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15.12.2014 12:47

ADHS-Behandlung: Studie ebnet Weg zu einheitlicher Qualität bei der Betreuung

Kay Gropp Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Grundlage für Studien, die dann die Qualität verbessern helfen

    Ein Forscherteam aus dem HELIOS Klinikum Wuppertal, der Universität Witten/Herdecke und aus dem Lebenszentrum Königsborn in Unna hat weltweit erstmals Qualitätskriterien für die medizinische Betreuung von Kindern mit ADHS definiert, überprüft inwieweit diese eingehalten werden und zudem deren Alltagstauglichkeit getestet. Das Ergebnis der Studie fällt positiv aus: Die Qualitätskriterien können – wenn auch mit einiger Anstrengung – in den Alltag der sozialpädiatrischen Zentren integriert werden. Das ebne den Weg für eine Vergleichbarkeit der Betreuung, unabhängig davon, an welche Einrichtung sich eine betroffene Familie wendet, so Priv.-Doz. Dr. med. Peter Borusiak, Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des HELIOS Klinikums in Wuppertal und maßgeblich an dem Forschungsprojekt beteiligt. „Ich finde es wichtig, dass wir hier für die Patienten ein Stück weiterkommen.“

    Zum Hintergrund:
    Bei rund fünf Prozent aller Kinder in Deutschland wird eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) diagnostiziert. Trotz der gewaltigen Zahl an Betroffenen sind die Grundlagen für eine Bewertung der Untersuchungs- und Behandlungsqualität bislang recht dünn. „Obwohl ADHS in aller Munde ist, fehlen bislang klare Kriterien, mit denen sich die Qualität von Diagnostik und Behandlung bewerten lässt“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Peter Borusiak. „Die Schwierigkeit, Ansätze für eine Messbarkeit zu finden, sorgt grundsätzlich dafür, dass in der kindlichen Entwicklungsforschung relativ wenige Projekte laufen.“ Mit dem vorliegenden Forschungsprojekt seien nun Ansatzpunkte für eine Bewertung der ADHS-Behandlung gefunden worden. „Das schafft die Grundlage für darauf aufbauende Forschungsprojekte, die letztlich dazu beitragen können, die Betreuung von an ADHS erkrankten Kindern zu verbessern“, so Dr. Borusiak.

    Diagnostik und Therapie im Fokus
    Auf der Ebene von neun SPZs, in denen betroffene Kinder häufig behandelt werden, nahmen die Forscher 39 Qualitätsindikatoren bei der Betreuung von 180 Kindern unter die Lupe. Die Arbeit ist kürzlich im Online-Angebot der Zeitschrift „Gesundheitswesen 2014“ veröffentlicht worden. Untersucht wurden die Bereiche Diagnostik und Therapie – überwiegend mit Blick auf die Erfüllung vorhandener Leitlinien. Hier wurde beispielsweise abgefragt, ob ein mehrdimensionaler Intelligenztest und eine spezifische Fragebogendiagnostik Bestandteil der Diagnostik war. Mit Blick auf die Therapie war den Forschern wichtig, dass das gesamte soziale Umfeld des betroffenen Kindes einbezogen wird und dass ein Behandlungsplan mit klar definierten Behandlungszielen erarbeitetet wird. Im Fokus der Forscher waren zudem Fragen nach der Ausgestaltung und Begleitung der medikamentösen Therapie sowie nach Strukturen und Abläufen in den teilnehmenden Einrichtungen. Auch die Rahmenbedingungen, mit denen die einzelnen SPZs umgehen müssen, flossen in die Untersuchung mit ein, um etwaige Unterschiede in den Arbeitsvoraussetzungen in die Gesamtbetrachtung mit einbeziehen zu können.

    Die HELIOS Kliniken:
    Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 110 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in Berlin-Buch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 49 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, elf Präventionszentren und 15 Pflegeeinrichtungen. HELIOS versorgt jährlich mehr als 4,2 Millionen Patienten, davon mehr als 1,2 Millionen stationär. Die Klinikgruppe verfügt insgesamt über mehr als 34.000 Betten und beschäftigt rund 69.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2013 erwirtschaftete HELIOS einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro. Die Klinikgruppe gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.

    Die UW/H:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1983 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.000 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    HELIOS Klinikum Wuppertal
    Jörn Grabert (0202) 896-20 75, joern.grabert@helios-kliniken.de


    Bilder

    Priv.-Doz. Dr. med. Peter Borusiak
    Priv.-Doz. Dr. med. Peter Borusiak
    Foto: Mutzberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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