idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.09.2007 11:32

Professor Klaus Peter prägte über 30 Jahre die Medizin in München und erhielt dafür internationale Anerkennung

Philipp Kressirer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Universität München

    Ärztlicher Direktor und Direktor der Klinik für Anästhesiologie wird mit einem festlichen Symposium verabschiedet

    Der Anästhesist Professor Dr. med. Dr. h. c. Klaus Peter ist zum 31. August 2007 in den Ruhestand getreten. Zuletzt gestaltete er seit 2005 als Ärztlicher Direktor und somit Vorsitzender des Vorstandes des Klinikums der Universität München die Geschicke des Universitätsklinikums mit seinen beiden Standorten Großhadern und Innenstadt. Drei Jahrzehnte setzte er als Lehrstuhlinhaber und Direktor der Klinik für Anästhesiologie die wissenschaftlichen und klinischen Akzente in seinem Fachgebiet.

    Professor Peter studierte von 1959-1966 Medizin an der Ruprechts-Karls-Universität in Heidelberg und erhielt 1972 die Facharztanerkennung im Fach Anästhesiologie. 1976 übernahm Professor Klaus Peter den Lehrstuhl für Anästhesiologie am Klinikum der Universität München. Er war und ist Mitglied in unzähligen wissenschaftlichen, medizinischen und wissenschaftspolitischen Verbänden, Organisationen und Gremien und erhielt eine Vielzahl von Ehrungen, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande, den Bayerischen Verdienstorden sowie die Auszeichnung Pro Meritis Scientiae et Litterarum des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Des Weiteren ist er Mitglied in über 20 Wissenschafts- und Medizingesellschaften und Mitbegründer und Mitherausgeber internationaler Fachmagazine auf dem Gebiet der Intensivmedizin und Anästhesiologie.

    Forschung und Lehre
    Zwischen 1989 und 2005 prägte Professor Peter die medizinische Forschung und Lehre als Dekan der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität. Insbesondere die Kooperation mit der amerikanischen Harvard Medical School in Boston und dem daraus resultierenden MeCUMLMU, einem innovativen Ausbildungsplan für die Medizinstudenten an der LMU, sind herausragende Erfolge seines Wirkens. 2002 wurde ihm zu Ehren der "Klaus Peter Award for International Medical Education" der Harvard Medical School gegründet und erstmals verliehen.
    Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt war die gedankliche und konzeptionelle Entwicklung des Biomedizinischen Zentrums, das nunmehr in den nächsten Jahren am Campus Großhadern und damit in unmittelbarer Nähe zu den klinischen Fächern auch baulich realisiert werden wird. Ziel ist es, die hohe Qualität der theoretischen Medizin an der LMU München durch organisatorische Zusammenfassung und durch räumliche Konzentration sowie durch Berufung von hochqualifizierten Wissenschaftlern weiter zu steigern. Letzteres ist bereits in großen Zügen erfolgt, wurden doch fast alle derzeitigen Lehrstuhlinhaber der Medizinischen Fakultät in der Zeit von Professor Peter als Dekan berufen.
    Ebenfalls in seine Zeit als Dekan fällt die Fusion des Klinikums Großhadern mit dem Klinikum Innenstadt zum Klinikum der Universität München im Jahr 1999. Diese dringend notwendige Fusion ist ein Meilenstein seiner Tätigkeit und wurde von Professor Peter gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium vorbereitet und realisiert.
    In den Jahren 1988 bis 1993 war Professor Peter Vorsitzender des Strukturausschusses für die Errichtung der Medizinischen Forschungs- und Ausbildungsstätte der Universität Regensburg und Vorsitzender aller Berufungsausschüsse. Die Gründung der Medizinischen Fakultät und die Besetzung sämtlicher Lehrstühle an der Universität Regensburg zählen zu den herausragenden Leistungen seiner Karriere. Maßgeblich gestaltete er so die personelle und thematische Struktur und die Anzahl der Lehrstühle.

    Optimale Patientenversorgung
    Wissenschaftliche Schwerpunkte seiner Arbeit an der Klinik für Anästhesiologie waren u.a. Anästhesie und neuronale Funktionen, Sepsis und Akutes Lungenversagen, Volumenersatz und künstliche Sauerstoffträger, Transfusionsmedizin und Hämostaseologie und die Schmerztherapie. Im klinischen Bereich befasste sich Professor Klaus Peter vor allem mit der Anästhesievorbereitung, der Durchführung der Anästhesie und der Nachbehandlung im Aufwachraum, mit Intensivmedizin sowie Notfallmedizin und Schmerztherapie. Gemeinsam mit der Medizinischen Klinik III und der Neurologischen Klinik gründete er als Leiter der Anästhesie die Palliativmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität. Auch das neu geplante Operationszentrum am Campus Großhadern basiert auf der Initiative von Professor Klaus Peter. Mit 70 Intensivbetten und 32 OP-Sälen entsteht bis zum Jahr 2011 am Campus Großhadern Europas modernstes und größtes OP-Zentrum. Davon werden Forschung und Lehre, aber natürlich auch die Patienten des Universitätsklinikums profitieren.
    Deren Wohl war und ist dem Mediziner nach wie vor das wichtigste Anliegen. "Die Erfolge in der akademischen Medizin, in Forschung und Lehre, in der Berufs- und Hochschulpolitik betrachte ich als Voraussetzung für eine erfolgreiche klinische Medizin. Insofern ist es wohl die befriedigendste Leistung aller beteiligten Mitarbeiter, dass es uns gelungen ist, in den 31 Jahren unseres gemeinsamen Wirkens mehr als 1,5 Millionen Patienten anästhesiologisch erfolgreich zu versorgen und damit die Voraussetzungen für den Erfolg der operativen Medizin zu schaffen", sagt Professor Peter. "Ausdruck der Qualität unserer Arbeit ist es, dass wir die anästhesiebedingte Komplikationsrate auf ein außerordentlich niedriges Niveau gesenkt haben. Im Bereich Intensivmedizin konnte zehntausenden schwerkranken Menschen geholfen und ihre Leiden gelindert werden. Erfolge erzielten wir ebenfalls in der Schmerztherapie." Die Klinik für Anaesthesiologie der LMU ist die größte Einrichtung dieser Art in Europa, gemessen an der Zahl der Patienten, der Anzahl der Mitarbeiter und der Ergebnisse in der Forschung.

    Feierliche Verabschiedung
    In einem festlichen Symposium am 21. September 2007 im Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, verabschiedet sich Professor Klaus Peter von der Medizinischen Fakultät und dem Klinikum der LMU. Als Nachfolger für den Posten des Ärztlichen Direktors ist Professor Dr. Burkhard Göke, Direktor der Medizinischen Klinik II, dem Aufsichtsrat von der Klinikumskonferenz vorgeschlagen worden. Die Leitung der Anästhesie und damit den Lehrstuhl hat zum 1. September 2007 Professor Dr. Bernhard Zwißler übernommen. Professor Zwißler war zuvor Direktor der Anästhesie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/Main und ist ein ehemaliger Schüler von Professor Peter.

    Klinikum der Universität München
    Im Klinikum der Universität München (LMU) werden an den Standorten Großhadern und Innenstadt jährlich rund 81.000 Patienten stationär, 12.000 teilstationär und 370.000 Patienten ambulant behandelt. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt 9.000 Beschäftigten sind rund 1.800 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2006 mehr als 58 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.


    Weitere Informationen:

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de


    Bilder




    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).