idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.04.2016 00:01

ERC Advanced Grant für Tübinger Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard

Nadja Winter Büro für Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation
Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie

    Christiane Nüsslein-Volhard erhält den begehrten Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Damit stehen ihr über einen Zeitraum von fünf Jahren 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Nobelpreisträgerin erforscht molekulare und genetische Grundlagen der Farbmuster bei Tieren und leitet derzeit eine Emeritus-Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen.

    Christiane Nüsslein-Volhard erhielt 1995 den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie für ihre Arbeit zur Embryonalentwicklung bei der Fruchtfliege. Im geförderten Projekt „Danio pattern“ untersucht sie die Bildung von Farbmustern bei Zebrafischen (Danio rerio) und die Vielfalt der Muster von verwandten Arten. „ Farbmuster spielen in der Evolution eine ganz zentrale Rolle, da sie bei vielen Tieren für soziale Interaktionen wichtig sind, also zum Beispiel bei der Partnerwahl, beim Erkennen von Artgenossen oder zum Schutz vor Fressfeinden. Trotzdem ist bisher wenig bekannt, wie sie während der Entwicklung entstehen“, erklärt Nüsslein-Volhard.

    Die Zebrafische mit ihren blauen und goldenen Längsstreifen sind ideal, um diese Fragestellung zu beantworten. Es gibt von diesem Fisch zahlreiche genetische Varianten und es stehen ausgefeilte Methoden, wie Bildgebende Verfahren bei lebenden Fischen, zur Verfügung. Das Muster der Zebrafische kommt durch die Wechselwirkungen zwischen drei verschiedenfarbigen Typen von Pigmentzellen zustande. Gelbe, silberne und schwarze liegen in Schichten übereinander und bilden so die typischen Streifen. Andere Danio-Arten haben ganz andere Farbmuster. „Wenn wir herausfinden, welche Gene dafür verantwortlich sind, dass sich diese Vielfalt an Mustern in den Fischen bildet, sind wir einen großen Schritt weiter um zu verstehen, wie Biodiversität entsteht.“, erklärt Nüsslein-Volhard.

    Die ERC Advanced Grants werden jedes Jahr an herausragende etablierte Spitzenforscher aller Disziplinen vergeben. Über 1900 Bewerbungen sind in der letzten Bewerbungsrunde eingegangen, von denen 277 mit dem begehrten Grant ausgezeichnet wurden. Mit der langfristig angelegten Förderung unterstützt der Europäische Forschungsrat Projekte, die ehrgeizige Ziele verfolgen, unkonventionelle Methoden erfordern und in ihrem Gebiet wegbereitend sind.

    Zur Person
    Christiane Nüsslein-Volhard war 1985-2015 Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Seit 2015 leitet sie als emeritierte Direktorin die Forschungsgruppe „Musterbildung“. Für ihre Entdeckungen von Genen, die die Entwicklung von Tier und Mensch steuern, sowie den Nachweis von gestaltbildenden Gradienten im Fliegenembryo hat sie zahlreiche Auszeichnungen, Ehrendoktorate und Preise erhalten, unter anderem den Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1986), den Albert Lasker Award (1991), und den Nobelpreis für Medizin (1995). Sie ist Mitglied der Royal Society, England, der National Academy, USA, der Académie Francaise und des Ordens Pour le mérite (Kanzlerin seit 2013). Sie war Mitglied zahlreicher Gremien, unter anderem dem Senat der Max-Planck-Gesellschaft, dem Nationalen Ethikrat (2002-2007) und dem Wissenschaftlichen Rat des ERC.


    Bilder

    Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard
    Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard
    Bertram Schädle/Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie
    None

    Farbmuster verschiedenen Danio-Spezies weisen charakteristische Farbmuster auf, die selbst bei eng verwandten Arten sehr verschieden sind
    Farbmuster verschiedenen Danio-Spezies weisen charakteristische Farbmuster auf, die selbst bei eng v ...
    Uwe Irion/Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).