idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.03.2010 09:24

Ozonloch und Elektrosmog - Moderne Gesundheitssorgen aus Sicht der Bevölkerung

Dr. Bärbel Adams Pressestelle
Universität Leipzig

    Bei den Gesundheitssorgen der Deutschen liegen das Ozonloch und Antibiotika im Essen weit vorn. Trotz großer Präsenz in den Medien sind die Folgen der Handynutzung weit abgeschlagen. Ein Vortrag im Rahmen der Buchmesse geht ins Detail.

    Zeit: 21.03.2010, 13:00 Uhr
    Ort: Buchmesse
    Messe-Allee 1

    ------------------------------------------------------------

    Viele Menschen fühlen sich durch mögliche gesundheitsschädliche Folgen moderner Technologien bedroht.
    Die Auswirkungen von Elektrosmog, Handy-Strahlung, Ozonloch oder auch gentechnisch veränderten Lebensmitteln auf die Gesundheit finden viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und in den Medien, werden aber in der Fachwelt häufig kontrovers diskutiert. Oft finden sich nur ungenaue Aussagen zu den befürchteten Folgen und der Wahrscheinlichkeit dass diese eintreten könnten.

    Im Auftrag der Selbständigen Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Leipzig (Prof. Dr. Elmar Brähler, Dr. Heide Glaesmer) wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Winfried Rief von der Philipps-Universität Marburg eine bevölkerungs-repräsentative Stichprobe von 2524 Personen der deutschen Allgemeinbevölkerung zu diesen modernen Gesundheitssorgen befragt. Dazu wurde den Befragten eine Liste von 26 häufig diskutierten Gesundheitssorgen vorgegeben, zu denen das Ausmaß der individuellen Sorgen eingeschätzt werden sollte.

    Überaschenderweise wird die Hitliste der Gesundheitssorgen noch immer von Sorgen um das Ozonloch angeführt (29%), gefolgt von Antibiotika im Essen (24,3%) und genetisch ma-nipulierten Nahrungsmitteln (24,2%). Im Gegensatz dazu gaben nur 4,2% der Befragten an, sich um die gesundheitlichen Folgen der Handynutzung zu sorgen, obwohl dies in den letzten Jahren immer wieder diskutiert wurde.
    Im Vergleich mit Männern berichten Frauen signifikant stärker ausgeprägte moderne Gesundheitssorgen. Betrachtet man die Ausprägung der Sorgen über Altersgruppen hinweg, zeigen sich ebenfalls signifikante Unterschiede: Jüngere
    (14 bis 29 Jahre) sind weniger besorgt als die höheren Altersgruppen. Die am stärksten ausgeprägten modernen Gesund-heitssorgen äußern die 30 bis 39-Jährigen. Dagegen weisen der Bildungsstand der Befragten sowie das Haushaltseinkommen keine signifikanten Zusammenhänge mit der Ausprägung der modernen Gesundheitssorgen auf.

    Neben den Diskussionen um die tatsächliche Gefährdung durch die genannten Quellen, gibt es in den letzten Jahren zunehmendes Interesse auch aus klinisch-psychologischer Sicht. Die Modernen Gesundheitssorgen werden dort im Kontext der somatoformen Störungen diskutiert. Diese sind unter anderem durch verschiedenste körperliche Beschwerden ohne organisch hinreichenden Befund, durch ausgeprägte Gesundheitssorgen und eine hohe In-anspruchnahme medizinischer Leistungen gekennzeichnet. In der vorliegenden Bevölke-rungsuntersuchung wurde diesem Zusammenhang nachgegangen. Es konnte gezeigt wer-den, dass Personen, die viele verschiedene und stark ausgeprägte Gesundheitssorgen berichten, auch deutlich häufiger an somatoformen Beschwerden leiden.

    Die Ergebnisse der Untersuchung im Rahmen der Buchmesseakademie auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt.

    ------------------------------------------------------------

    Weitere Informationen:
    Dr. Heide Glaesmer
    Telefon: 0341-9718811
    E-Mail: Heide.Glaesmer@medizin.uni-leipzig.de

    Prof. Dr. Elmar Brähler
    Telefon: +49 341 97-18800
    E-Mail: elmar.braehler@medizin.uni-leipzig.de
    www.uni-leipzig.de/~medpsy


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).