idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
27.01.2017 11:37

Wenn Lebens- zu Datenwissenschaften werden

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Die Universität Freiburg bietet Wissenschaftlern europaweit Infrastruktur und Service in der Bioinformatik

    Die Universität Freiburg hat eine Infrastruktur aufgebaut und Services eingerichtet, um europaweit Forscherinnen und Forscher aus der Biologie, Medizin und Pharmazie bei der Analyse großer Datenmengen zu unterstützen. Das Team um Rolf Backofen, Professor für Bioinformatik an der Technischen Fakultät, koordiniert seit 2015 ein Leistungszentrum, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit etwa 5,8 Millionen Euro gefördert und nun zu einem europäischen Leistungszentrum erweitert wird. Damit nimmt die Gruppe in bundes- und europaweiten Netzwerken eine führende Rolle ein. „Die Interessen und Anliegen der Nutzerinnen und Nutzer stehen bei uns im Vordergrund“, sagt Backofen. „Wir wollen sie dazu befähigen, leistungsstarke Rechner mithilfe einer einfach zu bedienenden Online-Plattform eigenständig zur Datenanalyse zu nutzen.“ Dazu ermöglicht das Team nicht nur den Zugriff auf Großrechner, sondern bietet auch Beratung und Workshops an – das alles kostenlos und auf Open-Source-Basis.

    Schwerpunkt an der Universität Freiburg ist das Galaxy-Projekt, das als Teil des Sonderforschungsbereichs „Medizinische Epigenetik“ entstanden ist. Es handelt sich um eine ursprünglich an der US-amerikanischen Penn State University entwickelte Online-Plattform, über die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leistungsstarke Rechner für ihre Forschung einsetzen können. „Die Forscher laden ihre Daten hoch und können anschließend unterschiedliche Analysewerkzeuge anwenden und kombinieren, Parameter verändern, die Daten in das jeweils passende Format umwandeln und vieles mehr – alles auf einer einzigen Plattform“, erklärt Backofen. Einen wesentlichen Vorteil sieht er in der einfachen Bedienbarkeit: Anstatt Programme zu entwickeln, wie es in der Informatik üblich ist, können die Nutzer alle Einstellungen für die Datenanalyse bequem über eine grafisch aufbereitete Oberfläche im Webbrowser vornehmen.

    Moderne Methoden zur Untersuchung von Zellfunktionen, zum Beispiel in der Genomforschung, sorgen für enorme Datenmengen. Die Bioinformatik liefert die Werkzeuge, um diese Mengen zu verarbeiten. Ein inhaltlicher Fokus liegt in Freiburg auf der RNA-Bioinformatik. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die Ribonukleinsäure (RNA) eine wichtigere Rolle spielt als bisher angenommen: Neben der Aufgabe, Erbinformation in Proteine umzusetzen, ist sie an allen wichtigen Prozessen der Zelle beteiligt. Mit ihrem RNA-Bioinformatik-Zentrum ist die Universität Freiburg eines von acht Zentren im Deutschen Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI), das vom BMBF gefördert wird. Bei diesem Vorhaben kooperiert das Team um Backofen mit dem Rechenzentrum der Universität Freiburg: Dort befindet sich der Hochleistungsrechner NEMO, der mit den zuletzt bewilligten Mitteln eine Erweiterung mit speziellem Nutzungsprofil für die Bioinformatik erhält.

    Darüber hinaus ist das gesamte de.NBI seit August 2016 ein Knoten des europaweiten Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur ELIXIR, in dem Rolf Backofen als technischer Koordinator eine der führenden Rollen einnimmt. Damit können die Freiburger Wissenschaftler ihren Service nun in ganz Europa anbieten.

    Rolf Backofen ist Mitglied der Sonderforschungsbereiche „Medizinische Epigenetik“ und „Entwicklung, Funktion und Potenzial von myeloiden Zellen im zentralen Nervensystem“ sowie assoziiertes Mitglied des Freiburger Exzellenzclusters BIOSS Centre for Biological Signalling Studies.

    Videobeitrag zum Galaxy-Projekt
    http://www.pr.uni-freiburg.de/pm/surprisingscience/surprisingsciencenews/bioinfo...

    Weitere Informationen
    Galaxy-Projekt der Universität Freiburg http://galaxy.uni-freiburg.de
    Hochleistungsrechner der Universität Freiburg http://www.hpc.uni-freiburg.de
    Professur für Bioinformatik http://www.bioinf.uni-freiburg.de
    Deutsches Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur http://www.denbi.de
    Europäische Bioinformatik-Infrastruktur ELIXIR http://www.elixir-europe.org

    Kontakt:
    Prof. Dr. Rolf Backofen
    Institut für Informatik
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Tel.: 0761/203-7460
    E-Mail: backofen@informatik.uni-freiburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2017/pm.2017-01-27.11


    Bilder

    Björn Grüning, Leiter des Freiburg Galaxy Teams (links), und Rolf Backofen, Professor für Bioinformatik.
    Björn Grüning, Leiter des Freiburg Galaxy Teams (links), und Rolf Backofen, Professor für Bioinforma ...
    Foto: Patrick Seeger
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).