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16.12.2013 16:54

Erhöhtes Sterberisiko durch Luftverunreinigung

Dr. Katharina Beyen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung - IUF

    Menschen, die über einen längeren Zeitraum gegenüber Feinstaub aus Verkehrsabgasen und industriellen Emissionen ausgesetzt sind, haben, selbst wenn die Konzentrationen deutlich unter den geltenden EU-Grenzwerten liegen, ein erhöhtes Streberisiko. Das ist das Ergebnis einer jetzt in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten europaweiten Studie, bei der über 360.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Großstädten in 13 europäischen Ländern über zwei Jahrzehnte untersucht wurden.

    Menschen, die über einen längeren Zeitraum gegenüber Feinstaub aus Verkehrsabgasen und industriellen Emissionen ausgesetzt sind, haben - selbst wenn die Konzentrationen deutlich unter den geltenden EU-Grenzwerten liegen - ein erhöhtes Streberisiko. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Studie, bei der über 360.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Großstädten in 13 europäischen Ländern über zwei Jahrzehnte untersucht wurden.

    Die jetzt in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichte Studie kommt zu der Schätzung, dass bereits eine Erhöhung der jährlichen Langzeitbelastung um 5 Mikrogramm Feinstaub (PM2.5) das Sterberisiko um 7% steigert. Ein solcher Unterschied von 5 μg/m3 Feinstaub im Jahresmittel besteht zum Beispiel zwischen einer Straße mit starkem und geringem Verkehrsaufkommen. Die Studie zeigt, dass das Sterberisiko von Menschen mit einer mittleren jährlichen Feinstaubbelastung von maximal 20 μg/m3 bereits deutlich erhöht ist. Der in Europa gültige Grenzwert von 25 μg/m3 ist also deutlich zu hoch.

    In der European Study of Cohorts for Air Pollution Effects (ESCAP E) wurden die Daten aus 22 Kohortenstudien aus 13 europäischen Ländern mit insgesamt 367.251 Menschen zusammengefasst. Das IUF - Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf war mit der SALIA-Kohorte, einer Gesundheitsstudie an fast 5000 älteren Frauen aus dem Ruhrgebiet und dem Landkreis Borken, die bereits seit 1985 regelmäßig untersucht werden, an dieser Analyse beteiligt.

    „Auch unterhalb der heutigen EU-Grenzwerte für Feinstaub können wir Auswirkungen auf die Gesundheit sehen“, erklärt Prof. Ursula Krämer vom IUF. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt derzeit einen Jahresmittelwert von 10 µg/m3 PM2.5. „Die Studie bekräftigt die Empfehlungen der WHO, dass wir niedrigere Grenzwerte benötigen“, sagt Professor Barbara Hoffmann, ebenfalls vom IUF. „Ein Grenzwert ist immer nur ein Kompromiss. Egal auf welchem Niveau sich die Feinstaubkonzentration befindet – eine Absenkung lohnt sich aus gesundheitlicher Sicht immer.“

    Kontakt:
    Prof. Dr. Barbara Hoffmann
    IUF - Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung
    Tel: 0211-3389313
    Barbara.Hoffmann@iuf-duesseldorf.de

    Prof. Dr. Ursula Krämer (mittwochs und donnerstags)
    IUF - Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung
    Tel: 0211-3389284
    ursula.kraemer@iuf-duesseldorf.de


    Weitere Informationen:

    http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(13)62158-3/abstra...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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