idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
31.07.2012 11:30

Mikro-Kopierer für Genomanalysen

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Neues Verfahren verspricht Fortschritte in der personalisierten Medizin

    Die Wissenschaftler Jochen Hoffmann, Dr. Günter Roth und Prof. Dr. Roland Zengerle haben am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg ein Verfahren entwickelt, mit dem gleichzeitig hunderttausend verschiedene DNA-Sequenzen in einem so genannten Picowell Array von der Größe eines Ein-Cent-Stücks kopiert werden können.

    Das Picowell Array ist ein Chip mit 100.000 Vertiefungen, in die DNA-Sequenzen so verteilt werden, dass statistisch eine Sequenz in eine Vertiefung kommt. Alle Vertiefungen des Arrays werden mit einem einzigen Mikroskop-Objektträger verschlossen und die DNA-Sequenzen mittels Polymerase-Kettenreaktion vervielfältigt. Die dabei entstehenden DNA-Kopien binden an genau der Stelle, die der Position der ursprünglichen Sequenz entspricht, an den Objektträger. Die DNA-Kopien können in den Vertiefungen mit „Next-Generation-Sequenziersystemen“ entschlüsselt werden. Der Objektträger wiederum kann, ähnlich wie ein DNA-Mikroarray, zur schnellen und kostengünstigen Analyse kompletter Genome eingesetzt werden – ohne Spezialgeräte oder zusätzliche Übertragungsschritte.

    Solche Analysen ermöglichen einen weitreichenden Einblick in die Regelsysteme eines Organismus. Die Analyse einer Tumorzelle kann beispielsweise Aufschluss darüber geben, welche Signalwege in der Zelle fehlerhaft sind. Dieses Wissen ist in der personalisierten Medizin hilfreich, um Medikamente zielgerichtet auf eine Patientengruppe maßzuschneidern.
    Das Projekt wurde im Rahmen eines Promotionsstipendiums der Hans L. Merkle-Stiftung aus dem „Program for Excellency in Science and Technology“ gefördert. Die Robert Bosch GmbH und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft begleiteten das Vorhaben. Die Thematik wird nun in den Lab-on-a-Chip-Forschungsgruppen „Arrays“ von Jochen Hoffmann und „Assays“ von Günter Roth fortgeführt. Lab-on-a-Chip – das Labor auf einem Chip – ist ein großer Forschungsschwerpunkt, der in enger Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Anwendungsentwicklung und dem Institut für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG-IMIT) auf dem Campus der Technischen Fakultät angesiedelt ist.

    Die Arbeit „Solid-phase PCR in a picowell array for immobilizing and arraying 100.000 PCR products to a microscope slide” ist am 21. Juni 2012 im Journal Lab on a Chip der Royal Society of Chemistry (RSC) als „Advance Article“ online erschienen und wurde durch die Aufnahme in den wöchentlichen Verlags-Presseversand besonders gewürdigt.

    Titel der Publikation:
    J. Hoffmann, H.M. Trotter, F. von Stetten, R.Zengerle and G.Roth: Solid-phase PCR in a picowell array for immobilizing and arraying 100,000 PCR products to a microscope slide, Lab Chip, 2012, DOI:10.1039/C2LC40534B.

    Kontakt:
    Katrin Grötzinger, Kommunikation & Marketing
    Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK)
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Tel.: 0761/203-73242
    E-Mail: katrin.groetzinger@imtek.uni-freiburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2012/pm.2012-07-31.207-en


    Bilder

    Die DNA-Sequenzen werden in Picowell Arrays (unten) biochemisch vervielfältigt und auf Objektträger (oben) übertragen
    Die DNA-Sequenzen werden in Picowell Arrays (unten) biochemisch vervielfältigt und auf Objektträger ...
    Quelle: IMTEK, Laboratory for MEMS Applications
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).