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20.11.2015 14:07

Seltene Rohstoffe in technischen Geräten: DFG-Graduiertenkolleg sucht Ersatzstoffe

Lisa Dittrich Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    „GRK Substitutionsmaterialien für nachhaltige Energietechnologien“: 3,6 Millionen Euro für die Universität Gießen – Wichtiger Schritt zum Ausbau der materialwissenschaftlichen Forschung und Nachwuchsförderung

    Produzenten von Massentechnologien wie Smartphones und Tablets werden mittelfristig vor einem Problem stehen: Für die in den Geräten enthaltenen Bauteile sind sie derzeit auf seltene Rohstoffe beziehungsweise chemische Elemente angewiesen, bei denen es in absehbarer Zeit zu einer deutlichen Verknappung kommen wird. An diesem Punkt setzt das jetzt bewilligte DFG-Graduiertenkolleg „GRK Substitutionsmaterialien für nachhaltige Energietechnologien“ im materialwissenschaftlichen Schwerpunktbereich der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) an: Doktorandinnen und Doktoranden in Chemie und Physik werden sich mit neuen Konzepten zum Ersatz oder zur Reduktion ressourcenkritischer Stoffe in Massentechnologien beschäftigen. Die DFG unterstützt dieses Projekt mit rund 3,6 Millionen Euro über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren.

    Das Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – gerade für ein ressourcenarmes Land wie Deutschland – ist ein teilweiser oder sogar vollständiger Umstieg auf häufig vorkommende und gut verfügbare Elemente. Dazu wollen die Antragsteller aus den Fachgebieten Chemie und Physik mit der Ausbildung qualifizierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beitragen. So sollen im Rahmen des GRKs etwa neue Konzepte für so genannte Metall-Luft-Batterien entwickelt werden, bei denen als elektrochemische Hauptkomponenten Natrium, Sauerstoff und Kohlenstoff verwendet werden sollen.

    „Wir sind davon überzeugt, dass es neben gut ausgebildeten Ingenieurinnen und Ingenieuren auch hervorragend qualifizierte Physik- und Chemie-Absolventinnen und -Absolventen geben muss, die auf der Grundlage fundierten chemisch-physikalischen Grundlagenwissens Lösungsansätze in Wissenschaft und Industrie entwickeln können. Daher ist das DFG-Graduiertenkolleg ein innovatives und für die Promovenden hochattraktives Forschungsprojekt“, betont der GRK-Sprecher Prof. Bernd Smarsly (Physikalisch-Chemisches Institut).

    Der Fokus liegt dabei auf chemischen Elementen und Materialien für effiziente Energiespeicherung, -transport und -wandlung und umfasst hochaktuelle Forschungsthemen in Bereichen wie Batterien, Photovoltaik oder Thermoelektrik (Umwandlung von Wärme in elektrische Energie). Das GRK ermöglicht eine Finanzierung von 12 Promotionsstellen und umfasst ein strukturiertes Graduiertenprogramm mit Spezialvorlesungen, Workshops mit internationalen Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie Praktika. Diese Angebote sollen auch anderen Promovenden offen stehen. „Ein besonderes Element ist dabei die Kooperation mit externen Partnern wie beispielsweise dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffkreisläufe und Werkstoffsubstitution (IWKS) in Hanau/Alzenau. Die Promovenden erhalten dadurch die Möglichkeit, sich umfassend im Bereich der Thematik ‚Nachhaltigkeit‘ zu qualifizieren, was sie sicherlich äußerst attraktiv für den Arbeitsmarkt machen wird“, erklärt Prof. Peter Klar (I. Physikalisches Institut), der stellvertretende Sprecher des GRKs.

    Das Graduiertenkolleg wird insbesondere getragen vom 2008 gegründeten Laboratorium für Materialforschung, unter dessen Dach die materialwissenschaftlich orientierten Arbeitsgruppen der JLU gemeinsame Projekte durchführen. Das GRK wird daher die weitere Schwerpunktbildung im Bereich der chemisch und physikalisch orientierten Materialforschung an der JLU maßgeblich stärken und weiter vorantreiben können.

    „Die Bewilligung des neuen Graduiertenkollegs unterstreicht die außerordentliche Leistungsfähigkeit der JLU im Bereich der materialwissenschaftlichen Forschung in der Chemie und der Physik“, betonte JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, der den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu der Bewilligung herzlich gratulierte.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Bernd Smarsly, Physikalisch-Chemisches Institut
    Heinrich-Buff-Ring 17, 35392 Gießen
    Telefon: 0641 99-34590
    E-Mail: bernd.smarsly@phys.chemie.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/fbz/zentren/lama


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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