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05.09.2011 09:53

Urologen weiter Vorreiter bei Roboter-Operationen: auch Kinder profitieren

Christine Jähn Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Am Anfang stand die Prostata im Zentrum der roboter-assistierten Operationen in der Urologie. Inzwischen vertrauen Europas erfahrenste Roboter-Chirurgen längst nicht mehr nur bei der Entfernung der tumortragenden Prostata auf das daVinci-System. Heute kommt die minimal-invasive Operationstechnik auch bei Eingriffen an Nieren, Harnblase und Lymphsystem und in der Kinderurologie zum Einsatz. Auf dem 8. Europäischen Kongress der European Robotic Urology Society (ERUS) vom 5. bis 7. Oktober 2011 in Hamburg werden die wichtigsten und neuesten urologischen Einsatzfelder für den daVinci thematisiert und in Live-OPs demonstriert. Rund 900 Teilnehmer aus rund 50 Ländern werden erwartet.

    Die Pressekonferenz findet am 5. Oktober 2011 um 10.30 Uhr im Hotel Grand Elysée statt.

    „Jedes Kind hat ein Recht auf eine narbenfreie Operation.“ So propagieren Anhänger der Roboter-Chirurgie in den USA den Einsatz der schonenden OP-Technik, die vor allem kleinere Schnitte mit weniger Blutverlust sowie später entsprechend kleineren Narben, vermindertes Infektionsrisiko, geringere postoperative Schmerzen, zügigere Heilung und kürzere Klinikaufenthalte verspricht. „Soweit gehen wir in Deutschland nicht“, sagt Prof. Dr. Margit Fisch, Chefärztin der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Das UKE ist gemeinsam mit seinem Prostatakrebszentrum Martini-Klinik Ausrichter des „8. European Robotic Urology Symposiums“. Doch auch hierzulande profitieren Kinder mit urologischen Erkrankungen ab einer gewissen Körpergröße inzwischen von der innovativen Methode. Prof. Fisch: „Das ist zum Beispiel bei Harnleiterengen oder Nierenbeckenabgangsengen der Fall. Diese meist angeborene Verengung am Übergang zwischen dem Nierenbecken und dem Harnleiter kann zu zahlreichen Komplikationen und irreversiblen Nierenschäden führen, die eine Entfernung der Verengung und eine diffizile Rekonstruktion des Übergangs von Nierenbecken und Harnleiter erfordert. Die hohe Präzision des daVinci ist dabei von besonderem Vorteil und erlaubt kosmetisch gute Ergebnisse, da kein großer Flankenschnitt erforderlich ist.“ Stattdessen werden die winzigen Instrumente sowie eine Miniatur-Kamera des Robotersystems durch vier kleinstmögliche Zugänge in den Körper eingebracht. Der Operateur bedient sie über eine Steuerkonsole. Seine Handbewegungen an der Konsole werden im Operationsfeld umgesetzt während die 3D-Minikamera die Situation im Operationsgebiet in HD-Qualität und mit bis zu zehnfacher Vergrößerung auf einen Monitor überträgt. „Bis heute ist die daVinci-assistierte robotische Nierenbeckenplastik aber noch kein Routineeingriff in der Kinderurologie“, betont Prof. Fisch.

    Bei der radikalen Blasenentfernung bei bösartigen Blasentumoren, der Nierenentfernung beziehungsweise Nierenteilentfernung bei Nierentumoren oder der Entnahme einer Lebendnierenspende hingegen hat sich die Roboter-Chirurgie in der Urologie längst etabliert.

    Die daVinci-assistierte radikale Prostataentfernung beim Prostatakarzinom, die von vielen Patienten bereits aktiv nachgefragt wird, ist für erfahrene Operateure wie Priv.-Doz. Dr. Alexander Haese (Martini-Klinik) und Priv.-Doz. Dr. Felix Chun (UKE) aus dem Hamburger Gastgeber-Team des „8. European Robotic Urology Symposiums“ heute Routine.

    „Im Vergleich zu anderen Disziplinen haben wir in der Urologie zehn Jahre Vorsprung und werden den Robotereinsatz auf immer mehr Indikationen ausweiten können“, resümiert Prof. Dr. Markus Graefen, Chefarzt der Martini-Klinik. Wichtige Voraussetzung dafür seien internationaler Erkenntnisaustausch und die breite Fortbildung der urologischen Operateure durch die European Robotic Urology Society (ERUS) wie jetzt in Hamburg.


    Weitere Informationen:

    http://www.erus2011.com


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    Journalisten
    Medizin
    überregional
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    Deutsch


     

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