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26.09.2011 23:36

400 Schlaglichter auf Deutschland: Recherche-Fundgrube des SOEP feiert Jubiläum

Monika Wimmer Pressestelle
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin

    Seit 2007 sind die „SOEPpapers“ des Sozio-oekonomischen Panels eine interdisziplinäre Plattform für den Austausch unter Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlern, Demographen, Gesundheitswissenschaftlern und Psychologen. Journalisten können sie als Recherche-Hilfe und Quelle für Themenideen nutzen.

    Jugendliche bleiben am liebsten in der Nähe von Mama und Papa – Im Laufe ihres Lebens werden die Deutschen zunehmend religiöser – Ungerechte Löhne begünstigen Herzerkrankungen. So unterschiedlich diese Forschungsergebnisse sind, eines haben sie gemeinsam: Sie wurden mit Hilfe von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) erarbeitet und in den „SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data Research“ vorgestellt – vor oder kurz nach ihrer Veröffentlichung in einem renommierten Fachjournal. Die am DIW Berlin angesiedelte Langzeitstudie bietet damit eine in Deutschland einzigartige Open-Access-Plattform für Studien aus allen Gebieten der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, darunter Soziologie und Politikwissenschaft, aber auch Demographie, Gesundheitsforschung und Psychologie.

    „Die SOEPpapers machen frühzeitig auf wichtige Ergebnisse in diesen Disziplinen aufmerksam“, sagt Gert G. Wagner, Vorstandsvorsitzender des DIW Berlin. „Da der Zugriff auf den Volltext der Studien kostenlos ist, können sie von Wissenschaftlern aus aller Welt diskutiert werden. Derartige ‚Diskussionspapiere‘ wurden von den Wirtschaftswissenschaften populär gemacht. Damit wird der interdisziplinäre Austausch gefördert und der Erkenntnisgewinn beschleunigt.“ Dass es dabei längst nicht immer um Deutschland allein geht, zeigen zum Beispiel die SOEPpaper 395 und 393, in denen die Chancengleichheit in Deutschland und den USA beziehungsweise die psychischen Folgen von Arbeitslosigkeit in Deutschland und der Schweiz Thema sind.

    „Alle Studien stammen von etablierten Wissenschaftlern, haben jedoch häufig noch keinen unabhängigen Peer-Review-Prozess durchlaufen, wie es bei Fachzeitschriften üblich ist“, sagt SOEP-Leiter Jürgen Schupp. „Durch die Publikation vor diesem vielfach sehr langwierigen Prüfverfahren haben wir die Möglichkeit, schlaglichtartig wichtige Zwischen- oder Teilergebnisse aktuell der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen“, sagt Schupp. Ein multidisziplinär besetztes Gremium am DIW, in dem auch Professoren der Universitäten Bielefeld, Bochum, Mailand, München und Nürnberg-Erlangen vertreten sind, entscheidet, welche Studien als SOEPpaper erscheinen dürfen.

    Zu den Autoren der SOEPpapers zählen sehr renommierte Wissenschaftler wie der Leibniz-Preisträger Armin Falk aus Bonn, der weltweit bekannte Glücksforscher Ed Diener oder die Wohlfahrtsökonomen Richard Easterlin und Richard Layard.

    Obwohl die Reihe erst im Februar 2007 gestartet wurde, ist soeben bereits die 400ste Veröffentlichung erschienen (zum Thema Gesundheitszufriedenheit und Sportaktivität). Durchschnittlich einmal pro Woche kommt ein SOEPpaper heraus. „Ursprünglich als wissenschaftsinterne Austauschplattform konzipiert, haben sich die Paper auch als Recherchefundgrube für Journalisten etabliert“, sagt Gert G. Wagner. „Dazu hat sicherlich auch die gesellschaftspolitische Relevanz und Aktualität sehr vieler Arbeiten beigetragen.“ So behandelt etwa das SOEPpaper 397 die Auswirkungen einer gerade heftig diskutierten Sonderabgabe für Reiche.

    Unter http://www.diw.de/soeppapers stehen alle SOEPpapers zum kostenlosen Download bereit.

    STICHWORT SOEP
    Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt und wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz Gemeinschaft (WGL) von Bund und Ländern gefördert. Für das SOEP werden jedes Jahr mehr als 20 000 Menschen in rund 11 000 Haushalten vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung befragt. Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung und Gesundheit. Weil jedes Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends, sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen besonders gut analysiert werden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Medizin, Politik, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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