idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.05.2012 13:49

Neue Wege der Feinstaubforschung

Ingrid Rieck Presse und Kommunikation
Universität Rostock

    Uni Rostock und Helmholtz Zentrum München eröffnen Virtuelles Institut

    Die Universität Rostock und das Helmholtz Zentrum München haben heute (08.05.2012) zusammen mit weiteren Partnern aus Forschung und Wirtschaft ein Virtuelles Helmholtz Institut im Bereich der Feinstaubforschung eröffnet. Geleitet wird das Helmholtz Virtual Institute of Complex Molecular Systems in Environmental Health (HICE) von Prof. Dr. Ralf Zimmermann, Leiter des Lehrstuhls für Analytische Chemie der Universität Rostock und Leiter der Kooperationsgruppe Comprehensive Molecular Analytics (CMA) am Helmholtz Zentrum München.

    „Die Wissenschaftsregion Rostock setzt damit ein weiteres markantes Zeichen. Das zukunftsweisende Forschungsgebiet Mensch – Umwelt – Gesundheit wird damit in Rostock um ein viel versprechendes und anspruchsvolles interdisziplinäres Thema bereichert“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock, während der feierlichen Eröffnung, die im Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Rostock-Warnemünde, einem der wissenschaftlichen Partner von HICE, stattfand. Neben Prof. Dr. Günther Wess, Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München waren weitere Vertreter der Helmholtz-Gemeinschaft und des Wissenschafts-
    ministeriums Mecklenburg-Vorpommern zur Eröffnung gekommen.

    Bei der Erforschung von Aerosolen, besser bekannt als Feinstäube, geht das Virtuelle Institut HICE im Vergleich zu bisherigen Studien neue Wege. Die Wissenschaftler untersuchen zum ersten Mal die chemische Zusammensetzung der anthropogenen Aerosole als einen möglichen Wirkungsfaktor auf die Gesundheit. „Mit Hilfe modernster chemischer, physikalischer und molekularbiologischer Messtechniken analysieren sie die Gas- und Partikelphasen, aus denen Aerosole bestehen. Sie setzen spezielle Expositionssysteme für Lungenzellkulturen diesen Verbindungen aus, um zu prüfen, welche Verbindungsklassen aus Gas und Partikeln für die Gesundheitseffekte verantwortlich sind“, erläutert Professor Ralf Zimmermann. Die Untersuchungen spüren dem sogenannten „killing agent“ nach. Momentan werden die gesundheitlichen Folgen von Feinstaub im Rahmen epidemiologischer Studien primär auf die jeweilige Konzentration von Partikelmasse oder Partikelanzahl in der Luft zurückgeführt.

    HICE widmet sich speziell der Erforschung des Einflusses der chemischen Signatur der Aerosole auf die Induktion von Gesundheitseffekten. Primär werden Aerosole, die bei der Verbrennung von Kraftstoffen, wie Benzin, Lkw- und Schiffs-Diesel, sowie von Biokraftstoffen entstehen, untersucht. Weiterhin erforscht HICE Emissionen aus der Nutzung alternativer Energieformen, wie Holz und andere Biomasse. Mit ihrer disziplinübergreifenden Arbeit wollen die an HICE beteiligten Wissenschaftler detailliertere Erkenntnisse zu den Ursachen luftschadstoffbedingter Erkrankungen gewinnen, um langfristig gezielte Präventionsmaßnahmen entwickeln zu können.

    HICE besteht aus einem hochklassigen nationalen und internationalen Forschungsverbund, der die Disziplinen analytische Chemie, Physik, Biochemie, Biologie, Medizin, Ingenieurswesen und Informatik interdisziplinär verbindet. Zu den Partnern zählen die Technische Universität München, das Karlsruher Institut für Technologie, das Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin Berlin und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde. Auf internationaler Ebene haben sich die University of Eastern Finland, die University of Cardiff, die University of Luxembourg sowie das Joint Research Centre der Europäischen Kommission in Ispra, Italien, dem Projekt angeschlossen. Aus der Industrie kooperieren die Unternehmen ASG-Analytik Service Gesellschaft, Photonion, Decodon und Vitrocell Systems mit dem Virtuellen Institut. HICE wird vom Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert und wurde am 1. Januar 2012 gegründet.

    Helmholtz Virtuelle Institute verfügen über eine eigene Führungs- und Managementstruktur und erarbeiten besondere Konzepte zur Qualifizierung ihrer wissenschaftlichen Nachwuchskräfte. Sie werden über drei bis fünf Jahre mit maximal 600.000 Euro jährlich aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds gefördert und können zur Vorbereitung größerer Verbünde wie etwa der Helmholtz-Allianzen genutzt werden. Im Rahmen der bisherigen fünf Ausschreibungsrunden wurden bzw. werden mit insgesamt fast 100 Millionen Euro 99 Virtuelle Institute gefördert, an denen 326 Hochschulpartner von 61 verschiedenen deutschen Hochschulen beteiligt sind. Davon flossen bzw. fließen rund 56 Millionen Euro an die Hochschulen.

    Kontakt:
    Universität Rostock
    Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
    Prof. Dr. Ralf Zimmermann
    Sprecher des Virtuellen Institutes HICE, Leiter des Lehrstuhls für analytische Chemie der Universität Rostock und Leiter der Kooperationsgruppe Comprehensive Molecular Analytics (CMA) am Helmholtz Zentrum München, Direktor des gemeinsamen Massenspektrometriezentrums (Joint Mass Spectrometry Centre, JMSC)
    Fon: +049(0)381 498 6460
    Mail: ralf.zimmermann@uni-rostock.de
    ralf.zimmermann@helmholtz-muenchen.de
    Internet: www.hice-vi.eu

    Helmholtz Zentrum München
    Pressesprecher und Leiter der Abteilung Kommunikation
    Sven Winkler
    Fon: +49 (0)89 3187 3946
    Mail: presse@helmholtz-muenchen.de
    Helmholtz Zentrum München

    Dr. Ulrich Vetter
    Universität Rostock
    Ltr. Presse+Kommunikation
    Fon: +49(0)381 498 1013
    Mail: ulrich.vetter@uni-rostock.de


    Bilder

    Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Prof. Dr. Günther Wess, Dr. Thomas Behrens (v.l.)
    Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Prof. Dr. Günther Wess, Dr. Thomas Behrens (v.l.)
    Foto: ITMZ/Uni Rostock
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Informationstechnik, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).