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23.04.2001 15:02

Universität Bonn: "Kuschelrankings" sind wenig aussagekräftig

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    "Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!" - mit dieser alten Weisheit kommentiert die Universität Bonn die Bewertung im jetzt veröffentlichten Sonderheft der Zeitschrift Stern und des Centrums für Hochschul-entwicklung (CHE). Durch die Abfrage weicher und subjektiver Kriterien wie der Einschätzung des eigenen Studiengangs bzw. der eigenen Universität durch Studierende und Professoren verliere das Ranking an Aussagekraft. Solche "Kuschelrankings" seien kaum dazu geeignet, ein Abbild der Wirklichkeit zu vermitteln, heißt es aus Bonn. Andere Rankings und die große Nachfrage von Studieninteressierten stünden im krassen Gegensatz zu dem Urteil des CHE.

    Schon bei vergangenen Rankings habe man die Erfahrung gemacht, dass Studierende an manchen Hochschulen wesentlich kritischer mit ihrer Universität umgingen, als an anderen. Außerdem könne man schlecht große Universitäten mit kleinen vergleichen oder solche, die mit erheblichem öffentlichem Mitteleinsatz "aus dem Boden gestampft" wurden, mit Hochschulen, die jahrzehntelange Sparpolitik hinter sich haben.

    Auch die konkreten Beurteilungen der einzelnen Fächer kann die Bonner Hochschulleitung nicht nachvollziehen: Warum wurde beispielsweise die Studiendauer im Magister-Studiengang Germanistik nicht berücksichtigt, die mit 9,9 Semestern anerkanntermaßen die kürzeste in ganz Deutschland ist? In Mathematik, Jura und Volkswirtschaftslehre (VWL) erhielt Bonn lediglich durchschnittliche oder schlechtere Bewertungen, obwohl Bonn auf diesen Gebieten international als besonders qualifizierter Forschungs- und Lehrstandort bekannt ist. Dies belegten auch die zehn Graduiertenkollegs, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft an der Universität Bonn eingerichtet habe.

    Im Gegensatz zu den Empfehlungen des CHE erfreut sich der Studienort Bonn nach wie vor großer Beliebtheit. So hat sich seit der Aufhebung des Numerus clausus im Fach VWL im vergangenen Wintersemester die Zahl der Studierenden im 1. Semester verzweieinhalbfacht. Im Informatik ist die Zahl der Studienanfänger in den letzten Semestern derart dramatisch angestiegen, dass die Universität jetzt beim nordrhein-westfälischen Wissen-schafts-ministerium die Einführung einer Zulassungsbeschränkung beantragt hat, um dem Ansturm Herr zu werden.

    Besonders stolz aber ist man in der Bundesstadt auf die große Attraktivität der Universität für ausländische Studierende. Ihr Anteil an der Gesamtzahl von rund 38.000 Studierenden beträgt mittlerweile fast 12 Prozent; dagegen liegt der Bundesdurchschnitt bei 9 Prozent. Allein in diesem Sommersemester bewerben sich 2.300 Studieninteressenten aus aller Welt für einen Studienplatz in Bonn - mehr als je zuvor in einem Sommersemester.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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