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21.01.2015 12:47

Neues Greifswald Moor Centrum bündelt Expertise für Moorfragen lokal und weltweit

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Das neue Greifswald Moor Centrum (GMC) geht an den Start! Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik bündeln 50 Moorkundler im GMC an einem Standort ihre Expertise zu allen Moorfragen, lokal und weltweit. Auf wissenschaftlicher Grundlage will das GMC damit zielgerichtete Lösungsansätze für gesellschaftliche und politische Herausforderungen bieten, insbesondere Klimaschutz, Biodiversitätserhalt und Nachhaltiges Wirtschaften in Bezug auf Moore. Das GMC präsentiert sich erstmals vom 21. bis zum 26. Januar 2015 auf der „Grünen Woche“ in Berlin.

    Das Greifswald Moor Centrum basiert auf 200 Jahren interdisziplinärer landschaftsbezogener Wissenschaft mit Schwerpunkt Moor in Greifswald. Es stärkt und verstetigt als integrative Dachmarke alle moorbezogenen Aktivitäten am Standort Greifswald. Träger sind das Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die Michael Succow Stiftung, das Institut für Dauerhaft Umweltgerechte Entwicklung von Naturräumen der Erde DUENE e. V. und die Peatland and Nature Conservation International Library (PeNCIL). Das GMC koordiniert zudem die weltweit größte Datenbank zu Verbreitung und Zustand der Moore. Für den Zeitraum 2015 – 2020 setzt das GMC folgende Schwerpunktthemen für Forschung und Wissenstransfer:

    • Reduktion von Treibhausgas-Emissionen aus Mooren und ökosystembasierte Anpassung
    • Biodiversität: Schutz und Revitalisierung von Mooren und ihren Habitaten weltweit
    • Nachhaltiges Wirtschaften: Paludikultur und innovative Finanzierungsinstrumente wie
    Kohlenstoffzertifikate

    Der Öffentlichkeit präsentiert sich das Greifswald Moor Centrum erstmals auf der „Grünen Woche“ vom 21. bis zum 26. Januar am Stand 106/Halle 4.2 der Messe Berlin (Messedamm 22, 14055 Berlin). Eine Übersicht über Forschungsprojekte weltweit, wissenschaftliche Publikationen sowie Angebote zur Aus- und Weiterbildung zum Thema Moor bietet die neue Website des Greifswald Moor Centrum unter http://www.greifswaldmoor.de.

    Hintergrund

    Moore nehmen nur drei Prozent der Landfläche der Welt ein, enthalten aber in ihren Torfen zweimal mehr Kohlenstoff als die gesamte Biomasse aller Wälder der Erde. Wenn ein Moor entwässert wird, tritt Sauerstoff in den Torf ein, CO2 und oft auch N2O werden emittiert. Die entwässerten Moore, lediglich 0,3 Prozent der Landfläche der Welt, verursachen fast fünf Prozent der weltweiten anthropogenen CO2-Emissionen.

    In Deutschland nehmen entwässerte Moore sechs Prozent der Landwirtschaftsfläche ein und verursachen 38 Prozent aller Emissionen aus der gesamten Landwirtschaft, einschließlich N2O aus Düngung sowie N2O und CH4 aus Tierhaltung. In einem moorreichen Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern sind entwässerte Moore die größte Einzelquelle für Treibhausgase.

    Neben ihrer Klimawirksamkeit haben Moore eine große Bedeutung für die biologische Vielfalt: Moore bieten einzigartige Lebensräume für Arten, die sich an die feuchten und speziellen Bedingungen angepasst haben und sind oft die letzten naturnahen Refugien für seltene und bedrohte Arten. Nasse und wiedervernässte Moore erbringen zahlreiche weitere ökologische Leistungen für die Gesellschaft, beispielsweise den Rückhalt von Schadstoffen und die Regulierung des Lokalklimas sowie des Wasserhaushalts.

    Bei der herkömmlichen landwirtschaftlichen Nutzung von Mooren werden die Grundwasserstände abgesenkt, es kommt zu Torfsackung und -schwund und produktives Land geht großflächig verloren. Paludikultur ist die nasse Bewirtschaftung von Mooren und schließt traditionelle Verfahren der Moorbewirtschaftung ein, beinhaltet aber vor allem die Entwicklung und Umsetzung neuer Verfahren der stofflichen und energetischen Verwertung von Moor-Biomasse.

    Weitere Informationen
    Greifswald Moor Centrum http://www.greifswaldmoor.de/
    Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald
    http://www.botanik.uni-greifswald.de/
    Michael SuccowStiftung zum Schutz der Natur http://www.succow-stiftung.de/
    Institut für Dauerhaft Umweltgerechte Entwicklung von Naturräumen der Erde DUENE e. V. http://www.duene-greifswald.de/
    Peatland and Nature Conservation International Library (PeNCIL)
    http://www.succow-stiftung.de/newsletter01_2013.html

    Das Jelnia-Moor in Belarus
    Foto: Annett Thiele
    Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen. Download: http://tinyurl.com/ogk58l8

    Ansprechpartnerin
    Dr. Franziska Tanneberger
    c/o Michael Succow Stiftung
    Ellernholzstraße 1/3, 17489 Greifswald
    Telefon 03834 83542-10
    info@greifswaldmoor.de


    Bilder

    Das Jelnia-Moor in Belarus
    Das Jelnia-Moor in Belarus
    Foto: Annett Thiele
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Biologie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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