idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.12.2011 10:55

Verbesserte Diagnose von Lungenkrankheiten

Erhard Jakobs Pressestelle
Technische Hochschule Mittelhessen

    Mit knapp 500.000 Euro fördert das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst ein gemeinsames Projekt der Technischen Hochschule Mittelhessen, der Justus-Liebig-Universität Gießen und der im Anwenderzentrum Medizintechnik ansässigen ThoraTech GmbH. Unter der Federführung von Prof. Dr. Martin Fiebich vom TH-Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz wollen die Forscher ein Verfahren zur besseren Erkennung von Lungenkrankheiten entwickeln.

    Die neue Technologie ist zunächst für den Einsatz in der Tiermedizin bestimmt. Partner an der JLU ist Prof. Dr. Martin Kramer vom Fachbereich Veterinärmedizin. Langfristig ist der Einsatz in der Humanmedizin geplant.
    Erkrankungen der Atemwege zählen beim Menschen wie beim Tier zu den häufigsten Krankheiten. Die Bestimmung der Lungenbelüftung ist für Diagnostik und Therapie häufig von entscheidender Bedeutung. Zur Darstellung der Lungenanatomie stehen zum Beispiel Röntgenverfahren oder die Computertomografie zur Verfügung. Sie liefern lediglich Momentaufnahmen, sind relativ teuer, belasten die Patienten durch Röntgenstrahlung und sind für den mobilen Einsatz nicht geeignet. In der Tiermedizin sind invasive Methoden mit einem Ballonkatheter gebräuchlich.
    Die neue Methode, für die ThoraTech bereits einen Prototypen entwickelt hat, basiert auf der Analyse von Atemgeräuschintensitäten und Schallleitungseigenschaften der Lunge. Sie funktioniert damit ähnlich wie das klassische Abhorchen der Lunge mit einem Stethoskop, das dem Arzt Informationen zur Ventilationsverteilung in der Lunge gibt. Das Aufnahmesystem besteht aus einer Messeinheit mit kombinierten akustischen Sensoren und Vibrationssensoren für die Datenaufnahme, Verstärkern, die die Eingangssignale zusätzlich filtern, einer Auswerte- und Anzeigeeinheit sowie einem Schallgenerator.
    Die Untersuchung ist nicht-invasiv, verursacht keine Strahlenbelastung, und die Ergebnisse können sofort visualisiert werden. Die Gießener Forscher sehen darin eine deutliche Vereinfachung der Diagnostik. In der Anästhesie könnten Beatmungsgeräte schnell an die aktuellen Patientenbedürfnisse angepasst werden. Die Wirksamkeit inhalativer Therapien ließe sich anhand der Lungenbelüftungsdaten rasch erkennen und die Medikamentengaben anpassen.
    Das Forschungsvorhaben, das bis Ende 2013 läuft, wird im Rahmen der Förderlinie 3 der „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ (LOEWE) unterstützt. Damit bezuschusst die Landesregierung Projekte, bei denen Hochschulen mit kleinen und mittleren hessischen Unternehmen zusammenarbeiten.


    Weitere Informationen:

    http://www.thm.de/imps


    Bilder

    Keywan Sohrabi (ThoraTech), der Tiermediziner Prof. Martin Kramer (Uni Gießen) und Prof. Martin Fiebich (TH Mittelhessen, von links) entwickeln gemeinsam ein Verfahren zur besseren Erkennung von Lungenkrankheiten.
    Keywan Sohrabi (ThoraTech), der Tiermediziner Prof. Martin Kramer (Uni Gießen) und Prof. Martin Fieb ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).