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Die operative Therapie der Halswirbelsäule ist höchst anspruchsvoll, insbesondere Zugangs- und Implantatplanung haben einen großen Einfluss auf den Therapieerfolg. Doch diese werden derzeit nur durch CT/MRT-Aufnahmen und Planungsprogramme zur Ermittlung von Messdaten am Wirbel und der Überlagerung von Patientendaten mit zweidimensionalen Implantatskizzen unterstützt. Den Chirurgen fehlen bisher Informationen zur Wirbelfestigkeit und zum Einfluss von Gelenkbändern.
Ein Forschungsprojekt in Kooperation der Universitätskliniken für Neurochirurgie Leipzig und Dresden, des Instituts für Anatomie Leipzig, des Innovationszentrums Computer Assistierte Chirurgie (ICCAS) Leipzig sowie des Fraunhofer IWU Dresden will nun eine fundierte Datenbasis schaffen.
Zwei wesentliche Ziele einer modernen Wirbelsäulenchirurgie will das durch die Europäische Union und den Freistaat Sachsen geförderte Forschungsprojekt erreichen: eine verbesserte präoperative Planung und eine Minderbelastung der Wirbelbogengelenke. "Das angestrebte Planungsmodell der Halswirbelsäule lässt eine optimierte Auswahl der Implantate und der Zugangsplanung erwarten und trägt somit zu einem langfristigen Behandlungserfolg bei“, erklärt Verbundkoordinator Prof. Dr. Jürgen Meixensberger, Neurochirurg und Sprecher des ICCAS.
Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts werden Materialkennwerte zur Beschreibung mechanischer Eigenschaften von Halswirbeln ermittelt, die zur Erstellung einer Defektklassifikation für strukturgeschwächte Halswirbel und für die Erstellung eines erweiterten Patientenmodells genutzt werden sollen. "Die gemeinsam mit dem Fraunhofer IWU geplanten experimentellen Untersuchungen zur Biomechanik von Wirbelkörpern und Einfluss von Bandstrukturen auf die Stabilität der Halswirbelsäule werden neue, direkt anwendbare Erkenntnisse bringen, die so nur im Verbund dieser sächsischen Einrichtungen gewonnen werden können", so Prof. Ingo Bechmann, Direktor des Instituts für Anatomie der Universität Leipzig.
Die Europäische Union und der Freistaat Sachsen fördern das auf zwei Jahre angelegte Projekt mit 462.000 Euro.
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Weitere Informationen:
Prof. Dr. Jürgen Meixensberger
Telefon: +49 341 97-17500
E-Mail: juergen.meixensberger@medizin.uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/~nchi
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
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Deutsch
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