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10.01.2000 10:07

Kasseler Architekturstudenten gewinnen Wettbewerb

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Im Rahmen des internationalen Studentenwettbewerbs ÖKOTOP II, was für ÖKOlogisch, Technisch Optimiertes Bauen" steht, haben Architekturstudenten der Universität Gesamthochschule Kassel den ersten Preis für den Entwurf eines Einfamilienhauses und den dritten Preis für den Entwurf eines Doppelhauses gewonnen.

    Kassel. Im Rahmen des internationalen Studentenwettbewerbs ÖKOTOP II, was für ÖKOlogisch, Technisch Optimiertes Bauen" steht, haben Architekturstudenten der Universität Gesamthochschule Kassel den ersten Preis für den Entwurf eines Einfamilienhauses und den dritten Preis für den Entwurf eines Doppelhauses gewonnen.

    Der Wettbewerb wurde gemeinsam von der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, Schwäbisch Hall, Grünzweig und Hartmann AG, Ludwigshafen, RWE Energie AG, Essen und VEGLA und Vereinigte Glaswerke Aachen GmbH, Aachen, ausgelobt. Am Wettbewerb nahmen zehn Hochschulen mit ca. 40 Arbeiten teil. Die Preisverleihung wird am 11.Januar auf der Deutschen Baumesse in Essen stattfinden. Den Gewinnern aus Kassel winkt ein Preisgeld von 10.0000 und 3.000 Mark.

    Betreut wurden die studentischen Arbeiten im Zentrum für Umweltbewußtes Bauen e.V. (ZUB), von en beiden Vorständen Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser (Fachgebiet Bauphysik) und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hausladen (Technische Gebäudeausrüstung) sowie den Mitarbeitern Dr.-Ing. Anton Maas und Dipl.-Ing. Michael de Saldanha. Das an der Universität im vergangenen Jahr neu gegründete Zentrum verfolgt das Ziel, zwischen den Interessen und Forschungszielen der Universität, der Industrie und den Planungsbeteiligten zu vermitteln und eine Diskussionsplattform für Fragen des umweltbewußten Bauens zu bieten.

    Das Ziel des Wettbewerbs, der in diesem Jahr zum zweiten Mal für Studenten der Fachrichtungen Architektur und Bauingenieurwesen ausgelobt wurde, paßte insofern genau in den Themenschwerpunkt des ZUB. Im Rahmen des Wettbewerbs waren Ideen zu entwickeln, wie die hohen bauphysikalischen und technischen Anforderungen der Passivhaus-Bauweise in eine interessante, zeitgemäße Architektur umgesetzt werden können.

    Der erstplazierte Beitrag der Kasseler Studenten Said Rahmani und Andreas Schuchardt überzeugte durch die Umsetzung der klassischen Form des Einfamilienhauses mit traditionellem Satteldach in eine moderne Sprache, was insbesondere über eine ungewöhnliche Gestaltung der Fassaden- und Dachflächen erreicht wurde. "Durch die Auflösung dieser Flächen aus Holzleisten und gleichzeitig ökologischer Materialwahl, wird die ansonsten traditionelle Architektur spannungsreich und interessant neu diskutiert", urteilte das Preisgericht.

    Im Inneren besticht eine flexible Raumstruktur, die trotz der hohen energetischen Anforderungen offen und großzügig wirkt. Durch die Entwicklung einer typischen Holzelementbauweise können die Baukosten trotz der notwendigen hohen Ausführungsqualität relativ niedrig gehalten werden.

    Durch eine konsequente Durchdetaillierung des Entwurfs in Bezug auf Wärmeschutz und Luftdichtheit, sowie den Einsatz modernster, ökologisch sinnvoller Haustechnik wurde für das Gebäude ein anzunehmder Jahresheizwärmbedarf von etwa 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr errechnet. Würde man dies Gebäude mit Öl beheizen, bräuchte man dazu bei 130 qm Wohnfläche nur etwa 195 Liter Öl im Jahr.

    Der mit dem dritten Preis ausgezeichnete Entwurf von Bernadette Eckhardt, Kerstin Geiser und Claudia Schüller kombiniert die Vorzüge von massiven tragenden Wänden und Decken aus Betonfertigteilen, die der Wärmespeicherung dienen, mit hoch wärmedämmenden Vorhangfassaden aus Holzstegträgern und Mineralwolle.

    Hervorgehoben wurde des weiteren die interessante Fassadengestaltung mit Lärchenholz und Titanzinkblech, welche auch den notwendigen Sonnenschutz architektonisch integriert.

    Gute Raumqualitäten des, in der Tiefe organisierten, schlichten Grundrisses, der durch wenige Handgriffe der Bewohner bzgl. der Raumgrößen variiert werden kann, wurde vom Preisgericht ebenfalls positiv bewertet.

    Das bauphysikalisch gut durchdachte Gebäude hat einen Jahreszeitenwärmebedarf von 13,2 kWh was unter dem Durchschnitt der eingereichten Entwürfe liegt.

    Als innovativ wurde das städtebauliche Konzept des Entwurfs beurteilt, das es trotz notwendiger Südorientierung ermöglicht, eine straßenorientierte, geschlossene Blockbebauung zu realisieren. Dies gewährleistet eine gute Nutzbarkeit der privaten innenliegenden Freiräume und der Hausvorplätze, die der öffentliche Straße zugewandt sind.

    Bei dem ZUB kann ein Foto zu diesem Beitrag abgerufen werden: 0561/804-2528


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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