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30.09.2005 18:00

Erste Vorlesung der Kinder-Uni Braunschweig-Wolfsburg: "Warum hat ein leerer Joghurtbecher ein Gedächtnis?"

Dr. Elisabeth Hoffmann Presse und Kommunikation
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig

    Die Kinder-Uni Braunschweig-Wolfsburg startet am 1. Oktober in ihr zweites Semester. Für alle Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren, die bereits "eingeschrieben" sind, aber auch für alle anderen kleinen und großen "Jungforscher" erläutern wir an dieser Stelle ein Forschungsthema aus dem Spektrum der jeweils aktuellen Vorlesung.

    "Warum hat ein leerer Joghurtbecher ein Gedächtnis?" diese Frage beantwortet Professor Henning Menzel vom Institut für Technische Chemie der TU Braunschweig in der ersten Vorlesung am Samstag, 1. Oktober 2005.

    Unordnung ist ein Naturgesetz!

    Wohl jeder kennt aus eigener Anschauung die Tatsache, dass die Dinge dazu neigen, sich fast von selbst gleichmäßig im Raum zu verteilen. Socken, Stifte, Spielzeug, Zettel und vieles mehr sind oft schon nach kurzer Zeit so gut wie überall zu finden. Nur die Erdanziehungskraft sorgt offenbar dafür, dass die Gegenstände meist die Nähe des Fußbodens suchen. Man muss also immer wieder aufräumen - ein sehr lästiges Alltagsphänomen.

    Professor Henning Menzel dagegen entdeckt in dem Chaos der Dinge durchaus nützliche Eigenschaften - sobald er es auf der Ebene der Atome und Moleküle betrachtet. "Das Phänomen, dass kleinste Teilchen dazu neigen, sich gleichmäßig im Raum zu verteilen, ist ein Naturgesetz. Wir nennen es Entropie. Sie lässt sich gut beobachten, wenn man farbige Tinte in ein Wasserglas gibt. Die Tinte verteilt sich dort nach einiger Zeit, auch ohne dass man umrührt." Das Fachgebiet von Professor Menzel ist die Kunststoffchemie. Die macht sich das Entropie-Gesetz sogar zunutze. "Dass beispielsweise ein Gummiband elastisch ist, verdanken wir dem Gesetz der Unordnung. Die Teilchen, aus denen Gummi besteht, sind zu langen Ketten zusammengefügt. Im Normalzustand sind diese Ketten zu einem sehr wirren Haufen verknäult. Wenn wir das Gummiband dehnen, so ziehen wir damit die Ketten lang und gerade. Aber das Gummiband zieht sich wieder zusammen, sobald der Zug von außen nachlässt. Die Teilchen streben nämlich zu ihrem ursprünglichen, unordentlichen Zustand zurück." In der Fachsprache heißen diese Ketten Polymere. Aus ihnen kann man nicht nur Gummibänder, sondern sehr viele unterschiedliche Kunststoffarten herstellen. Auch Joghurtbecher bestehen aus Polymeren. Den Geheimnissen der Kunststoffe geht die Kinder-Uni-Vorlesung am kommenden Samstag auf den Grund.

    Die Kinder-Uni Braunschweig-Wolfsburg ist eine gemeinsame Initiative der Technischen Universität Braunschweig und des phæno Wolfsburg. Sie wird gefördert von der Stiftung Niedersachsenmetall. Die Vorlesungen finden jeweils Samstags um 10.30 Uhr im Audimax der TU Braunschweig, Pockelsstraße 15, 38106 Braunschweig statt. Nähere Infos unter www.tu-braunschweig.de/kinderuni.


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-braunschweig.de/kinderuni
    http://www.phaeno.de/kinderuni
    http://www.stiftung-niedersachsenmetall.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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