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17.04.2012 12:53

Erst lernen – dann aufhören! Dresdner Uniklinikum informiert über Methode zur Aufgabe des Rauchens

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Das Präventionszentrum des Universitäts KrebsCentrums (UCC) am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden lädt am Donnerstag (19. April) zu seiner zweiten Veranstaltung der Reihe „Vorsorge im Blick: Gut informiert – Gesünder leben“ ein. Im Mittelpunkt steht das gruppentherapeu¬tische Rauchfrei Programm der gemeinsam von Uniklinikum und TU Dresden getragenen Raucherambulanz. In sieben Sitzungen sowie einer individuellen Telefonbetreuung werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dauerhaft von der Nikotinsucht loszukommen.

    Eine Besonderheit des Programms besteht darin, die ersten rauchfreien Tage in vier Sitzungen intensiv vorzubereiten. Mit diesem und weiteren Vorträgen möchte das Präventionszentrum durch Aufklärung und Information zu Themen der Verringerung von Krebsrisiken, Vorsorge und gesundheitsbewussten Verhaltensweisen einen Beitrag dazu leisten, Krebserkrankungen zu vermeiden und damit die Chancen einer langfristig gesünderen Bevölkerung zu erhöhen. Vor der Informationsveranstaltung ist es zudem möglich, online unter raucherambulanz@tu-dresden.de Fragen einzureichen. Vortragsinhalte sowie die anonymisierten Fragen und Antworten der Veranstaltung werden im Nachgang unter www.krebscentrum.de veröffentlicht.

    Raucher, die zwischen dem 25. und dem 54. Lebensjahr ihre Sucht erfolgreich bekämpfen, erreichen statistisch gesehen die Lebenserwartung eines Nichtrauchers. Denn mit der Tabak-Entwöhnung lassen sich die Risiken vieler Erkrankungen deutlich senken. Dies sind vor allem Krebs in Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Niere und Blase. Aber auch chronische Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems gehören dazu. Sie führen zu Schlaganfällen, Herzinfarkten, Aussackungen von Hauptschlagadern oder Arteriosklerose als typische Folgen des Nikotinkonsums. Die Infoveranstaltung zum Thema „Nichtraucher werden – Mit dem Rauchfrei Programm“ findet statt am

    Donnerstag, dem 19. April 2012, um 19 Uhr,
    im Medizinisch-Theoretischen Zentrum (Haus 91), Hörsaal 2,
    Fiedlerstr. 42 in 01307 Dresden.

    Mit den Diplom-Psychologen Anja Pixa und Nils Kroemer informieren zwei Experten der gemeinsam vom Universitätsklinikum und der TU Dresden getragenen Raucherambulanz über einen erfolgversprechenden Weg, Nichtraucher zu werden. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
    „Mit dem Rauchen aufzuhören ist leicht. Ich habe es schon hunderte Male geschafft“, sagte der amerikanische Schriftsteller Mark Twain. Ein Blick in die Statistiken belegt, dass es nur ganz wenigen Menschen gelingt, eigenständig nach einem spontanen Entschluss das Rauchen aufzugeben. Die Erfolgsrate liegt – ein halbes Jahr nach dem Rauchtopp erfasst – etwa bei einem Prozent. Die Dresdner Raucherambulanz kommt nach dieser Zeit auf eine beachtliche Erfolgsquote von 40 Prozent und liegt dabei über den Durchschnittswerten vieler anderer Programme. Ein Grund dafür ist die Form der Gruppentherapie, in der sich die Raucher untereinander austauschen und auch in ihrem Beschluss bestärken können. Zudem bereiten die Psychologen den Tag der letzten Zigarette systematisch vor: So wird beispielsweise das eigene Rauchverhalten analysiert, die Furcht vor den Folgen der Tabakabstinenz besprochen und die ersten Tage ohne Nikotin geplant.

    Hintergrund-Information Rauchfrei Programm
    Wer zwischen dem 25. und dem 40. Lebensjahr seine Sucht erfolgreich bekämpft, erreicht statistisch gesehen sogar noch die Lebenserwartung eines Nichtrauchers. Doch selbst danach lohnt sich das Aufhören noch: Wer bis zum Beginn des Rentenalters aufhört, gewinnt im Mittel noch mehr als drei Lebensjahre hinzu. Diese Chancen auf ein längeres und gesünderes Leben steigen, wenn sich Raucher beim Ausstieg Hilfe holen – etwa bei einem Entwöhnungsprogramm, das die Raucherambulanz der TU Dresden anbietet. „Häufig ist es schwierig, die guten Vorhaben auch in die Tat umzusetzen. Es scheitert meist daran, dass man ganz allein auf sich gestellt ist und kaum auf Gleichgesinnte trifft“, sagt Diplom-Psychologe Nils Kroemer. Der Mitarbeiter der Raucherambulanz der TU Dresden, die gemeinsam von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und dem Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie getragen wird, betreut die Gruppensitzungen des Rauchfrei Programms: „Wir helfen den Rauchern in den Gruppensitzungen unter anderem dabei, ihre Motivation zu festigen, individuelle Risikosituationen zu analysieren, alternative Verhaltensweisen zu trainieren und den erfolgreichen Umgang mit Rauchverlangen zu üben. Zentral ist es dabei zu verstehen, weshalb es so schwierig ist ‚einfach’ aufzuhören.“

    Der Kurs umfasst sieben Gruppensitzungen sowie zwei Telefontermine, in denen fundiert über die Rauchentwöhnung informiert sowie intensive Unterstützung während des Rauchstopps geleistet wird. Das vom Institut für Therapieforschung entwickelte Programm wurde zertifiziert, so dass die gesetzlichen Krankenkassen einen Teil der Kosten von 130 Euro (inkl. Kursmaterial) übernehmen. Je nach Kasse bekommen Absolventen des gesamten Kurses bis zu 80 Prozent rückerstattet. Die seit 2007 an der TU Dresden angebotenen Rauchfrei-Kurse haben mittlerweile über 350 Raucher absolviert. Im Durchschnitt waren 70 Prozent der Teilnehmer am Kursende (d.h. einen Monat nach Rauchstopp) rauchfrei. Ein halbes Jahr später sind mit 40 Prozent mehr als die Hälfte von ihnen auch dauerhaft rauchfrei geblieben. Wie motivierend die Gruppensitzungen sind, zeigt auch der Umstand, dass nur sehr wenige Raucher den Kurs abgebrochen haben und sich viele Teilnehmer selbst über das Kursende hinaus noch privat treffen und gegenseitig unterstützen.

    Kontakt für Interessenten des Rauchfrei Programms
    Interessenten können sich unverbindlich informieren unter: 0351 / 463 42206 oder unter raucherambulanz@tu-dresden.de. Informationen sowie aktuelle Termine für das Rauchfrei Programm finden Sie außerdem unter www.raucherambulanz.tu-dresden.de.

    Kontakte für Journalisten

    Universitäts KrebsCentrum
    am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
    Präventionszentrum
    Dr. rer. medic. Dipl.-Psych. Friederike Stölzel
    Tel.: 0351 458 7446
    E-Mail: praeventionszentrum@krebscentrum.de
    http://www.krebscentrum.de

    TU Dresden – Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus – Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
    Raucherambulanz
    Dipl.-Psych. Nils Kroemer und Dipl.-Psych. Anja Pixa
    Tel: 0351 / 463 42206
    E-Mail: Nils.Kroemer@tu-dresden.de
    http://www.raucherambulanz.tu-dresden.de
    http://www.uniklinikum-dresden.de

    Universitäts KrebsCentrum (UCC)
    Das Universitäts KrebsCentrum Dresden (UCC) ist bundesweit eines von elf „Onkologischen Spitzenzentren" der Deutschen Krebshilfe e.V. Diese Auszeichnung erhielt das UCC 2007 nach einer internationalen Begutachtung als eines der ersten Spitzenzentren in Deutschland. Das Universitäts KrebsCentrum Dresden wurde 2003 gemeinsam vom Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus als Comprehensive Cancer Center für umfassende interdisziplinäre Versorgung krebskranker Patienten, Krebsforschung und Lehre gegründet. Seit 2004 ist das UCC nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.

    Im Universitäts KrebsCentrum Dresden (UCC) arbeiten in sämtlichen onkologischen Disziplinen hoch spezialisierte Fachärzte zusammen, um für die einzelnen Patienten eine individuell abgestimmte, optimale multidisziplinäre Therapie zu erzielen. Viele Spezialisten sind nicht nur erfahrene Ärzte, sondern darüber hinaus als Hochschullehrer und Krebsforscher tätig. Damit ist sichergestellt, dass der modernste Wissensstand bei jedem Schritt von der Diagnostik bis zur Behandlung berücksichtigt wird. Das UCC ist seit November 2010 eines von acht Partnern des „Deutschen Konsortiums für translationale Krebsforschung", das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördert wird. Das Konsortium soll dazu beitragen, aktuelle Forschungsergebnisse noch schneller in die Patientenversorgung zu übertragen.

    Am Universitäts KrebsCentrum hat das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg im März 2010 eine Dresdner Außenstelle des Krebsinformationsdienstes (KID) eingerichtet, die Fragen von Patienten, Angehörigen und Ärzten in den neuen Bundesländern zum Thema Krebs unabhängig, kostenlos und fachlich fundiert beantwortet.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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