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26.05.2011 13:28

„Lebensretter gesucht“ Dresdener Medizinstudierende gewinnen neue Stammzell-Spender

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Am heutigen Donnerstag steht im Foyer des Medizinisch-Theoretischen Zentrums der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus alles im Zeichen der Stammzellspende: 35 Studierende registrieren im Rahmen einer Typisierungsaktion potenzielle Spender und nehmen ihnen jeweils fünf Milliliter Blut ab. Organisiert wird die Aktion vom Fachschaftsrat Medizin/Zahnmedizin in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Schirmherr der Aktion ist Prof. Gerhard Ehninger. Der Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden gehört zu den Initiatoren der DKMS, die am 28. Mai ihr 20-jähriges Bestehen feiert.

    Der Leukämie-Experte stellt für die Dresdner Aktion unter anderem vier Ärzte frei, die in seiner Klinik das Praktische Jahr absolvieren. Zur Typisierungsaktion kommt auch Miroslav Boiadjeiev, Bundestrainer der Junioren im Short-Track, der sich für die DKMS-Registrierung Blut abnehmen lässt. Begleitet wird er von seiner Trainerkollegin Diana Scheibe, die bereits bei der DKMS registriert ist und im letzten Jahr Knochenmark gespendet hat.

    Die Medizinstudierenden Leonie Zühlke, Sarah Burghardt und Paul Schumacher organisieren zum ersten Mal eine groß angelegte Typisierungsaktion. Nach monatelanger Vorbereitung werden sie am Donnerstag mehr als 200 potenzielle Stammzellspender für die DKMS gewinnen können – bereits in den ersten zwei Stunden beteiligten sich 100 freiwillige Spender. Dazu gehört unter anderem der Bundestrainer der Junioren im Short-Track Miroslav Boiadjeiev, der ab Donnerstag zu den mehr als 2,4 Millionen bei der DKMS registrierten Spendern gehört. Die Chancen, in den kommenden Jahren einmal einem Leukämie-Patienten durch eine Stammzellspende zu helfen, stehen gar nicht so schlecht: Knapp jeder 1.000. Typisierte wird zu einer Spende gebeten. So auch die Dresdnerin Diana Scheibe, ebenfalls Bundestrainerin der Shorttrack-Junioren. Sie begleitet ihren Kollegen Miroslav Boiadjeiev zu der Typisierungsaktion ins Medizinisch-Theoretische Zentrum.

    Das Engagement der Dresdner Nachwuchsmediziner basiert auf dem deutschlandweiten Projekt „Uni hilft" der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD). 2006 initiiert durch die Hamburger BVMD-Lokalgruppe konnten durch die Fachschaftsräte verschiedener Medizinfakultäten bereits mehr als 12.500 Personen typisiert und damit als potenzielle Stammzellspender gewonnen werden. Ziel der erstmalig auch von Dresdner Studierenden organisierten Aktion ist es, die Spenderdatei um rund 150 Lebensretter für Leukämiepatienten zu erweitern. Wer sich am Donnerstag für eine Typisierung entscheidet, wird nicht nur bei der Voruntersuchung und der Entnahme der Blutprobe gut betreut. Der Dresdner Medizin-Fachschaftsrat sorgt auch für das leibliche Wohl: Unterstützt von einer Johannstädter Suppenküche gibt es eine kostenlose warme Mahlzeit – den Kuchen zum Kaffee haben die Studierenden dagegen selbst gebacken. Der DKMS-Begründer und Klinikdirektor Prof. Gerhard Ehninger lieh den Studierenden die Liegen und Trennwände für die Blutabnahme aus Klinikbeständen und sponserte das T-Shirt für alle Helfer.

    Hintergrundinformationen zur Typisierungsaktion
    Jährlich erkranken in Deutschland etwa 11.000 Menschen an Leukämie, darunter auch rund 2.000 Kinder. Mit Hilfe einer einfachen Blutentnahme lassen sich potenzielle Spender gewinnen, die bei übereinstimmenden Gewebemerkmalen Knochenmark für die Leukämiepatienten spenden und somit Leben retten können. Bei Kaffee und Snacks können vor Ort Erfahrungsberichte mit erfolgreichen Spendern ausgetauscht und somit auch Ängste genommen werden. Beispielsweise können die herkömmlich bei einem operativen Eingriff aus dem Knochenmark entnommenen Stammzellen alternativ auch aus dem Blut gewonnen werden. 2012 soll die Typisierungs-Aktion auf dem Hauptcampus der TU Dresden stattfinden.

    20 Jahre Deutsche Knochenmarkspenderdatei
    Vor 20 Jahren nahm die Deutsche Knochenmarkspenderdatei den Kampf gegen die Leukämie auf. Dank der selbstlosen Hilfe von über 2,4 Millionen registrierten Spendern ist daraus die weltweit größte Stammzellspenderdatei geworden. Mehr als 25.000 bei der DKMS registrierte Spender konnten seit 1991 Leukämiepatienten auf der ganzen Welt die Chance auf ein gesundes Leben schenken. Den Anstoß zur Gründung der DKMS gab 1991 das Schicksal der leukämiekranken Mechtild Harf, die eine Stammzelltransplantation benötigte. Da in Deutschland zu dieser Zeit nur 3.000 Spender registriert waren und die Suche über ausländische Dateien zu zeitintensiv und wenig Erfolg versprechend gewesen wäre, gründeten Mechtilds Ehemann Peter Harf und ihr behandelnder Arzt Prof. Gerhard Ehninger kurzerhand eine private Initiative, um einen passenden Spender zu finden.

    Kontakte
    Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
    Fachschaftsrat Medizin / Zahnmedizin
    Leonie Zühlke
    Tel.: 0163 2528641
    E-Mail: leoniezuehlke@web.de
    http://www.fsmed-dresden.de
    http://www.dkms.de

    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
    Pressestelle
    Holger Ostermeyer
    Tel.: 0351/ 4 58 41 62
    E-Mail: pressestelle@uniklinikum-dresden.de


    Bilder

    Die Medizinstudentin Kristin Wiefel nimmt Miroslav Boiadjeiev, Bundestrainer der Junioren im Short-Track fünf Milliliter Blut ab, das später von der DKMS typisiert wird. Seine Daten werden in der Spenderdatei gespeichert, um Leukämiepatienten aus aller Welt helfen zu können.
    Die Medizinstudentin Kristin Wiefel nimmt Miroslav Boiadjeiev, Bundestrainer der Junioren im Short-T ...
    Foto: Universitätsklinikum Dresden
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    Nach zehn Minuten ist alles vorbei: Miroslav Boiadjeiev mit der Blutprobe und den unterschriebenen Formularen.
    Nach zehn Minuten ist alles vorbei: Miroslav Boiadjeiev mit der Blutprobe und den unterschriebenen F ...
    Foto: Universitätsklinikum Dresden
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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