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02.10.2008 22:22

GMA fordert auf ihrer Jahrestagung in Greifswald eine Exzellenz-Initiative Lehre

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Mehr als 150 Mediziner aus Deutschland, der Schweiz und Österreich diskutieren von heute an bis zum 5. Oktober 2008 auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) in Greifswald über neue Herausforderungen in der Ausbildung junger Ärzte. Die GMA fühlt sich einer umfassenden Ausbildung in der Medizin verpflichtet. In ihr sind rund 700 Mediziner und Medizinstudenten organisiert.

    "Die Exzellenz-Initiative für die Forschung hat die Lehre bisher ausgeklammert. Die Gesellschaft für Medizinische Ausbildung ist der Ansicht, dass der Exzellenz-Initiative der Forschung eine Exzellenz-Initiative der Lehre zur Seite gestellt werden muss. Die Gesellschaft hat bereits Ausschüsse für Weiterbildung und für Ausbildungsforschung eingerichtet. Außerdem werden Maßnahmen für eine Akkreditierungs- und Zertifizierungsfähigkeit der GMA für akademische Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme ergriffen und die Heranbildung professioneller akademischer Lehrer in der Medizin unterstützt." Das erklärte Prof. Dr. Eckhart Georg Hahn, Vorstandsvorsitzender der GMA.

    Die Universitäten und Hochschulen in Deutschland müssen sich in den kommenden Jahren auch der Bologna-Deklaration ist die Harmonisierung und Kooperation der Ausbildung in Europa stellen. Ein zentraler Bestandteil dieses Prozesses ist die Umstellung des Studiums auf ein Bachelor-Master-System. Die Mobilität der Studenten soll gefördert werden. Das bedeutet zugleich, dass auch die Ausbildungsabschlüsse vergleichbar sein müssen. "Wir müssen uns in Deutschland mit Bachelor und Master beschäftigen. Viele Universitäten haben jedoch derzeit kein Budget, um Bachelor- und Masterstudiengänge einzuführen. Dafür brauchen wir Geld und geeignete Lehrkräfte", so Prof. Dr. Eckhart Georg Hahn.
    Die GMA hält in diesem Zusammenhang auch Ausbildungsforschung für unverzichtbar für die Sicherung der Wissenschaftlichkeit in Forschung und Lehre. Alle Fakultäten, die sich als Kompetenzzentren für die Lehre in den Gesundheitsberufen entwickeln sollten Institute für Aus- und Weiterbildung bekommen.

    Ein weiterer Schwerpunkt auf der Tagung ist der enorme Kostendruck unter dem das deutsche Gesundheitssystem steht. Die medizinischen Fakultäten an Universitäten und Hochschulen müssen auch unter zunehmenden ökonomischen Zwängen eine hohe Qualität der Ausbildung absichern. Ihre Aufgabe ist es, die Ärzte von Morgen in die Lage zu versetzen, ihre Patienten auf dem höchsten Stand von Wissenschaft und Forschung mit hoher sozialer Kompetenz zu behandeln. "Privatisierung von Kliniken bedeutet ja noch nicht Endsozialisierung der universitären Medizinerausbildung", so Axel Ekkernkamp, Chef der Greifswalder Unfallchirurgie und amtierender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. "Es wird höchste Zeit, dass man über die Qualität und Intensität der universitären Lehre in Zeiten ökonomischer Bestimmtheiten von Hochschulen und Universitätskliniken diskutiert und zu Entscheidungen kommt, die das Greifswalder Ausbildungsniveau auf die nationale und europäische Ebene transferiert."

    An der Medizinischen FakuItät der Universität Greifswald entscheiden seit vier Jahren nicht nur vorzügliche Abiturnoten über eine Zulassung zum Studium der Medizin oder Zahnmedizin. Wer nicht über die ZVS (Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen) vermittelt wird und sich dem Auswahlverfahren stellt, muss unter anderem Kreativität, Kenntnisse über die Probleme des Gesundheitssystems und vor allem eine hohe soziale Kompetenz nachweisen. "Was wir brauchen, sind gute Ärzte, die mit dem Patienten kommunizieren, auf seine Bedürfnisse eingehen können. Wenn Sie auch noch exzellente Wissenschaftler sind, wäre das ideal", so Prof. Dr. Bernd Kordaß - Studiendekan Zahnmedizin an der Universität Greifswald.

    Mehr als 2.100 junge Menschen haben sich in diesem Jahr in Greifswald für die 95 Medizinstudienplätze beworben, die von der Fakultät selbst vergeben werden können. In der Zahnmedizin sind es knapp über 400 Bewerber für 29 Plätze.

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Axel Ekkernkamp
    Universitätsklinikum Greifswald
    Klinik und Poliklinik für Chirurgie
    Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
    Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
    Telefon 03834 86-6100/-6101
    Telefax 03834 86-6102
    traumato@uni-greifswald.de
    ekkernka@uni-greifswald.de

    Ansprechpartner der GMA
    Prof. Dr. med. Eckhart Georg Hahn
    Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    Ulmenweg 18, 91054 Erlangen
    Telefon 09131/85-35204
    Telefax 09131/85-35209
    hahn@gesellschaft-medizinische-ausbildung.org


    Weitere Informationen:

    http://www.egms.de/de/meetings/gma2008/ - Informationen zu den Themen der Tagung
    http://www.gesellschaft-medizinische-ausbildung.de/ - Gesellschaft für Medizinische Ausbildung
    http://www.medizin.uni-greifswald.de/index.html - Medizinische Fakultät der Universität Greifswald
    http://www.med1.imed.uni-erlangen.de - Medizin Erlangen


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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