idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.06.2017 17:05

Innovativ seit 20 Jahren: Fraunhofer-Verbund MATERIALS feiert Jubiläum

Michael Kraft Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS

    Seit 20 Jahren unterstützt der Fraunhofer-Verbund MATERIALS die Industrie bei der Entwicklung leistungsfähiger Materialien und innovativer Technologien. Im Rahmen einer Festveranstaltung in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale) stellten Experten des Verbunds neue Initiativen zu Werkstoffen im Kontext der Digitalisierung vor.

    »Der Fraunhofer-Verbund MATERIALS verkörpert für uns seit 20 Jahren Innovationen«, sagte Liane Horst, Referatsleiterin Neue Materialien und Werkstoffe im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dies habe einen unmittelbaren Nutzen für die heimische Wirtschaft.

    Das verarbeitende Gewerbe trägt gut ein Fünftel zum deutschen Bruttoinlandsprodukt bei, die Steigerung der Materialeffizienz ist dabei eine zentrale Herausforderung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit: Der Materialkostenanteil im verarbeitenden Gewerbe liegt in Deutschland bei 35 bis 55 Prozent und damit deutlich höher als beispielsweise der Energiekostenanteil (2 bis 8 Prozent). Umso wichtiger sind die Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die der Fraunhofer-Verbund im Auftrag von Unternehmen umsetzt: von der Entwicklung neuer und der Verbesserung vorhandener Materialien über Fertigungsverfahren im quasi-industriellen Maßstab bis hin zur Charakterisierung der Material- und Werkstoffeigenschaften sowie der Bewertung und Anpassung ihres Einsatzverhaltens, numerisch und experimentell.

    Als größter Verbund innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft vereint Werkstoffe, Bauteile – MATERIALS die Kompetenzen von 15 Mitgliedsinstituten und 3 Gastinstituten. Fast 2400 Wissenschaftler sind darin tätig; die Anwendungsfelder umfassen Energie und Umwelt, Mobilität, Gesundheit, Maschinen- und Anlagenbau, Bauen und Wohnen, Mikrosystemtechnik sowie Sicherheit.

    »Als gelernter Werkstoffwissenschaftler ist mir die Relevanz der Materialwissenschaften bestens vertraut. Mit umso mehr Engagement setze ich mich dafür ein, dass dieses Thema auch in den nächsten 20 Jahren die nötige Wertschätzung erfährt und für Forschung und Entwicklung die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Gerade der Austausch zwischen Wissenschaft und kleinen und mittleren Unternehmen wird dabei immer wichtiger«, sagte Dr. Jürgen Ude, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, in seinem Grußwort.

    Der Blick auf die Zukunft der Werkstoffe stand auch in den Fachvorträgen der Jubiläumsveranstaltung im Mittelpunkt. Zentraler Treiber dabei ist die Digitalisierung, die nach Ansicht der auf der Tagung vertretenen Experten für eine Neuordnung der Wertschöpfungsketten sorgen wird.

    Dr. Jürgen Kirschner, Geschäftsleiter Forschung und Vorausentwicklung der Robert Bosch GmbH, stellte in seinem Vortrag Smart Materials und ihre Potenziale im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung und Nutzung von Werkstoffen vor. Prof. Dierk Raabe, Direktor am Max-Planck-Institut für Eisenforschung, ging auf die Multisonden- und Multiskalen-Charakterisierung von komplexen Materialien und den Weg vom Experiment über die Simulation bis hin zu lernenden Maschinen ein.

    Den Materials Data Space präsentierte Prof. Ralf B. Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS. Im Rahmen dieser unternehmensübergreifenden Plattform wird über den gesamten Lebenszyklus ein »digitaler Zwilling« des Werkstoffs zur Verfügung gestellt – eine entscheidende Voraussetzung, um die Möglichkeiten der Industrie 4.0 für mehr Materialeffizienz und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu nutzen. Welche Möglichkeiten sich für den automobilen Leichtbau durch maßgeschneiderte Werkstoffe ergeben, erläuterte Prof. Frank Henning, stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie ICT.

    »Werkstoffe mit Zukunft – Zukunft mit Werkstoffen!« lautete der Titel des Vortrags von Prof. Peter Elsner, Vorsitzender des Fraunhofer-Verbunds MATERIALS. Er konnte zur Festveranstaltung auch drei seiner Amtsvorgänger begrüßen: Prof. Erwin Sommer, Prof. Gerd Müller und Prof. Ulrich Buller. »Die erfolgreiche Entwicklung zum größten Verbund innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft zeigt die Relevanz der Werkstoffforschung für die Industrie in Deutschland. Wir möchten dabei auch in Zukunft ein verlässlicher und kreativer Partner sein – sowohl für die aktuellen Herausforderungen der Unternehmen als auch für die Entwicklung zukunftsfähiger Strategien«, sagte Elsner zum Abschluss der Veranstaltung.


    Weitere Informationen:

    http://www.imws.fraunhofer.de/de/kontakt/presse/pressemitteilungen/20-jahre-frau...


    Bilder

    Sein 20-jähriges Bestehen feierte der Fraunhofer-Verbund MATERIALS mit einer Festveranstaltung an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale).
    Sein 20-jähriges Bestehen feierte der Fraunhofer-Verbund MATERIALS mit einer Festveranstaltung an de ...
    Fraunhofer MATERIALS/Maike Glöckner
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).