idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.01.2012 10:15

Krebsforschungspreis für HZI-Wissenschaftler

Dr. Andreas Fischer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

    Am 16. Januar: Lars Zender erhält Johann-Georg-Zimmermann-Preis.

    Für seine Forschungsarbeiten über die Tumor-Entstehung erhält der Mediziner Prof. Dr. Lars Zender eine der höchsten Auszeichnungen für Krebsforscher in Deutschland. Der mit 10 000 Euro dotierte Johann-Georg-Zimmermann-Preis würdigt Zenders Erkenntnisse zu den Entstehungsmechanismen von Leberkrebs, der auch durch Virusinfektionen und Störungen der körpereigenen Immunantwort begünstigt werden kann. Zender leitet eine Arbeitsgruppe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und ist Professor für Experimentelle Gastrointestinale Onkologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

    Für seine Forschung hat Zender neueste molekularbiologische Methoden des RNA-Interferenz-Screenings weiterentwickelt. Der Preis wird am Montag, 16. Januar in den Räumen der MHH verliehen.

    Die gleichzeitig vergebene Johann-Georg-Zimmermann-Medaille, verbunden mit einem Preisgeld von 5000 Euro, geht an Prof. Dr. Peter Krammer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Beide Auszeichnungen werden jährlich von der Deutschen Hypothekenbank verliehen.
    Der Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis fördert junge Nachwuchsforscher für ihre aktuelle wissenschaftliche Arbeit, die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille würdigt die Leistung von Forschungs-Pionieren in der Bekämpfung von Krebserkrankungen.

    Prof. Lars Zender arbeitet mit so genannten RNA-Interferenz-Screens an neuen therapeutischen Möglichkeiten zur Bekämpfung des Leberzellkrebses. Die RNA-Interferenz ist ein komplexer molekularbiologischer Mechanismus, bei dem Gene „stillgelegt“ werden. Dieser Mechanismus bestimmt zu einem wesentlichen Teil, welche Gene aus der Fülle der vorhandenen Erbinformation wirklich genutzt werden – und bietet damit auch vollkommen neue Möglichkeiten, in die Regulation der Gene einzugreifen, ohne sie zu verändern. Zusammen mit nur wenigen anderen Gruppen weltweit hat Zender in seinem Labor die technische Expertise entwickelt, bestimmte RNA-Interferenz-Untersuchungen in den Tumoren von Mäusen vorzunehmen und neue therapeutische Zielstrukturen somit direkt in lebenden Organismen ausfindig zu machen. Probleme, wie sie bei der Durchführung von RNA-Interferenz-Screens in Zellkulturen menschlicher Tumore auftreten können, werden so vermieden. Auf diese Weise identifizierte neue therapeutische Zielstrukturen besitzen ein großes Potenzial, die Behandlung und Prognose von Patienten mit Leberkrebs zu verbessern.

    Professor Lars Zender erhielt 2009 eine W1-Professur für Gastrointestinale Onkologie an der MHH, außerdem betreut er das Projekt „Leberregeneration“ im Exzellenz-Cluster Rebirth und ist Projektleiter im SFB/TRR 77 zum Thema „Hepatozelluläres Karzinom“. Professor Zender ist Leiter einer Emmy Noether Nachwuchsgruppe am HZI und an der MHH. Zender wurde für seine erfolgreiche Forschungsarbeit bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

    Professor Dr. Peter Krammer wird für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet des programmierten Zelltods, der Apoptose, mit der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille 2012 ausgezeichnet. Die Apoptose ist die häufigste Form des natürlichen Zelltods im Organismus. Zellen, die ihre Aufgabe erfüllt haben, im Laufe der Embryonalentwicklung überflüssig geworden sind oder Fehler im Erbgut aufweisen, werden beseitigt. Versagt dieser Schutzmechanismus, gibt es also „zu viel“ oder „zu wenig“ programmiertes Zellsterben, entstehen Krankheiten. Zu wenig Apoptose ist zum Beispiel ein zentrales Problem bei Krebs- und Autoimmunerkrankungen. Professor Krammers Arbeiten gelten als Schlüssel zum Verständnis der Signalwege, die den Zelltod-Mechanismus kontrollieren. Professor Krammer ist Sprecher des Forschungsschwerpunktes „Tumorimmunologie“ und Leiter der Abteilung „Immungenetik“ am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.

    Weitere Informationen:

    Ansprechpartner:
    HZI-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; Manfred Braun/Dr. Andreas Fischer; Tel.: 0531-6181-1401

    Johann-Georg-Zimmermann-Preis und –Medaille:
    Die Auszeichnungen werden seit 1972 von der Deutschen Hypothekenbank gestiftet und zählen zu den ältesten und bestdotierten in Deutschland. Bislang ist eine Vielzahl deutscher und internationaler Forscher geehrt worden. Mit der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille 2006/2007 wurde etwa der Nobelpreisträger für Medizin, Professor Dr. Harald zur Hausen, ausgezeichnet.

    Die Preisverleihung:
    Die Preise werden überreicht von Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann, Präsident der MHH, und Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Hypothekenbank (Actien-Gesellschaft).
    Die Verleihung beginnt am Montag, 16. Januar 2012, um 15 Uhr im Hörsaal H, Gebäude I 1, Ebene H0 in der Medizinischen Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover. Medienvertreter sind dazu eingeladen. Von 15 bis 15.30 Uhr stehen die Preisträger für Interviews und Fotos zur Verfügung.

    Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
    Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern.


    Weitere Informationen:

    http://www.helmholtz-hzi.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).