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25.10.2000 14:25

Universität Heidelberg: "Preis der Freunde 2000" ging heute an die Gruppe "Anatomie am Lebenden"

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Preis wird einmal im Jahr verliehen, um besonderes studentisches Engagement zu unterstützen - Mit 5000 Mark dotiert - "Anatomie am Lebenden" wurde 1987 von zwei Studenten gegründet und ist heute ein Team von mehr als 40 Tutoren

    In einer Feierstunde in der Alten Universität fand heute die Verleihung des Preises der "Freunde der Universität Heidelberg" an die Gruppe "Anatomie am Lebenden" statt. Der Preis wird einmal im Jahr verliehen, um besonderes studentisches Engagement zu unterstützen und ist mit 5000 Mark dotiert. "Anatomie am Lebenden" wurde 1987 von zwei Studenten gegründet und ist heute zu einem Team von mehr als 40 Tutoren unter der Schirmherrschaft des Instituts für Anatomie angewachsen. Studenten lernen im Tutorium die Anatomie des gesunden Körpers kennen und haben bei den parallel stattfindenden Hospitationen Gelegenheit, krankhafte Veränderungen zu studieren.

    In seiner Laudatio erläuterte Jan Schrage die Entscheidungsgründe des Vereins: "Engagement heißt vor allem langfristiges, kontinuierliches und erfolgreiches Engagement - jene Kombination, die so schwer zu finden ist. Die Kriterien, nach denen eine Gruppe für den Preis in Frage kommt, sind einfach: Sie muss seit längerer Zeit bestehen und erfolgreich arbeiten. Sie muss von Studenten und für Studenten tätig sein. Und: Sie muss sich auf den Bereich der Universität Heidelberg beschränken."

    Warum diese Sorte Engagement nicht selbstverständlich sei, fragte Schrage in der Laudatio. Gründe dafür gebe es genug: Der Arbeitsmarkt stelle immer höhere Anforderungen an die Qualifikation der Absolventen, die gleichzeitig gar nicht jung genug sein könnten. "Von allen Seiten schallen uns Worte wie 'Flexibilität', 'Schlüsselqualifikationen' und 'schnell, schnell, schnell' entgegen. Und dass Langzeitstudenten an Sturm, Hagel und Pest schuld sind, weiß ja inzwischen auch jedes Kind."

    Die ausgezeichneten Studenten "haben unsere Hochachtung verdient"

    Unter diesen Umständen erfordere es Mut, sich die Zeit zu nehmen, einfach etwas für andere zu tun. "Wenn sich in dieser Situation tatsächlich Studenten entschließen, mit hohem persönlichen Einsatz etwas für ihre Kommilitonen zu tun und dabei auch noch qualitativ hervorragende Arbeit leisten, so haben sie unsere Hochachtung verdient." Um genau eine solche Initiative handle es sich bei "Anatomie am Lebenden".

    Die dahinter stehende Idee ist einfach, aber genial: Das Medizinstudium, in dem viel mit Leichen gearbeitet wird, soll ergänzt werden um die Möglichkeit, den Lebenden Menschen in seinen anatomischen Feinheiten kennen zu lernen. Ziel ist, den Studierenden der Medizin die funktionelle Anatomie in praktischen Anwendungen nahe zu bringen und ihnen damit einen ersten Einblick in die klinische Praxis zu ermöglichen.

    Anatomie am Lebenden wurde 1987 nach einer Idee aus Hannover von zwei Studenten, Barbara Hilligardt und Tillmann Steinhausen, gegründet. Seit drei Semestern ist das Tutorium eng mit der Allgemeinmedizin verbunden. Unter dem Namen "Hospitationsprogramm" arbeiten Dozenten der Medizin, Praxisärzte, die Arbeitsgruppe Problemorientiertes Lernen und die "Anatomie am Lebenden" zusammen. Mit dieser Initiative, auch als "Heidelberger Modell" bekannt, wird die Brücke zwischen vorklinischer Theorie und klinischer Praxis geschlagen. Die Studenten lernen im Tutorium die Anatomie des gesunden Körpers kennen und haben bei den parallel stattfindenden Hospitationen Gelegenheit, krankhafte Veränderungen zu studieren.

    "Anatomie am Lebenden" vermittelt den Studierenden nicht nur zahlreiche manuelle Untersuchungsmethoden, sondern zum Beispiel auch die neurologischen Untersuchungen der Hirnnerven und die Interpretation von Röntgenbildern. Dazu wurde ein ausführliches Begleit-Skript erstellt, und auch die Tutoren werden regelmäßig geschult. Für die Zukunft ist geplant, in dem durch das neue Studienjahr in der Medizin frei werdenden Semester einen Kurs für das vierte Semester anzubieten, in dem Komplettuntersuchungen durchgespielt werden. Parallel dazu sollen Extratermine für Verbände, EKG etc. angeboten werden. Mit 400 Studenten alleine in diesem Semester hat das Team von "Anatomie am Lebenden" sicher genug zu tun.

    Rückfragen bitte an:
    Verein der Freunde der Universität Heidelberg
    Prof. Dr. Gerald Rittershaus, Vorsitzender
    Prof. Dr. Hans-Günther Sonntag, Stellvertreter
    Andreas Epple, Geschäftsführer
    http://www.uni-heidelberg.de/univ/freunde/index.html#verein

    oder:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-heidelberg.de/univ/freunde/index.html#verein


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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