idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Glucosinolate sind schwefelhaltige Inhaltsstoffe, die vor allem in Kreuzblütlern wie Senf und Raps, aber auch in der Zierpflanze Kapuzinerkresse vorkommen. Allgemein bekannt sind Glucosinolate als Ursache des scharfen Geschmacks des Senfes, woher auch ihre andere Bezeichnung "Senföle" stammt.
Eigentlich kommen Schweine mit Glucosinolaten erst in ihrem "zweiten" Leben in engeren Kontakt und zwar im Senf auf der Bratwurst. Das Senföl der Kapuzinerkresse, wissenschaftlich als "Glucotropaeolin" bezeichnet, ist aber auch ein seit alters her bekanntes Heilmittel insbesondere gegen bakterielle Infektionen des Urogenitaltraktes, und entsprechend im Deutschen Arznei Buch (DAB) als Wirkstoff aufgeführt. Während die Blüten der Kapuzinerkresse eine beliebte Salatbeilage sind, werden im Ferkelversuch dem Futter geschrotete Samen beigemischt (Foto 1).
In langjährigen Forschungen haben Wissenschaftler/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig (FAL) zuvor Anbau-, Düngungs- und Erntesysteme erarbeitet, mit denen sie Kapuzinerkresse mit besonders hohen und stabilen Gehalten an Glucotropaeolin herstellen können. Gemeinsam mit Kollegen aus dem Institut für Tierernährung der FAL, dem Institut für Pflanzenbiologie der Technischen Universität Braunschweig und des Forschungsinstitutes für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere in Dummerstorf testen sie nun erstmals, ob sich Kapuzinerkresse als Futterzusatz auch zur Verbesserung von Gesundheitsparametern und Leistungsabsicherung bzw. Leistungssteigerung von Nutztieren eignet. Bei Nutztieren besteht besonderer Bedarf an solchen "sanften" Futterzusatzstoffen, u.a. wegen des Verbotes von Antibiotika, wie z.B. Flavophospholipol, als Leistungsförderer. In einem Ferkelversuch (Foto 2) wird hierbei zunächst der Einfluss der Kapuzinerkresse auf Leistungsmerkmale der Tiere, den Abbau von Glucotropaeolin im Stoffwechsel der Ferkel sowie bakteriologische Parameter in Exkrementen untersucht.
Kontakte:
Prof. Dr. Dr. Ewald Schnug und Dir. & Prof. Dr. Silvia Haneklaus, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, E-Mail: pb@fal.de; Dr. Andreas Berk, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Tierernährung, E-Mail: te@fal.de
Foto 1: Zubereitungen von Kapuzinerkresse: Mitte rechts: frische Blüten, unten: gemahlene Blätter, M ...
Foto: FAL-PB
None
Foto 2: Die FAL Wissenschaft-ler/innen (von links) Dir. & Prof. Dr. Silvia Haneklaus, und Dr. Elke B ...
Foto: FAL-PB
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).