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19.07.2012 11:40

Expertensache: Die Therapie der chronischen Hepatitis C - Welt-Hepatitis-Tag 28. Juli 2012

Rita Wilp externe Pressestelle
Deutsche Leberstiftung

    Die Deutsche Leberstiftung fordert, dass die neuen Triple-Therapien bei der chronischen Hepatitis C von Experten durchgeführt wird.

    eit einiger Zeit gibt es für Patienten mit einer Hepatitis C-Virusinfektion des Genotyps 1 die sogenannten „Triple-Therapien“, die die bisherige Standardtherapie für viele Patienten ersetzen können. Bei den „Triple-Therapien“ kommt eine Kombination von Medikamenten zum Einsatz, die zum Teil erst im letzten Jahr zur Behandlung zugelassen wurden. Damit hat eine neue Ära in der Behandlung der Hepatitis C begonnen.

    Zusätzlich zur bisherigen Standardtherapie (pegyliertes Interferon und Ribavirin) erhalten Patienten mit den Substanzen „Boceprevir“ oder „Telaprevir“ erstmals direkt wirkende antivirale Medikamente, die die Vermehrung des Virus hemmen (sogenannte HCV-Proteaseinhibitoren). Die Ansprechrate bei den Patienten mit dem Genotyp 1 kann so um 25 bis 30 Prozent erhöht werden. „Die neuen Therapien bieten die große Chance, Patienten mit einer chronischen HCV Genotyp 1-Infektion deutlich häufiger zu heilen als das durch die die bisherige Standardtherapie möglich war. Sie haben aber auch eine Kehrseite, denn sie sind mit schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Blutarmut und Hautausschlägen verbunden. Es kann zu Interaktionen mit anderen Medikamenten und zu Resistenzen gegen die Substanzen kommen“, sagt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Man brauche enorme Ressourcen und umfangreiche Kenntnisse, um die Therapie sicher und effektiv durchzuführen. Die Patienten müssen häufiger als bei der Standardtherapie zum Arzt, damit dieser die Therapie kontrollieren kann. Vor allem bei Patienten, die bereits eine Leberzirrhose aufgrund der chronischen Hepatitis C entwickelt haben, sei die neue Therapie eine große Chance. „Doch genau bei diesen Patienten, bei denen die Therapie am dringendsten notwendig ist, treten Nebenwirkungen am häufigsten auf. Hier ist unbedingt ein Experte für die Behandlung vonnöten“, betont Prof. Manns.

    Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages, der am 28. Juli 2012 stattfindet und seit 2011 auch offizieller Gesundheitstag der World Health Organisation (WHO) ist, weist die Deutsche Leberstiftung auf die Gefahren durch Hepatitis-Viren hin. In Deutschland leiden nach Expertenmeinung rund eine Million Menschen an einer chronischen Hepatitis B oder C, weltweit sind es etwa 500 Millionen. Motto des Welt-Hepatitis-Tages in diesem Jahr lautet: „Näher als Du denkst! Das ist Hepatitis... Informier Dich. Schütz Dich. Lass Dich testen.“

    Die Triple-Therapien
    Die Triple-Therapien mit Boceprevir oder Telaprevir in Kombination mit pegyliertem Interferon und Ribavirin sind für Patienten mit einer chronischen HCV Genotyp 1-Infektion zugelassen. Bisher stellte die Kombination von pegyliertem Interferon mit Ribavirin die Standardtherapie bei Patienten mit chronischer Hepatitis C, Genotyp-1-Infektion dar. Grundsätzlich erfordert der Einsatz der Proteaseinhibitoren Boceprevir und Telaprevir eine große Kenntnis über mögliche Nebenwirkungen und Interaktionen. Sie sollte also in jedem Fall von einem Experten durchgeführt werden.

    Hepatitis C
    Das Hepatitis C-Virus wird über infiziertes Blut übertragen. Es dringt im Körper in die Leberzellen ein, vermehrt sich dort sehr schnell und verursacht eine Leberschädigung. Nun versucht unser körpereigenes Abwehrsystem (Immunsystem), das Virus zu bekämpfen und zerstört bereits befallene Leberzellen. Aus der akuten Infektion wird eine chronische, wenn sechs Monate nach der Infektion das Hepatitis C-Virus noch nachweisbar ist. Das ist bei drei von vier Betroffenen der Fall. Aus einer chronischen Hepatitis kann sich eine Leberzirrhose und Leberkrebs entwickeln. Um die Ursachen, die zu einer Leberzirrhose führen können, frühzeitig zu identifizieren und damit rechtzeitig zu behandeln, sind relativ zeit- und kostengünstige, aber sehr effektive diagnostische Methoden etabliert. Dazu gehört insbesondere die Bestimmung der Leberwerte durch einen einfachen Test. Bei erhöhten Leberwerten sind dann weitere Untersuchungen wie Ultraschalle, Bestimmung von Virusmarkern usw. notwendig.

    Die Deutsche Leberstiftung
    befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung zu verbessern und die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen zu steigern, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige in medizinischen Fragen. Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de.

    BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien. Für jedes verkaufte Buch geht € 1,- als Spende an die Deutsche Leberstiftung. „Das Leber-Buch“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-89993-588-2, € 14,95.

    Kontakt:

    Deutsche Leberstiftung
    Bianka Wiebner
    Carl-Neuberg-Straße 1
    30625 Hannover
    Tel 0511 – 532 6815
    Fax 0511 – 532 6820
    presse@deutsche-leberstiftung.de
    www.deutsche-leberstiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.deutsche-leberstiftung.de


    Bilder

    Prof. Dr. Michael P. Manns - Vorstand Deutsche Leberstiftung
    Prof. Dr. Michael P. Manns - Vorstand Deutsche Leberstiftung
    Foto: Dt. Leberstiftung
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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