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02.04.2014 15:37

Sennacherib vor den Toren Jerusalems

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Neue Veröffentlichung untersucht Geschichte, Geschichtsschreibung und Erzählungen zum dritten Feldzug des assyrischen Königs Sennacherib (705-682 v.Chr.)

    Im Jahre 701 v.Chr. stand der assyrische König Sennacherib vor den Toren Jerusalems. Das Königreich Juda unter Hiskija hatte sich der Herrschaft Assyriens widersetzt und sollte nun durch die Belagerung der Residenz in Jerusalem in die Knie gezwungen werden. Die assyrische Belagerung von Jerusalem war ein „Weltereignis“, sowohl im Hinblick auf die betroffenen Länder und Völker als auch im Hinblick auf die folgende Geschichtsschreibung, die das Ereignis in unzähligen Darstellungen aufgegriffen hat. In der hebräischen Bibel, in der aramäischen Volkskunde, in griechischen und römischen Quellen über den Osten, in mittelalterlichen syrischen und arabischen Erzählungen wurde der Feldzug Sennacheribs beschrieben. Das historische Ereignis lieferte die Grundlage für teilweise widersprüchliche Interpretationen in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen von der Antike bis zur Moderne.

    „Dieser dritte Feldzug von Sennacherib ist mit Sicherheit das am besten dokumentierte Ereignis in der Geschichte Israels während der ersten Tempelzeit“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Isaac Kalimi von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Kalimi zählt zu den weltweit führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der hebräischen Bibel. Zusammen mit dem Assyriologen Seth Richardson von der University of Chicago hat er ein Buch herausgegeben, das die historischen Fakten, vor allem aber die entstandenen Geschichten und die Geschichtsschreibung eingehend untersucht. Zwölf Autoren, Experten auf den Gebieten des Alten Testaments, der Assyriologie, Archäologie, Ägyptologie, Altphilologie sowie der aramäischen, jüdischen und christlichen Literatur, gehen der Frage nach, warum die Geschichte von Sennacherib immer und immer wieder erzählt wurde, in mehr als einem Duzend Kulturen während über 2700 Jahren.

    „Sennacherib, oder auch Sanherib genannt, gehört zu den geschichtlichen Figuren, um die die Menschen schon immer Geschichten aufgebaut und ihre Gedanken damit verbunden haben“, erläutert Kalimi. „Vor den Toren Jerusalems hatte er schließlich gewonnen und verloren.“

    Die englischsprachige Publikation „Sennacherib at the Gates of Jerusalem“ ist das erste Buch zur Rezeptionsgeschichte des dritten Feldzugs Sennacheribs. Es ist in der renommierten Reihe „Culture and History of the Ancient Near East“ im Brill-Verlag erschienen.

    Isaac Kalimi, Religionswissenschaftler und Historiker, ist seit Oktober 2013 Universitätsprofessor und Fellow des Gutenberg Forschungskollegs (GFK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er ist als Gutenberg-Forschungsprofessor für hebräische Bibel und Geschichte Israels an der Evangelisch-Theologischen Fakultät tätig.

    Veröffentlichung:
    Isaac Kalimi and Seth Richardson
    Sennacherib at the Gates of Jerusalem
    Story, History and Historiography
    Brill, Leiden, 2014

    Weitere Informationen:
    Univ.-Prof. Dr. Isaac Kalimi
    Seminar für Altes Testament und Biblische Archäologie
    Evangelisch-Theologische Fakultät
    FB 01: Katholische Theologie und Evangelische Theologie
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
    D 55099 Mainz
    Tel. +49 6131 39-25576
    Fax +49 6131 39-26536
    E-Mail: kalimi@uni-mainz.de
    http://www.ev.theologie.uni-mainz.de/3827.php

    Weitere Links:
    http://www.ev.theologie.uni-mainz.de/index.php
    http://www.brill.com/products/book/sennacherib-gates-jerusalem


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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