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25.09.2012 11:10

Studie französischer Forscher: Gentechnisch veränderter Mais hat verheerende Folgen

Marie de Chalup Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

    Am 19. September stellte die amerikanische Fachzeitschrift „Food and Chemical Toxicology“ die Ergebnisse einer Langzeitstudie des französischen Forschers Gilles-Éric Séralini, Professor für Molekularbiologie an der Uni Caen, und seines Teams vor, das über zwei Jahre hinweg die Reaktionen weißer Ratten auf die von Monsanto genmodifizierte Maissorte NK603 sowie das Pestizid „Roundup“ analysierte.

    Die Ergebnisse stellten sich als verheerend heraus. Sogar in geringen Dosen wirkte sich die untersuchte Maissorte toxisch (mit teils tödlichen Folgen) auf die Organismen aus. Die Unbedenklichkeit genveränderter Lebensmittel ist damit dahingestellt.

    Bis 2011 arbeiteten die Forscher quasi in geheimer Mission: verschlüsselte Mails, keine Konversation am Telefon und sogar die Präsentation einer falschen Studie um die Saatgutkonzerne ruhig zu stellen, sollten die absolute Vertraulichkeit der gewonnenen Ergebnisse garantieren.

    Spätestens im 13. Monat der Studie waren sämtliche Ratten der verschiedenen Gruppen, ob mit oder ohne Roundup, von schweren Krankheitsbildern befallen. Bei den Weibchen äußerte sich dies hauptsächlich durch Brusttumore, die bis zu 25% ihres Körpergewichts erreichten, bei den Männchen zeigte sich der Befall vermehrt an Leber und Nieren.

    Zu Beginn des 24. Monats waren 50-80% der weiblichen Ratten von Tumoren befallen, im Gegensatz zu 30% der Kontrollgruppe, die mit normalem Mais gefüttert wurde. Es fiel auch auf, dass die Tumorbildung sehr viel schneller von statten ging.

    In seinem Buch „Tous cobayes!“, das zunächst nur auf Französisch erhältlich sein wird, geht Gilles-Éric Séralini im Detail auf die Studie und ihre Ergebnisse ein. Am 26. September wird auch der Film zum Buch im Frankreich im Kino anlaufen.

    Die Debatte um die Unbedenklichkeit gentechnisch veränderter Lebensmittel geht in eine neue Runde. Es bleibt abzuwarten ob die Verbraucher oder die Saatgutkonzerne ihre Interessen durchsetzen.
    Genveränderte Pflanzen heute:

    Erzeugerländer: USA 43%, Brasilien 18,9%, Argentinien 14,8%, Indien 6,6%, Kanada, China, Paraguay,…

    In Europa: Nur 0,1% der landwirtschaftlich genutzten Fläche wird für den Anbau genmodifizierter Pflanzen genutzt (80% davon in Spanien, doch auch in Portugal, Polen, Rumänien, Slowenien und Tschechien) 2/3 des in Frankreich importierten Soja ist gentechnisch verändert und dient hauptsächlich als Futtermittel für Nutzvieh. Spuren finden sich im Fleisch, der Milch sowie Eiern.



    Quelle: Le nouvel Observateur N° 2498, 20. September 2012

    Weitere Information :

    http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0278691512005637 , http://www.unicaen.fr/recherche/mrsh/risques


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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