idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.05.2011 15:15

Stress in Mitochondrien trägt zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bei

Eva Contzen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Danone GmbH

    München/ Graz - Eva Rath erhält den diesjährigen Förderpreis 2011 des Instituts Danone Ernährung für Gesundheit e.V. für ihre Forschungsarbeit zu zellulären Stressmechanismen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
    Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) betreffen mehr als 300.000 Personen in Deutschland. Die Ursachen dieser Erkrankungen, zu der auch Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehören, sind noch nicht vollständig aufgeklärt. Die vom Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. ausgezeichnete Forschungsarbeit aus der Technischen Universität München klärt nun einen neuen, wichtigen Puzzlestein im Gesamtbild der Krankheitsentstehung von CED auf.

    Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Bereitstellung von Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP), was als wichtiger Regulator in allen energieliefernden Prozessen des Stoffwechsels von Mensch und Tier dient. Besonders wichtig sind Mitochondrien bei Entzündungen, da hier der zelluläre Energiebedarf gesteigert ist. Durch Immunzellen vermittelte Entzündungsprozesse in der Dünn- oder Dickdarmschleimhaut – wie sie auch bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa vorliegen - könnten Stressmechanismen der Mitochondrien angeschaltet werden.

    Diese wissenschaftliche These bestätigte kürzlich die Ernährungswissenschaftlerin Eva Rath aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dirk Haller am Lehrstuhl für Biofunktionalität der Lebensmittel der Technischen Universität München. Die Forschungsarbeit unter dem Titel "Mitochondrial stress mechanisms fuel chronic intestinal inflammation in human infammatory bowel diseases and murine models of colitis“ wird mit dem Förderpreis 2011 des Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. (IDE) ausgezeichnet. Die Preisträgerin konnte erstmals zeigen, dass Mitochondrien in direktem Zusammenhang mit Entzündung und zellulärem Stress stehen und so zur Krankheitsentstehung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) beitragen. Sie identifizierte neue krankheitsrelevante Stoffwechselmechanismen mit Signalfunktion in den Darmschleimhautzellen sowohl bei erkrankten Mäusen als auch in der Gruppe betroffener Patienten. In Form von 132 erstmalig identifizierten Proteinen bewirken diese Signale eine Kaskade biochemischer Abläufe, die in eine erhöhte Nachweisbarkeit der Proteine GRP 78 bzw. CPN 60 in den Epithelzellen münden. Dies sind Verbindungen, deren fördernder Beitrag zu chronischen Stoffwechsel- und Entzündungskrankheiten in der Biomedizin bereits anerkannt ist.

    Prof. Dr. Günther Wolfram, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates würdigte die innovative Arbeit der Preisträgerin. Die neuen Forschungsergebnisse haben für ihn ein großes Potential, um den Mechanismus der Krankheitsentstehung von CED aufzuklären. Er erklärte: „Diese neuen Ergebnisse bedeuten einen wichtigen Fortschritt bei der Aufklärung der Ursachen dieser und weiterer Krankheiten, da diese Stoffwechselvorgänge auch bei anderen Erkrankungen wie Diabetes eine wichtige Rolle spielen.“

    Das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. verleiht den mit 5.000,- € dotierten Förderpreis seit 2005 jährlich für Nachwuchswissenschaftler mit herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Ernährungswissenschaft bzw. Ernährungsmedizin. Ziel des IDE ist es, exzellente junge Forscher in ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu unterstützen. Die Auswahl der prämierten Projekte erfolgt durch einen Ausschuss des wissenschaftlichen Beirates des IDE aus renommierten Wissenschaftlern der ernährungsrelevanten Fachrichtungen.

    Das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V.
    Das 1992 gegründete Institut ist eine unabhängige Einrichtung, die ausgewählte Forschungsprojekte im Bereich Ernährungswissenschaft und Ernährungsmedizin fördert und für verschiedene Zielgruppen aktuelle werbefreie Materialien für die Ernährungsaufklärung erstellt. Eingebunden in ein internationales Netzwerk bietet das IDE Wissenschaftlern, Ärzten, Pädagogen und allen Interessierten eine Plattform für den Austausch sowie Zugriff auf aktuelle ernährungswissenschaftliche, psychologische und medizinische Erkenntnisse.

    Institut Danone für Ernährung e.V.
    Richard-Reitzner-Allee 1
    85540 Haar
    Email: kontakt@institut-danone.de
    www.institut-danone.de


    Weitere Informationen:

    http://www.institut-danone.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).