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27.09.2012 09:14

Geistige Retardierung entsteht durch spontane Mutationen

Susanne Eichacker Kommunikation
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

    In Kooperation mit Partnern aus dem German Mental Retardation Network haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München 51 Patienten untersucht, die von Geburt an unter einer Minderung der Intelligenz leiden. Schwere geistige Behinderung scheint demnach häufig auf Grund von spontanen Mutationen aufzutreten, also nicht geerbt zu sein (The Lancet).

    Schwere geistiger Behinderung ab Geburt wird vermutlich häufig nicht von den Eltern vererbt, sondern durch Neumutationen ausgelöst. Dies beschreiben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München gemeinsam mit Kollegen an den Universitäten Erlangen, Essen und Zürich in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals The Lancet. Dies bedeutet für die Eltern, dass bei weiteren Schwangerschaften nur ein geringes Wiederholungsrisiko besteht.

    Tim Strom und Thomas Meitinger vom Institut für Humangenetik des Helmholtz Zentrums München haben für die Mutationsuntersuchungen eine Exom-Sequenzierung durchgeführt, also diejenige Erbsubstanz analysiert, aus der Proteine oder andere funktionelle Produkte gebildet werden. Auffällig sei, dass keine der Mutationen mehrfach aufgetreten sei: „Schwere geistige Behinderung kann wahrscheinlich durch Veränderungen in vielen verschiedenen Genen ausgelöst werden“, so Tim Strom, Letztautor der Studie. „Mit Hilfe der Exom-Sequenzierung kann geistige Retardierung in Zukunft deutlich früher diagnostiziert werden, und zwar mit überschaubarem Aufwand. Wir gehen davon aus, dass die Methode zum Standard wird.“

    Weitere Informationen

    Original-Publikation:

    Rauch A. et al. (2012): Range of genetic mutations associated with severe non-syndromic sporadic intellectual disability: an exome sequencing study. The Lancet 380

    Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören.

    Ansprechpartner für die Medien
    Sven Winkler, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel.: 089-3187-3946 - Fax: 089-3187-3324 - E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de

    Fachlicher Ansprechpartner
    Dr. Tim M. Strom, Institut für Humangenetik, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel.: 089-3187-3296 - Fax: 089-3187-3297 - E-Mail: timstrom@helmholtz-muenchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2812%2961480-9/ab...
    http://www.helmholtz-muenchen.de/


    Bilder

    Dr. Tim M. Strom, Institut für Humangenetik, Helmholtz Zentrum München
    Dr. Tim M. Strom, Institut für Humangenetik, Helmholtz Zentrum München
    Foto: Dr. Tim M. Strom
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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