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23.03.2018 09:50

Mikrobielles Leben vor 3,5 Milliarden Jahren nachgewiesen

Romas Bielke Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Die Suche nach den ältesten Lebensspuren auf der Erde ist eine der größten Herausforderungen aktueller geobiologischer Forschung. Einer Forschergruppe unter der Federführung von Geobiologen der Universität Göttingen ist es nun gelungen, in 3,5 Milliarden Jahre alten Gesteinen Westaustraliens die ältesten molekularen Fossilien nachzuweisen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Biogeosciences erschienen.

    Nr. 65/2018

    Mikrobielles Leben vor 3,5 Milliarden Jahren nachgewiesen
    Göttinger Geobiologen finden älteste Spuren des Lebens in Gesteinen Westaustraliens

    (pug) Die Suche nach den ältesten Lebensspuren auf der Erde ist eine der größten Herausforderungen aktueller geobiologischer Forschung. Einer Forschergruppe unter der Federführung von Geobiologen der Universität Göttingen ist es nun gelungen, in 3,5 Milliarden Jahre alten Gesteinen Westaustraliens die ältesten molekularen Fossilien nachzuweisen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Biogeosciences erschienen.

    Die wenigsten Lebensformen der Erdgeschichte sind in Form von sichtbaren Fossilien erhalten, denn die Bildung von Hartteilen wie Knochen oder Schalen ist eine vergleichsweise junge evolutionäre Entwicklung. Zudem verwischen geologische Prozesse wie zum Beispiel Gebirgsbildungen in Gesteinen enthaltene Spuren des Lebens. Da alle bekannte Lebensformen auf Kohlenstoff basieren, können in Gesteinen erhaltene organische Verbindungen als weiterer Nachweis für die Existenz von Leben dienen. Diese molekularen Fossilien sind insbesondere für die früheste Erdgeschichte wichtig, da hier Lebensformen aufgrund ihrer mikroskopischen Größe und dem Fehlen mineralisierter Hartteile extrem geringe Überlieferungspotenziale aufweisen.

    Den Göttinger Geobiologen ist es nun mit modernen analytischen Verfahren gelungen, organische Verbindungen aus 3,5 Milliarden Jahre alten Gesteinen vom australischen Pilbara-Kraton zu isolieren. „Diese Verbindungen weisen unter anderem für Bakterien typische Kettenlängen auf und stellen molekulare Fossilien dieser Lebensformen dar“, erläutert Dr. Jan-Peter Duda, Erstautor der Studie. „Es handelt sich somit um den ältesten direkten Nachweis mikrobiellen Lebens auf der Erde und wirft neues Licht auf die Entstehung und früheste Entwicklung von Leben auf der Erde.“

    Originalveröffentlichung: Duda, Jan-Peter et al.: Ideas and perspectives: hydrothermally driven redistribution and sequestration of early Archaean biomass – the “hydrothermal pump hypothesis”. Biogeosciences, 15, 1535-1548, 2018, https://doi.org/10.5194/bg-15-1535-2018

    Kontakt:
    Dr. Jan-Peter Duda und Prof. Dr. Joachim Reitner
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Geowissenschaften und Geographie – Abteilung Geobiologie
    Goldschmidtstraße 3-5, 37075 Göttingen
    Telefon (0551) 39-10954 und (0551) 39-7950
    E-Mail: jan-peter.duda@geo.uni-goettingen.de und jreitne@gwdg.de
    Internet: www.geobiologie.uni-goettingen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=6101
    https://doi.org/10.5194/bg-15-1535-2018
    http://www.geobiologie.uni-goettingen.de


    Bilder

    Das Pilbara-Kraton in Westaustralien. Göttinger Geobiologen haben in 3,5 Milliarden Jahre alten Gesteinen aus dieser Region die ältesten molekularen Fossilien der Erde gefunden.
    Das Pilbara-Kraton in Westaustralien. Göttinger Geobiologen haben in 3,5 Milliarden Jahre alten Gest ...
    Universität Göttingen
    None

    Dr. Jan-Peter Duda
    Dr. Jan-Peter Duda
    Universität Göttingen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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