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03.01.2011 09:53

Grössere Plazenta bei stressreicher Schwangerschaft

MA Reto Caluori Öffentlichkeitsarbeit
Universität Basel

    Fühlen sich Schwangere im Alltag stark belastet, wächst die Plazenta stärker. Das zeigt eine Studie, die Forschende der Universität Basel gemeinsam mit Kollegen aus den USA heute im Fachmagazin «PLoS ONE» veröffentlicht haben.

    Über die Plazenta wird das ungeborene Leben im Mutterleib versorgt. Dass Stress krank machen kann, ist bekannt. Aber wie wirkt sich Stress der Mutter während der Schwangerschaft auf die Versorgung des Nachwuchses im Mutterleib aus? Diese Frage untersucht eine Arbeitsgruppe um PD Dr. Gunther Meinlschmidt an der Fakultät für Psychologie der Universität Basel. Dr. Marion Tegethoff hat nun in Kooperation mit Kollegen aus Basel, Los Angeles und Aarhus mehr als 75'000 Schwangerschaften aus Dänemark analysiert.

    Die Forschenden stellten fest, dass die Plazenta bei Müttern, die während der Schwangerschaft etwa im Beruf oder im Bekanntenkreis Stress ausgesetzt waren, stärker wuchs als bei ungestressten Schwangeren.

    Diese Befunde weisen erstmals darauf hin, dass das Wachstum der Plazenta – Schaltstelle zwischen Mutter und Fötus – und damit die Versorgung des Kindes beim Menschen nicht nur durch Ernährung und Rauchen, sondern auch durch Stress beeinflusst werden kann.

    Noch ist unklar, ob das veränderte Plazentawachstum kurz- oder langfristig die Gesundheit der betroffenen Kinder beeinträchtigt. Möglich wäre auch, dass eine grössere Plazenta den Fötus vor negativen Stressfolgen schützt. Die Befunde helfen, so die Forschenden, das Wissen um das alltägliche Phänomen Stress und seine Auswirkungen während der Schwangerschaft zu vertiefen, und geben Anhaltspunkte für weitere Forschung.

    Originalbeitrag
    Marion Tegethoff, Naomi Greene, Jørn Olsen, Andrea H. Meyer, and Gunther Meinlschmidt
    Maternal psychosocial stress during pregnancy and placenta weight: Evidence from a national cohort study
    PLoS ONE 5(12): e14478 | doi:10.1371/journal.pone.0014478

    Weitere Auskünfte
    Dr. Marion Tegethoff, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Abteilung für Klinische Psychologie und Psychiatrie, Tel. +41 (0)61 267 02 61, E-Mail: marion.tegethoff@unibas.ch


    Weitere Informationen:

    http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0014478 - Full Text


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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