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06.07.2012 09:49

Ausgezeichnete „Herzpioniere“: RUB-Medizin verleiht Forßmann-Preise

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Herausragende Arbeiten in der Herzforschung hat die Stiftung Kardiologie 2000 der Medizinischen Fakultät prämiert. Den mit 5.000 Euro dotierten Forßmann-Förderpreis und die Bronzeplastik „Herzpionier“ von Otmar Alt erhielt PD Dr. Georg Hansmann, das Forßmann-Nachwuchsstipendium in Höhe von 6.000 Euro ging an Dr. Mahir Karakas. Für sein Lebenswerk wurde Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Bircks ausgezeichnet. Benannt ist der Preis nach dem Pionier der Herzkatheterdiagnostik, Prof. Dr. Werner Forßmann. Die Bochumer Medizin-Fakultät hat den Preis zuletzt im Jahr 2008 verliehen.

    Förderpreis: Ein neuer Bio-Chip als Marker

    Geehrt wurde PD Dr. Georg Hansmann (Boston, USA) für seine Arbeit über eine neue Technik, mit der sich bestimmte zirkulierende Vorläuferzellen im Blut isolieren und quantifizieren lassen. Diese Vorläuferzellen – (endotheliale Progenitorzellen, EPCs) – sind ein Marker für Mortalität und Morbidität bei Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie, aber auch verschiedenen anderen Herzkreislauferkrankungen. Dr. Hansmann und sein Team entwickelten einen "Bio-Chip", der über eine Bindung an Antikörpern gut sichtbar ermöglicht, die Zahl an EPCs in relativ kleinen Blutproben verlässlich zu bestimmen. Die Forscher erhoffen sich, dass mit diesem Test-System zukünftig das Risiko von Patienten als auch das Ansprechen auf eine Therapie präziser als bisher eingeschätzt werden kann. Die Studie ist im vergangenen Jahr im Journal of Molecular Medicine erschienen (“Design and validation of an endothelial progenitor cell capture chip and its application in patients with pulmonary arterial hypertension”).

    Nachwuchsstipendium: Prognose für Herzinfarkt-Patienten

    Patienten mit einem Herzinfarkt sind auch zukünftig durch kardiovaskuläre Komplikationen gefährdet. Mit dem Forßmann-Nachwuchsstipendium prämiert die Stiftung Kardiologie 2000 eine Studie über die Bedeutung des „midregional pro-atrial natriuretic peptide (MR-proANP)“ als Prädiktor. Für Patienten mit dauerhafter koronarer Herzkrankheit lässt sich damit eine zuverlässige Prognose erstellen. Dr. Mahir Karakas (Universitätsklinikum Ulm) kann zeigen, dass eine Bestimmung von MR-proANP im Blut eine präzise Risikovorhersage bezüglich neuerlicher kardiovaskulärer Ereignisse ermöglicht. Die aktuelle Studie (“Midregional pro-atrial natriuretic peptide strongly and independently predicts the risk of recurrent cardiovascular disease events in patients with stable coronary heart disease followed over 8 years”) steht kurz vor ihrer Veröffentlichung.

    Lebenswerk: Ausbau der Herzchirurgie in NRW

    Den Preis für sein Lebenswerk erhielt Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Bircks, Jahrgang 1927. Bircks war 22 Jahre lang Professor an der Universität Düsseldorf und Direktor der Abteilung für Thorax- und Vaskularchirurgie der dortigen Universitätsklinik. 1992 wurde er emeritiert, 1994 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Im Jahr 1997 bekam er an der damaligen Universität/Gesamthochschule Essen die Ehrendoktorwürde verliehen. Professor Bircks setzte sich insbesondere für den Ausbau der Herzchirurgie in Düsseldorf, aber auch an anderen Standorten in Nordrhein-Westfalen ein und engagierte sich in der Weiterentwicklung von Operationsmethoden.

    Der Forßmann-Preis

    Der Pionier der Herzkathetertechnik Prof. Dr. Werner Forßmann (1904-1979) ist Namenspatron des Preises. Er entwickelte das grundlegende medizinisch-kardiologische Verfahren der Herzkatheterdiagnostik. 1929 erprobte er die Methode erstmals in einem Selbstversuch unter schwierigen Bedingungen. Der Name Forßmann steht für Unbeirrbarkeit, Wagnis und Durchsetzungsvermögen. Das Forßmann-Nachwuchsstipendium stiftet Prof. Dr. Wolf-Georg Forssmann (Hannover), er ist der Sohn des Nobelpreisträgers Werner Forßmann.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Andreas Mügge, Direktor der Medizinischen Klinik II, Kardiologie, St. Josef-Hospital, Universitätsklinikum der RUB; Tel. 0234/509-2300, andreas.muegge@rub.de

    Prof. Dr. Klaus Überla, Dekan der Medizinischen Fakultät der RUB, Tel. 0234/32-24960, medizin@rub.de

    Redaktion: Jens Wylkop


    Weitere Informationen:

    http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2012/pm00240.html.de - Fotos der drei Preisträger zum Download im Internet


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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