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Kleine Spiralen falten die Lunge und verbessern so die Atmung bei Patienten mit überblähter Lunge: Rund eine Million Menschen leiden in Deutschland unter einer überblähten Lunge, die meist Folge einer chronisch obstruktiven Bronchitis ist. Hauptbeschwerden sind dabei die eingeschränkte Belastbarkeit, die durch dieses Lungenemphysem verursacht wird. Die kleinen Metallspiralen falten erkranktes Lungengewebe zusammen, in dem sich zu viel Luft angesammelt hat und die Lungenfunktion stört. Das neue minimal invasive Verfahren schafft so Platz für die noch funktionierenden Lungenareale und gibt den Betroffenen durch höhere Belastbarkeit viel Lebensqualität zurück.
In der Region Ostwürttemberg, Donau/Iller und Bodensee-Oberschwaben ist die Sektion Pneumologie (Leiter Priv.-Doz. Dr. Christian Schumann) der Universitätsklinik für Innere Medizin II (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer) das einzige Zentrum, das dieses hoch innovative Verfahren anbieten kann.
Bei einer überblähten Lunge, medizinisch Lungenemphysem, sammelt sich in den Lungenbläschen bestimmter Lungenareale zu viel Luft, die nicht mehr entweichen kann. Die Lebensqualität der Betroffenen ist durch geringe Belastbarkeit, häufige Infekte und starke Atemnot erheblich eingeschränkt. Ziel ist, die überflüssige Luft aus den betroffenen Lungenarealen herauszuleiten und zu verhindern, dass sie wieder einströmt. „Dazu führen wir bis zu zehn Drähte in den betroffenen Lungenlappen ein“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Christian Schumann. „Die Drähte, so genannte Coils, haben ein Formgedächtnis und entfalten im geschädigten Lungenbereich ihre Spiralform. Dadurch wird das Lungengewebe regelrecht zusammengefaltet, die überschüssige Luft entweicht.“
Das neue Verfahren kann auch Patienten helfen, bei denen die bisherige Versorgung mit winzigen Schirmventilen nicht angewendet werden konnte. „Über das stark verästelte Lungensystem kann durch verschiedenste kleine Kanäle wieder Luft in die überblähten Lungenteile gelangen“, erklärt Dr. Cornelia Kropf-Sanchen, Oberärztin in der Sektion für Pneumologie. „Wer von dieser so genannten Kollateralventilation betroffen ist, dem helfen Schirmventile nicht, da sie nur die großen Bronchien vor neuer Luftzufuhr verschließen.“ Die Faltung der Lunge durch die Metallspiralen bietet hier Hilfe.
Die Metallspiralen werden mit einem flexiblen Videobronchoskop in örtlicher Betäubung über die Luftröhre eingesetzt. „Wir freuen uns, dass wir unseren Patienten diese neue minimal invasive Behandlungsform anbieten können“, betonen die Ulmer Experten.
Betroffen vom Lungenemphysem sind starke Raucher, aber auch Menschen mit einem bestimmten genetisch bedingten Enzymmangel. Das Lungenemphysem ist eine Folgeerkrankung der chronisch-obstruktiven Bronchitis, die die dritthäufigste Todesursache weltweit ist.
Gerne vermitteln wir Ihnen Gesprächspartner. Bitte nehmen Sie Kontakt mit Jörg Portius, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Universitätsklinikum Ulm, unter der Rufnummer 0731 500-43043 auf.
Dr. Cornelia Kropf-Sanchen, PD Dr. Christian Schumann
Foto: Universitätsklinikum Ulm
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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