idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.03.2018 13:50

Ganzheitliche Werkstoffcharakterisierung von Kunststoffen und Faserverbunden

Sabine Poitevin-Burbes Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP

    Kooperieren und vernetzen - so lautet die zeitgemäße Antwort auf immer komplexer werdende technische und wissenschaftliche Fragestellungen unserer Zeit. Aus diesem Grund bündeln jetzt die Fraunhofer-Institute für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP, für Werkstoffmechanik IWM und für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF ihre Kompetenzen. Sie bieten damit ein umfassendes Portfolio für eine ganzheitliche Werkstoffcharakterisierung von Kunststoffen und Faserverbunden für die Bauteilauslegung an.

    Die Kooperation umfasst sowohl den wissenschaftlichen Forschungsansatz als auch die industrielle Anwendbarkeit der erzielten Lösungen. Vorteil dieser Vernetzung: Kunden erhalten nicht einzelne Bausteine für ihre Auslegungs- und Bemessungsmethodik, sondern ein zusammengeführtes validiertes Konzept. In ihrer neuen Kooperation sind die drei Institute offen für die Zusammenarbeit mit Partnern, mit denen sie in gemeinsamen Projekten herausfordernde wissenschaftliche Fragestellungen bearbeiten können.

    Die gebündelten Kompetenzen der Fraunhofer-Institute IWM, IZFP und LBF umfassen In-Situ Analysemethoden zur mikroskopischen und makroskopischen Schadensausbreitung, die Ableitung von Schädigungsmechanismen sowie deren Modellbildung in numerischen Material- und Versagensmodellen. Insbesondere für die Bestimmung der Rissentstehung und Rissausbreitung in Kunststoffen und Faserverbunden steht eine sehr gut validierte Methodik zur Verfügung, mit der sich die benötigten Kennwerte bestimmen lassen. Derzeit liegen für Kunststoffe und Faserverbunde keine Konzepte und Erfahrungen mit diesen Kennwerten vor, die es ermöglichen, sie zur Bauteilauslegung und -bemessung einzusetzen. Die Vorteile einer bruchmechanischen Bemessung liegen klar auf der Hand: erhöhte Zuverlässigkeit und verringertes Bauteilgewicht.

    Kompetenzen an drei Standorten
    Das Fraunhofer IWM arbeitet auf dem Gebiet der mechanismenorientierten Materialcharakterisierung und Modellierung. Mit Hilfe einer Mikroprobenprüftechnik und begleitender numerischer Simulation lässt sich die Entstehung von Rissen auf der mikroskopischen Ebene beobachten und der numerischen Simulation zugänglich machen. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen entwickelt das Fraunhofer IWM makroskopische Materialmodelle, implementiert benutzerdefinierte Module in kommerziell verfügbare Finite-Elemente-Programme und macht diese so für die Bauteilberechnung verfügbar.

    Der Forschungsschwerpunkt des Fraunhofer IZFP liegt auf dem Gebiet der zerstörungsfreien Charakterisierung von Kunststoffen und Faserverbunden. Mittels höchstauflösender Computertomographie als Referenzverfahren können die Defektentstehungsmechanismen und Werkstoffeigenschaften im Mikrostrukturbereich analysiert werden. Darüber hinaus bilden Ultraschall-, Thermographie- und Mehrfrequenz-Wirbelstrom-Verfahren sowie entsprechende Prüfsysteme zur Charakterisierung der defektbedingten Schädigungsentwicklung von Kunststoffen und Faserverbundwerkstoffen einen wichtigen Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Fraunhofer IZFP. Diese Arbeiten decken die gesamte Wertschöpfungskette des Produktlebenszyklus von der Werkstoff- und Bauteilentwicklung über die Produktionsüberwachung bis zum Betrieb ab.

    Das Fraunhofer LBF charakterisiert Kunststoffe und Faserverbunde hinsichtlich deren Schwingfestigkeitseigenschaften unter realen Einsatzbedingungen. Die daraus gewonnen Kennwerte fließen in ein Konzept zur betriebsfesten Bemessung von Strukturbauteilen aus Kunststoff und Faserverbunden ein. Mit makroskopischen und thermographischen Methoden lassen sich das Anriss- und Rissausbreitungsverhalten sowie die hysteretische Erwärmung unter schwingender Beanspruchung bestimmen. Daraus können Wechselwirkungen aus mechanischer Beanspruchung und Umwelteinflüssen auf die Belastbarkeit bestimmt und bei der Bauteilauslegung berücksichtigt werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.lbf.fraunhofer.de/
    http://www.izfp.fraunhofer.de/
    http://www.iwm.fraunhofer.de/


    Bilder

    Langfaserverstärkter Batteriekasten
    Langfaserverstärkter Batteriekasten
    Fraunhofer IWM
    None

    Schadensentstehung an einer kurzglasfaserverstärkten Mikroprobe (oben bildgebendes Verfahren zu Ermittlung der Rissentstehung, unten numerisch).
    Schadensentstehung an einer kurzglasfaserverstärkten Mikroprobe (oben bildgebendes Verfahren zu Ermi ...
    Fraunhofer IWM
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).