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04.11.2011 10:14

Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis für hallesche Forscher

Ute Olbertz Pressestelle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Über einen der renommiertesten deutschen Wissenschaftspreise können sich Pharmazeuten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) freuen. Den Phoenix-Pharmazie-Wissenschaftspreis 2011 in der Kategorie Pharmazeutische Technologie nahm Prof. Dr. Karsten Mäder für sein Autorenteam gestern im Rahmen eines Festakts im Düsseldorfer Industrieclub entgegen. Ausgezeichnet wurde ein herausragendes Projekt der Grundlagenforschung, das die Pharmazeuten im vergangenen Jahr in der bekannten wissenschaftlichen Zeitschrift „European Journal of Pharmaceutics and Biopharmaceutis” vorstellten.

    Einer von vier durch die Phnoenix Group verliehenen Preisen ging nach Halle. Diese Auszeichnung erhielten außerdem Projekte der Universitäten in München, Regensburg und Wien.

    „Der Preis hat mich überrascht und sehr gefreut“, sagt Professor Karsten Mäder, Leiter des Autorenteams, zu dem noch Sabine Kempe, Hendrik Metz und Priscila G. C. Pereira gehören. „Es ist eine große Anerkennung für die Leistungsfähigkeit der halleschen Pharmazie bei der Entwicklung innovativer Arzneiformen.“

    Die ausgezeichnete Arbeit untersucht und beschreibt detaillierte Prozesse bei der Anwendung von Depotarzneiformen. Das Team entwickelte verbesserte (verträglichere) Methoden für sich „in situ bildende Implantate“. „In situ“ heißt „vor Ort“. Es handelt sich um arzneistoffhaltige Flüssigkeiten, die nach Injektion im Körper des Patienten „vor Ort“ ein halbfestes oder festes Depot (Implantat) bilden. Dabei ist der Arzneistoff in einem bioabbaubaren, meist polymeren Trägermaterial eingeschlossen. Aus diesem werden über einen längeren Zeitraum Arzneistoffe kontinuierlich freigesetzt. Üblich ist diese Methode bei hormonabhängigen Krankheitsfällen, die eine längere Behandlung mit bestimmten Medikamenten erfordern, z. B. Prostata- oder Brustkrebs.

    Die Leistung des Forscherteams: Es entwickelte erstmals Methoden zur zerstörungsfreien Messung der komplexen Prozesse der Implantatbildung und des Abbaus sowie der Freisetzungsmechanismen mittels Elektronenspinresonanzspektroskopie (ESR) und Magnetresonanztomographie (MRT). Außerdem untersuchten die Pharmazeuten die Gabe von Polyethylenglykol (PEG) als Alternative zum bisher verwendeten nicht optimalen Lösungsmittel N-Methylpyrrolidon (NMP). Ergebnis: PEG ist besser verträglich, die Implantate bilden sich schneller. „Solche Erkenntnisse sind eine wichtige Grundlage für die zielgerichtete und rationale Entwicklung und Optimierung weiterer in-situ-Implantate“, erklärt Professor Mäder.

    Der Artikel „Noninvasive in vivo evaluation of in situ forming PLGA implants by benchtop magnetic resonance imaging (BT-MRI) and EPR spectroscopy” erschien 2010 im European Journal of Pharmaceutics and Biopharmaceutis Band 74 (19), Seiten 102-108.

    Die Phoenix Group, führender Pharmahändler Europas, zeichnet mit ihrem Preis seit 15 Jahren die besten wissenschaftlichen Arbeiten der universitären pharmazeutischen Grundlagenforschung im deutschsprachigen Raum aus. Eine unabhängige Jury prämiert die besten Arbeiten in den vier Gebieten: Pharmakologie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie sowie Pharmazeutische Technologie.

    Der für alle vier Gebiete mit insgesamt 40.000 Euro dotierte Pharmazie Wissenschaftspreis ist die einzige Auszeichnung im deutschsprachigen Raum in diesem Bereich. „Uns ist es ein sehr wichtiges Anliegen, engagierte Wissenschaftler und ihre hervorragende Forschung zu unterstützen. Die Phoenix-Gruppe übernimmt Verantwortung für die wissenschaftliche Basis im pharmazeutischen Bereich - und dies seit 15 Jahren“, betonte Oliver Windholz, Mitglied der Geschäftsführung, auf der Prämierungsveranstaltung. „Die Grundlagenforschung im Bereich Pharmazie an den deutschsprachigen Universitäten und Instituten ist ausgezeichnet und befindet sich ohne Frage auf Augenhöhe mit den internationalen Arbeiten“, sagte Prof. Jörg Kreuter, Vorsitzender der Jury. „Der Preis trägt dazu bei, diese Forschungsexzellenz sichtbar zu machen, die leider oftmals unterschätzt wird.“

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Karsten Mäder
    Leiter der Abteilung Pharmazeutische Technologie
    Telefon: 0345 5525167
    E-Mail: maeder@pharmazie.uni-halle.de

    Eva Lechner
    Senior Manager Externe Kommunikation,
    Phoenix Pharmahandel GmbH & Co KG
    Telefon: 0621 8505 8502
    E-Mail: e.lechner@phoenixgroup.eu


    Bilder

    Prof. Dr. Karsten Mäder im Labor
    Prof. Dr. Karsten Mäder im Labor
    Foto: Andreas Schädlich
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    Prinzip der in-situ-Implantatbildung
    Prinzip der in-situ-Implantatbildung
    Foto: Sabine Kempe
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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