idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.11.2011 11:02

Schutz vor Darmerkrankungen

Heidrun Wulf-Frick Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Freiburg

    Freiburger Forscherteam isoliert Nahrungsmoleküle, die das Immunsystem stärken

    Eine Gruppe von Nahrungsmolekülen, die so genannten Glukosinolate, spielt eine wichtige Rolle bei der Funktion und Erhaltung von Immunzellen des Darmes. Das konnte das Team um Prof. Dr. Andreas Diefenbach und Elina Kiss, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (IMMH) des Universitätsklinikums Freiburg, im Versuch nachweisen. Die Glukosinolate sind in hohen Konzentrationen in Kreuzblütengewächsen wie Brokkoli oder Rosenkohl enthalten.

    Das Forscherteam fütterte Mäuse mit einer synthetischen Kost, die keine Pflanzenbestandteile und damit auch keine Glukosinolate enthielt. Das schwächte die Immunabwehr im Darm der Tiere. Gaben die Wissenschaftler ein Glukosinolat zum Futter dazu, stärkte das die Abwehrfunktion wieder.

    Die gesammelten Daten der Wissenschaftler zeigen zum ersten Mal einen definierten molekularen Pfad, über den Nahrungsbestandteile bestimmter Gemüsesorten das Immunsystem des Darms verstärken könnten. Obwohl Studien für den Menschen noch nicht vorliegen, ist es wahrscheinlich, dass ähnliche Mechanismen wie bei den Mäusen wirksam sind. Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen gemüse- und obstarmer Ernährung und einem gesteigerten Erkrankungsrisiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen gezeigt.

    „Es ist jetzt vorstellbar, dass solche Pflanzenbestandteile oder verwandte Moleküle in der Zukunft zur Prävention oder Therapie von Darminfektionen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt werden könnten“, sagt Prof. Diefenbach.

    Neben Brokkoli und Rosenkohl zählen auch Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl, und Kohlrabi zu den Kreuzblütengewächsen.

    Der Bericht über die Forschungsarbeit ist zu lesen in:
    Kiss, E.A., C. Vonarbourg, S. Kopfmann, E. Hobeika, D. Finke, C. Esser, and A. Diefenbach. 2011. Natural aryl hydrocarbon receptor ligands control organogenesis of intestinal lymphoid follicles. Science, published online 27 October 2011 (DOI:10.1126/science.1214914).

    Link:
    http://www.sciencemag.org/content/early/2011/10/26/science.1214914

    Kontakt:
    Prof. Dr. Andreas Diefenbach
    Stellvertretender Leiter
    Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene (IMMH)
    Tel.: 0761 203-6522
    Fax: 0761 203-6562
    E-Mail: andreas.diefenbach@uniklinik-freiburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).