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20.06.2008 12:41

Entdeckung vor 50 Jahren: Menanders Dyskolos

Heidi Neyses M. A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Trier

    Deutschsprachige Erstaufführung an der Uni Trier

    Vor mehr als 2.300 Jahren geschrieben, vor 50 Jahren erst wiederentdeckt und im Jahre 2008 neu ins Deutsche übersetzt: Die Komödie Dyskolos 'Der Schwierige' des griechischen Komödiendichters Menander hat die Jahrtausende überstanden. Neu ins Deutsche übersetzt hat sie jetzt der Gräzist Prof. Dr. Georg Wöhrle von der Universität Trier. Die Erst- und Uraufführung dieser deutschsprachigen Version findet am Mittwoch, 25. Juni 2008, um 20:00 Uhr im Audimax der Universität Trier statt.

    Die studentische Theatergruppe "Kreuz und Quer" der Universität Trier unter Leitung von Marc-Bernhard Gleißner und Anka Klotz haben Menanders Komödie inszeniert. Der Übersetzung von Georg Wöhrle liegt die griechische Originalfassung des im Jahre 316 vor Christus aufgeführten Dyskolos des Athener Komödiendichters Menander (etwa 342-293 v.Chr.) zu Grunde. Der Dyskolos wurde vor 50 Jahren in einer Bibliothek in der Nähe vor Genf wiederentdeckt. Der größte Teil von Menanders Werk ging nach dem Ende der Antike verloren.

    Menander hat mit der Komödie Der Schwierige einen Typus für die europäische Theaterbühne geschaffen, der über die lateinische Tradition hinaus wirkt: So hat etwa Molière in seinem Misanthrope das Thema aufgegriffen oder Hugo von Hofmannsthal in seinem Theaterstück Der Schwierige aus dem Jahre 1921.
    Nach der Erstaufführung am 25. Juni 2008 folgen zwei weitere Aufführungen am Donnerstag, 26. und am Samstag, 28. Juni 2008, jeweils um 20:00 Uhr im Audimax der Universität Trier.

    Zum Inhalt:
    "Der Mensch denkt und Gott lenkt" - über Menanders Dyskolos

    Phylasien: Naiver Sprössling aus gutem Hause verliebt sich in schüchterne Landschönheit. Hochzeit noch am selben Abend. Griesgrämiger Brautvater stimmt überraschend zu.

    Doch wer brachte die beiden zusammen? War es das energische Handeln des jungen Mannes? War es die Vernunft des Brautvaters? Oder die Einsicht, dass das Leben und die Liebe nur mit strenger Hand forciert werden können? So demonstriert es uns Menander mit seinem Dyskolos - Der Schwierige: Der Mensch denkt und Gott lenkt! Die lenkende Hand in diesem Stück ist der Hirtengott Pan. Mit seinem schelmischen Sinn für Humor sorgt er dafür, dass die Menschen in die unmöglichsten Situationen geraten und dabei noch immer meinen, den Überblick behalten zu können. So wundert sich der junge Zögling namens Sostratos, Sohn einer reichen Stadtfamilie, nicht, dass er auf dem Weg zu Pans Opferstätte 'zufällig' ein Mädchen vom Land trifft und sich sofort unsterblich in sie verliebt. Dieses Mädchen ist die Tochter des alten Griesgrams Knemon, der mit seinem Menschenhass auf dem besten Weg ist, seiner Familie ein unglückliches Leben zu bereiten, daher auch in Menanders Original der Untertitel des Stückes: Der Menschenfeind. Das junge Paar kann nicht zueinander finden, solange der Brautvater nicht bereit ist, seine Abscheu vor seinen Mitmenschen zu überwinden. Es bedarf einiger besonderer Kniffe von Seiten Pans, um dem Paar eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen und dem Alten die Freude an einem zwischenmenschlichen Miteinander schmackhaft zu machen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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