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20.09.2007 11:43

Achtung: Verbotene Bücher!

Dr. Manuela Rutsatz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Leipzig

    Unter dem Titel "Der Heimliche Leser in der DDR" beschäftigt sich vom 26. bis zum 28. September eine Konferenz im Haus des Buches Leipzig damit wie illegale Literatur damals verbreitet und kontrolliert wurde.

    Dieses Phänomen war zu DDR-Zeiten weit verbreitet: Der neugierige Bewohner des Landes las das am liebsten, woran er besonders schwer herankam. Mehr oder minder verbotene, von der Zensur und vom Zoll ausgegrenzte Bücher und Zeitschriften, wurden über die Grenze geschmuggelt, den Hütern der Giftschränke in den Bibliotheken abgeluchst oder auf der Messe geklaut. Man las "zwischen den Zeilen" und organisierte illegale Lesezirkel. Ja man vervielfältigte sogar ganze Bücher in einer Welt ohne Kopiergeräte, in der sogar die Schreibmaschinen von der Stasi überwacht wurden.
    Für die heutigen Mitglieder unserer Informationsgesellschaft ist kaum noch vorstellbar, welche Energien die heimlichen Leser freisetzten und welche originellen Tricks sie ersannen, um die unsichtbare Mauer zu überwinden, die die staatliche Literaturpolitik errichtet hatte.

    Auf der Tagung "Der heimliche Leser in der DDR" treffen sich nun die Repräsentanten höchst unterschiedlicher Milieus um ihre Erfahrungen dazu auszutauschen: Wissenschaftler und Zeitzeugen verschiedener Generationen aus Ost und West, Büchermacher und Schmuggler, Bibliothekare, Theologen und Untergrundpublizisten, der ehemalige Postkontrolleur und sein westdeutscher Antagonist vom RIAS.
    Dabei geht es um die illegale "Verbringung" und Lektür höchst unterschiedlicher Bücher und Textsorten. Es geht um Rudolf Bahros "Die Alternative" , die "Bravo", den "Kicker" und Karl Mays Werke. Um George Orwells "1984", um den "Wachtturm" der Zeugen Jehovas, um erotische Literatur, Science Fiction und um westliche Propagandaschriften, die vom Heißluftballon abgeworfen wurden.

    Mit der Tagung der Buchwissenschaft der Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Siegfried Lokatis vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaften wird somit ein neues, ungemein breites Forschungsfeld eröffnet. Zu dem kann wohl auch so mancher Besucher und Bürger der DDR einen wichtigen Beitrag leisten. Interessenten sind herzlich eingeladen. Die Vorträge sind kostenlos.

    Zeit:
    26. September 2007 bis 28. September 2007
    Ort:
    Haus des Buches
    Gerichtsweg 28
    04109 Leipzig

    weitere Informationen:
    Prof. Dr. Siegfried Lokatis
    Telefon: 0341 97-35721
    E-Mail: lokatis@uni-leipzig.de

    zum Programm:


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-leipzig.de/~buchwiss/index-frame.htm
    http://www.uni-leipzig.de/~buchwiss/flyer%20aktuell.pdf - Programm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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