Institute (ETRI) in Taejon, Korea, und das Istituto per la Ricerca Scientifica e Tecnologica, Istituto Trentino di Cultura (IRST), in Trento, Italien.

    Digitale Fotos stehen zur Verfügung. Diese und weitere Informationen erhalten Sie bei:

    Renate Ries, European Media Laboratory, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Villa Bosch, Schloß-Wolfsbrunnenweg 33, 69118 Heidelberg
    Tel: 06221 - 533 214, Fax: 06221 - 533 198, renate.ries@kts.villa-bosch.de

    Dr. Andrea Melcher, Universität Karlsruhe (TH), Presse und Kommunikation
    Kaiserstr. 12, 76131 Karlsruhe
    Tel: 0721/ - 608 2089, Fax: 0721 - 608 3658, andrea.melcher@verwaltung.uni-karlsruhe.de

    Anfragen zu Filmmaterial des Südwestrundfunks richten Sie bitte an:
    Martin Schneider, Südwestrundfunk, Hans-Bredow-Str., 76530 Baden-Baden
    Tel: 07221 - 929 3966, Fax: 07221 - 929 - 3950, martin.schneider@swr-online.de

    Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns Belegexemplare Ihrer Arbeit schicken bzw. uns auf Sendetermine hinweisen.

    Für die freundliche Unterstützung bei der Planung und Realisierung der Infra-struktur für die Live-Übertragung danken wir der Deutschen Telekom, Niederlassung Mannheim, NEC Europe Ltd., planNET Systems GmbH, Karlsruhe und dem Südwestrundfunk, Baden-Baden.

    Reisen ohne Sprach- und Wissensgrenzen

    22. Juli 1999

    Programm

    15.30 Uhr

    Begrüssung

    Dr. h.c. Klaus Tschira, Klaus Tschira Stiftung (KTS), Heidelberg
    Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Reuter, European Media Laboratory (EML), Heidelberg, und International University in Germany, Bruchsal
    Prof. Dr. Hans-Hellmut Nagel, Universität Karlsruhe (TH)
    Prof. Dr. Alex Waibel, Universität Karlsruhe (TH) und Interactive Systems Laboratories (ISL), Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA

    Mit Computerhilfe Sprachgrenzen überwinden: ein internationales Experiment des Consortium for Speech Translation Advanced Research (C-STAR)

    Videokonferenz mit Demonstration

    Dr. Monika Woszczyna, Interactive Systems Laboratories (ISL) , Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA

    Heidelberg vierdimensional erleben: der tragbare elektronische Touristenführer

    Live-Übertragung der Demonstration

    Dr. Rainer Malaka, European Media Laboratory (EML), Heidelberg

    17.15 Uhr

    Empfang


    Weitere Informationen:

    http://www.eml.villa-bosch.de
    http://www.villa-bosch.de
    http://www.c-star.org
    http://isl.ira.uka.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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