idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.03.2017 12:15

UDE/UK Essen: Diabetes-Risiko wird unterschätzt

Beate Kostka M.A. Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Krank werden nur die anderen: Die Wahrscheinlichkeit, einen Diabetes zu bekommen oder schon erkrankt zu sein, unterschätzen viele Personen, die bereits erhöhte Blutzuckerwerte oder sogar schon einen noch nicht diagnostizierten Diabetes haben. Das fand die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) in einer Studie heraus, die sie gemeinsam mit dem Deutschen Diabetes-Zentrum und dem Helmholtz Zentrum München durchführte. Das Fachmagazin PLOS One veröffentlichte jetzt ihre Ergebnisse.

    In der KORA-Studie (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) wurden rund 2.000 Personen untersucht, die von ihrem Arzt noch keine Diabetesdiagnose erhalten hatten und keine Diabetesmedikamente einnahmen. Zunächst schätzten sie ein, für wie wahrscheinlich sie es hielten, bereits an Diabetes erkrankt zu sein. Dann folgte der Blutzuckertest. Die Teilnehmer, bei denen dieser Test einen – ihnen selbst noch unbekannten – Diabetes anzeigte, schauten sich die Wissenschaftler näher an.

    Das Ergebnis: 74 Prozent dieser Teilnehmer stuften die Wahrscheinlichkeit, schon an Diabetes erkrankt zu sein, zuvor als gering oder sehr gering ein. Und: Über 70 Prozent aller Teilnehmer, die zwar noch keinen Diabetes, aber bereits erhöhte Blutzuckerwerte – einen sogenannten Prädiabetes – aufwiesen, gaben vor der Blutzuckermessung an, dass bei ihnen kein Risiko für einen späteren Diabetes vorliegt.

    Damit kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass Menschen ihren Gesundheitszustand häufig zu optimistisch einschätzen. Dies sei gerade bei Prädiabetes und Diabetes fatal, da die Betroffenen den Verlauf der Krankheit durch Lebensstil und Medikamente entscheidend beeinflussen können.

    Menschen mit Übergewicht, zu wenig Bewegung, ungesunder Ernährung, Menschen, die rauchen oder deren Eltern bereits Diabetes haben, tragen ein hohes Risiko, selbst daran zu erkranken. Sie sollten regelmäßig ihre Blutzuckerwerte prüfen lassen.

    Weitere Informationen: Christine Harrell, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723-1615, christine.harrell@uni-due.de


    Weitere Informationen:

    http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0171152


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).