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12.05.2018 10:30

Ärztetag beschließt: Die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ kommt!

Torben Brinkema Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V.

    Jetzt ist es beschlossen: In Deutschland wird für Ärzte die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ eingeführt. Dafür haben die Delegierten des Deutschen Ärztetages in Erfurt gestimmt. „Das ist ein wichtiger Meilenstein für die medizinische Arbeit und die Patientenversorgung in den Notaufnahmen“, sagt Professor André Gries, der die Ausbildungsinhalte seitens der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) maßgeblich entwickelt hat. Schätzungen zufolge suchen jährlich rund 21 Millionen Patienten die Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser auf, Tendenz steigend.

    Der Aufbau zentraler, interdisziplinärer Notaufnahmen erfordert zusätzliche Qualifikationen für ärztliches Personal, das in einer Notaufnahme tätig ist. „Die Entscheidung ist ein wichtiger Erfolg für die Patientensicherheit und die Qualität der Behandlung, für die wir uns seit vielen Jahren einsetzen“, sagt Professor Stefan Schwab, Präsident der DIVI.

    Gelingen konnte dieser Kraftakt nur durch Teamarbeit. Unter der Moderation der Bundesärztekammer haben die DIVI und die Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) das Konzept der 24-monatigen Zusatzweiterbildung erstellt. Besonders in den vergangenen zwei Jahren haben beide Fachgesellschaften eng zusammengearbeitet, um alle relevanten Bereiche der klinischen Akut- und Notfallmedizin abzudecken. „Gerade die großen traditionell starken Fächer mussten auch erst lernen, dass hier niemand seine Kernkompetenzen abgibt, wir aber gemeinsam die Qualität der Versorgung erheblich verbessern können“, sagt André Gries, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme am Universitätsklinikum Leipzig und Vertreter der DIVI-Sektion „Zusatzweiterbildung Interdisziplinäre Notaufnahme“. Er ist Mitglied in beiden Fachgesellschaften. „Außerdem können wir mit der Zusatzweiterbildung neben der Qualität sicher auch die Attraktivität des Arztberufes in der Notfallmedizin stärken.“

    So geht es weiter: Bis 2020 könnte die Weiterbildung in jedem Bundesland stehen

    Nach der Zustimmung beschäftigt sich nun die Ständige Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ als Gremium der Bundes- und Landesärztekammern nochmals mit den vorgeschlagenen Inhalten der Zusatzweiterbildung, um diese dann in die Musterweiterbildungsordnung einfließen zu lassen. Dabei sitzen alle mit am Tisch, um die praktische Umsetzung in den einzelnen Bundesländern auf den Weg zu bringen. „Es wir dann sicher ein bis zwei Jahre dauern, bis die Zusatzweiterbildung flächendeckend zwischen Bayern und Schleswig-Holstein eingerichtet ist, der Beginn der Einführung im nächsten Jahr ist aber denkbar“, sagt Gries. „Da wir aber schon seit mehr als zehn Jahren über die Notwendigkeit weiterer Qualifikationen in den Notaufnahmen sprechen, ist das ein überschaubarer Zeitraum.“

    Passende Voraussetzungen: Facharztanerkennung und Praxiserfahrung

    Die Zusatzweiterbildung orientiert sich am Europäischen Curriculum für Notfallmedizin der Europäischen Gesellschaft für Notfallmedizin (EuSEM). Voraussetzung für die Zusatzweiterbildung „Klinische Notfall- und Akutmedizin“ ist die vorliegende Facharztweiterbildung in einem Fach der unmittelbaren Patientenversorgung, zum Beispiel den großen Fächer mit hohem Anteil an Notfallpatienten. Dazu gehören die Gebiete Allgemeinmedizin, Anästhesiologie, Chirurgie, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, Neurochirurgie oder Neurologie. Weitere Voraussetzungen sind der „Notarztkurs“ zur Qualifikation des präklinisch tätigen Notarztes sowie eine sechsmonatige Tätigkeit auf einer Intensivstation. Die Weiterbildungszeit beträgt 24 Monate in einer interdisziplinären Notaufnahme. Nicht verpflichtend, aber aus Sicht der DIVI sinnvoll und weiter angeboten, ist ein zusätzliches, die Weiterbildung begleitendes Curriculum zur Vermittlung notfallmedizinischen Kernwissens für zentrale Notaufnahmen. Hier sollen auch weiterhin Simulationstrainings und Fallszenarien angeboten werden.

    Ansprechpartner für interessierte Wissenschaftler:

    Volker Parvu
    Geschäftsführer der DIVI
    info@divi.de
    Tel +49 (0)30 40 0 056 07

    Ansprechpartner für Journalisten:

    Torben Brinkema
    Pressesprecher der DIVI
    presse@divi.de
    Tel +49 (0)89 230 69 60 21
    www.divi.de/presse

    Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI)

    Die 1977 gegründete Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 2.000 persönlichen Mitgliedern und entsprechenden Fachgesellschaften. Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus.
    Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung vom 24.12.1953 und ist damit ein nicht-wirtschaftlicher Verein gemäß § 21 ff BGB.
    Mehr über die DIVI im Internet: www.divi.de


    Weitere Informationen:

    https://www.divi.de/presse/pressemeldungen/pm-aerztetag-beschliesst-die-zusatzwe...


    Bilder

    Prof. Dr. André Gries
    Prof. Dr. André Gries
    Stefan Straube/Universitaetsklinikum Leipzig
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    Anhang
    attachment icon PM: Ärztetag beschließt: Die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“ kommt!

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    wissenschaftliche Weiterbildung, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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