idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.01.2016 09:40

Unstatistik des Monats: Glyphosat im Urin

Katharina Fischer Kommunikation
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

    Die Unstatistik des Monats Januar ist der wiederholt behauptete Verdacht, dass das Pflanzenschutzmittel Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ sei (Weltgesundheitsorganisation WHO) und „Grund zur Besorgnis“ bestünde (die Präsidentin des Umweltbundesamtes, zitiert in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Januar).

    Die Unstatistik des Monats Januar ist der wiederholt behauptete Verdacht, dass das Pflanzenschutzmittel Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ sei (Weltgesundheitsorganisation WHO) und „Grund zur Besorgnis“ bestünde (die Präsidentin des Umweltbundesamtes, zitiert in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Januar). Internet-Plattformen überziehen die Republik seit Monaten mit Shitstorms und Aktivisten verstopfen Tausende von E-Mail-Accounts mit Alarmaufrufen: Glyphosat wurde im Urin von Menschen nachgewiesen!

    Doch sogar das Umweltbundesamt selbst sagt, dass „der höchste gemessene Wert um den Faktor 1 000 niedriger“ liege als die EU-Lebensmittelbehörde für vertretbar hält. Es gibt auch keinen Nachweis der Krebsgefahr von Glyphosat. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat entsprechend klargestellt, dass Glyphosat kein unverantwortliches Risiko darstelle, eine Einschätzung, die alle anderen nationalen Institute in der EU teilen. Seither muss sich der Präsident des BfR jedoch harte Vorwürfe aus der Bio-Szene anhören: das BfR verharmlose, sei unverantwortlich und gekauft.

    Die Schreckensmeldung, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend sei, wurde von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) der WHO in die Welt gesetzt. Diese hat auch Kaffee, Mate, Sonnenlicht und Schichtarbeit als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Und vor kurzem hat sie uns mit der Nachricht in Aufregung versetzt, dass Wurst und Schinken das Risiko einer Darmkrebs-Erkrankung erhöhten (siehe Unstatistik von Oktober 2015). Wenn es nach der IARC ginge, müssten wir uns bald vor allem fürchten. Dabei liegt die größte Gefahr bei uns selbst: 20 bis 30% aller Krebserkrankungen sind die Folge von Zigarettenrauchen. Also: rauchen Sie lieber nicht und genießen ansonsten Ihr Leben!

    ----------

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Tel.: (030) 82406-0


    Weitere Informationen:

    http://www.unstatistik.de - Weitere Informationen, Kontakte & Archiv
    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/glyphosat-die-ergebnisse-liefern-grund-zur... - Artikel in der Süddeutschen Zeitung (20.1.): "Neue Warnung vor Risiken durch Glyphosat"


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung im PDF-Format

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).