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22.11.2012 15:30

DGPPN-Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Franziska Hoffmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)

    Die DGPPN hat in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit zum dritten Mal den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten DGPPN-Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik verliehen. Ausgezeichnet wurden zwei Projekte die sich das Preisgeld zu je der Hälfte teilen. Die Preisverleihung fand am 22. November 2012 im Rahmen des diesjährigen DGPPN-Kongresses statt.

    Das Projekt „Praxisempfehlung Intensivbetreuungen“ ist eine Gemeinschaftsinitiative von André Nienaber, B.A. (LWL-Klinik Lengerich), Prof. Dr. rer. medic. Michael Schulz (Fachhochschule der Diakonie Bielefeld), Bruno Hemkendreis (LWL-Klinikum Gütersloh) und Michael Löhr, M.A. (LWL-Klinikum Gütersloh).
    Ziel des Projektes ist es, mit einer systematischen Literaturübersicht zum Thema der Überwachung in der stationären Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen den aktuellen Forschungsstand darzustellen und daraus Handlungsempfehlungen für die Praxis zu abzuleiten. Überwachungen von Patienten mit dem Ziel des Schutzes vor sich selbst oder von anderen, kommen in der Praxis der stationären psychiatrischen Akutversorgung nicht selten vor. Eine einheitliche Definition und Regelung für die Durchführung z. B. in Form einer Leitlinie existieren nicht. Für die betroffenen Patienten kann Überwachung einen Eingriff in ihre Persönlichkeitsrechte bedeuten. Überwachung benötigt erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen.

    Die Praxisempfehlung Intensivbetreuung als Ergebnis der Literaturübersicht soll eine bestmögliche Versorgung der Patienten unter den Aspekten Sicherheit, Menschenwürde und best practice unterstützen. Sie setzt sich zusammen aus einer einheitlichen Begriffsbestimmung für die Intensivbetreuung als Weiterführung des Begriffs der Überwachung und gibt Empfehlungen für die Durchführung nach dem Schema „Prozess – Struktur – Ergebnis.

    Aktuell liegen für Deutschland kaum Daten zu Art und Häufigkeit von Überwachung vor, deshalb sollten weiterführende Forschungsprojekte die Entwicklung und empirische Überprüfung von Interventionen zum Ziel haben.

    Weitere Preisträger sind Dr. Johanna Feuchtinger, Prof. Dr. med. Kurt Fritzsche, Cornelia Schindler, Jörg Zinn, J. Eichenlaub, K. Gerhardt, Prof. Dr. O. Opitz - alle Universitätsklinikum Freiburg, die mit Ihrem Projekt „Die Psychosomatik Liaison Nurse – eine Advanced Practice Nurse zur Begleitung von Patienten mit Tumorerkrankungen“ ausgezeichnet wurden.
    Die Diagnose und Behandlung onkologischer Erkrankungen im Krankenhaus stellt für Patienten als auch für Ärzte und Pflegende eine erhebliche psychosoziale Belastung dar. Um den Zugang zu hochqualifizierter psychoonkologischer Begleitung für die Patienten zu verbessern, ist seit Februar 2010 im Rahmen eines Modellprojekts eine Psychosomatik Liaison Nurse (PLN) mit dem Schwerpunkt Supportive Care für Patienten, die zur Behandlung von Tumoren im Bauchraum in der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg aufgenommen werden, im Einsatz.
    Die PLN ist in das Behandlungskonzept des psychosomatischen Konsil- und Liaisondienstes der Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik Freiburg integriert. Ihre Rolle basiert auf dem internationalen Ansatz der Advanced Nursing Practice (ANP). Pflegende mit akademischer Qualifizierung und umfangreicher praktischer Erfahrung gewährleisten eine erweiterte und vertiefte Versorgung bei definierten Patientengruppen. Der Einsatz von PLN‘s ist in den USA und einigen europäischen Ländern wie den Niederlanden, Großbritannien und Österreich ein wichtiger Beitrag zur psychoonkologischen Begleitung krebskranker Menschen. Die PLN am Universitätsklinikum Freiburg ist eine Advanced Practice Nurse. Die Evaluationsergebnisse zeigen nach einem Jahr des Einsatzes der PLN bei Patienten, Pflegenden, Ärzten und Physiotherapeuten durchweg positive Ergebnisse.

    Hintergrund:

    Der DGPPN-Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik zeichnet Arbeiten zu psychischen Erkrankungen aus, die die diagnostische Tätigkeit der verschiedenen Gesundheitsfachberufe in den Mittelpunkt stellen. Antragsberechtigt sind Mitarbeiter der Gesundheitsfachberufe, wie z.B. Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege, Ergotherapie, Soziotherapie oder Physiotherapie. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der DGPPN in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit verliehen. Die Stiftung fördert die seelische Gesundheit der Bevölkerung und setzt sich für die Verbesserung der Versorgung psychisch kranker Menschen ein. Die Stiftung ist Mitglied im Stifterverband der Deutschen Wissenschaft.

    Kontakt:

    Prof. Dr. med. Peter Falkai
    Präsident DGPPN
    Direktor der Psychiatrischen Klinik der
    Ludwig-Maximilians-Universität
    Nussbaumstr. 7
    80336 München
    Tel: 089 5160 5500 - 5501
    Fax: 089 5160 5522
    E-Mail: Peter.Falkai@med.uni-muenchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dgppn.de/aktuelles/detailansicht/article/100/dgppn-preis-8.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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